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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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ich nicht geplant so in die Vollen zu gehen. Aber bei der bewussten Begegnung unserer Münder legte sich irgendwo in mir ein Schalter um. Ganz spontan erfüllte mich das dringende Bedürfnis ihm zu zeigen, dass ich kein unerfahrenes, dummes Gör mehr war, also drängte ich meine Zunge zwischen seine Lippen. Prompt wurde ich zurückgestoßen.
„Was machst du denn?“ Erik machte ein verblüfftes Gesicht. Zum Glück hatte Mum sich dazu durchgerungen uns allein zu lassen. So entging ihr seine für einen festen Freund völlig untypische Reaktion. Gegen jede Erwartung verletzte mich diese Abfuhr.
„Vielleicht solltest du jetzt einfach gehen", meinte ich gekränkt.
„Ja … ich … und du solltest dich noch mal schlafen legen! Du wirkst ein wenig … neben der Spur!“
Erik musterte mich, als habe ich gerade den Verstand verloren.
„Jetzt glotz mich nicht so blöd an. Es war ein Versehen und wird garantiert nie wieder vorkommen!“, fauchte ich leise. „Du weißt ja, wie du nach draußen kommst!“ Völlig aufgewühlt stürmte ich die Treppe nach oben, bemüht, nicht die Zimmertür zuzutreten und warf mich auf mein Bett.
Scheiß Welt, scheiß Leben, scheiß Typen! Mütter! Kotz!
    Fünf Stunden später tummelten sich bereits die ersten Gäste in unserem Garten. Unter ihnen Erik Haiss, Brian Farmer und das rothaarige Tittenmonster, das nicht von Brians Seite wich. Wahrscheinlich hatten sie sie mitgeschleift, damit Mum nicht wieder mit ihrer „Verrys Lehrer vögelt Minderjährige“-Theorie ankam. Irgendwann wurde das auch wirklich lästig! Charles stand mit einer überaus kleinen Schürze vor dem Grill und wendete die Steaks. Mum scharwenzelte zwischen den schwatzenden Leuten umher, verteilte Getränke und brachte wirklich jeden dazu, sämtliche Schüchternheit fallen zu lassen und sich wohl zu fühlen. Sie sah in ihrem süßen, hellblauen Rüschenkleid hinreißend aus wie immer und hatte die lockigen blonden Haare lose hochgesteckt. Auch das Tittenmonster hatte sich in ein schwarzes, knielanges Kleid geworfen, dass so dermaßen sexy war, dass sie ausschließlich lüsterne oder eifersüchtige Blicke erntete. Erik und Brian trugen gleichermaßen dunkelblaue Jeans, schwarze Hemden und weiße Turnschuhe. Die drei Vampire und Mum stachen aus der Masse hervor wie blutrote Rosen aus einem trostlosen Feld vertrockneter Kornblumen. Mum war schon mehrmals zu mir nach oben gekommen und hatte mich gebeten, endlich die Gäste zu begrüßen. Nichts lag mir ferner! Stattdessen hatte ich mich im Gästebadezimmer vor dem Fenster verschanzt und schielte heimlich durch die Gardine nach draußen. Aus einem mir unersichtlichen Grund traute ich mich einfach nicht an die Öffentlichkeit! Nun ja, so unersichtlich war der Grund eigentlich doch nicht. Der Punkt war, dass ich keinen Bock hatte unter den Augen aller Anwesenden so zu tun, als seien Erik und ich ein Paar. Zudem konnte ich Gadget einfach nicht in die Augen sehen. Nicht nachdem die ganze Scheiße mit Malik passiert war. Ich fühlte mich einfach nicht in der Verfassung da raus zugehen und so zu tun, als sei alles in Butter.
Seufzend zog ich mich vom Fenster zurück und sank auf den Klodeckel. Mum hatte mich praktisch dazu genötigt, dieses beschissene, schwarze Kleid anzuziehen - Spaghettiträger, tiefer Ausschnitt und gerade mal lang genug, um meinen Hintern zu bedecken. Ich war doch keine Schlampe! Herrgott nochmal. Aber nachdem sie meine Outfits gesehen hatte, die ich immer tragen musste, wenn Malik mich zu sich bestellte, konnte ich ihr ja kaum sagen, dass ich mich in dem Fummel nicht wohlfühlte. Schließlich ging sie ja jetzt davon aus, dass ich mich heimlich mit Erik getroffen hatte. In superkurzen Kleidern, mit nuttigen Ausschnitten! Mein Gott, Mum war so verblendet! Sie hatte nicht einmal die düsteren Kerle in Frage gestellt, die mir immer die Türen zur Limousine offen gehalten hatten. Erik hatte etwas von einem stinkreichen Vater erzählt und Bodyguards und dass ich bei ihm ja in den besten Hände sei und blablabla. Das alles klang selbst im Nachhinein wie ein grottenschlechter Scherz. Aber Mum würde ihm vermutlich sogar abkaufen, dass er eigentlich der Osterhase war und gerade durch Russland touren sollte, auf der Suche nach seinen Eiern ! Es war mir immer noch ein Rätsel wie Erik es geschafft hatte, jegliche von Mums Zweifeln zu zerstreuen. Sie unterhielt sich völlig gelöst mit ihm, seinem vermeintlichen Onkel und der Frau mit den riesigen Brüsten. Nichts an ihrem

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