Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
Vom Netzwerk:
Wasser war, sorgte dafür, dass sie sich nicht schloss und ihn schwächte. Selbst wenn das Zeug rechtzeitig abfloss, wie groß war die Chance, dass er heil davon kam?
„Was tu ich hier überhaupt?“, flüsterte ich mit zittriger Stimme und hob den Nagel vom Boden auf. Die Spitze drückte ich leicht gegen mein Handgelenk. Mit einem kräftigen Ruck bohrte ich sie hinein und riss sie einmal fest nach unten. Würgend und hustend schob ich mein aufgerissenes Handgelenk über den Badewannenrand und drückte es dem Vampir auf den leicht geöffneten Mund. Mein Blut rann überall hin, nur nicht dorthin wo es gebraucht wurde. Es lief ihm über das Gesicht, den Hals und letztlich ins Wasser. Ich spürte die Ohnmacht bereits, als ich mich über die Wanne beugte. Die Finger der freien Hand schob ich in seinen Mund und drückte seine Kiefer auseinander. Dabei schnitt ich mich an den spitzen seiner Fänge, die nur wenige Millimeter aus seinem Zahnfleisch herausschauten.
„Komm schon“, hauchte ich und spürte wie mein Körper allmählich in sich zusammensank. Panisch beugte ich mich weiter vor und drückte ihm mein Handgelenk fest gegen die Lippen. Wie viel Blut er wohl brauchte? Ich verdrängte, dass ich nur wenige Stunden zuvor schon Erik von mir hatte trinken lassen und sich vermutlich kaum noch etwas in meinem Körper befand.
Das Wasser sickerte erschreckend langsam durch den Abfluss. Sekunden dehnten sich zu Minuten und um mich herum begannen sich die Konturen der Badewanne zu verformen. Gadgets Beine zogen sich in die Länge oder schrumpften auf wenige Zentimeter, woraufhin ich in schrilles Kichern ausbrach, das einfach nicht mehr aufhören wollte. Ich begann zu gackern wie ein Huhn. Tränen schossen mir aus den Augen und flossen heiß über meine Wangen. Mein Bauch schmerzte von dem Lachkrampf und ich bekam Schluckauf. „Du hast … g….hans kuhuurze Beihnehe“, wieherte ich wie ein Pferd und schüttelte mich prustend. „Zuhuu geiheiel.“ Jäh schoss ein bestialischer Schmerz meine Schulter hinauf und ich verstummte abrupt. Verärgert löste ich mich von dem Anblick der kurzen Beinchen und inspizierte meinen Arm. Perlweiße Spitzen bohrten sich von unten durch mein Handgelenk. „Sieht aus als würden mir Zähne wachsen!“, murmelte ich, wieder kichernd, und stupste gegen die zwei weißen Stacheln, woraufhin sie sich zurückzogen und in meinem Arm verschwanden. „Jetzt sin´se wech!“, stellte ich lallend fest und hickste geräuschvoll. „Komisch!“ Ich spürte wie ich beobachtet wurde. Langsam hob ich den Kopf und erwiderte den fassungslosen Blick meines Gegenübers.
„GADGET!”, schrie ich erleichtert, sprang vor und schlang ihm beide Arme um seinen blutverschmierten Hals. “Gott sei Dank!“ Schniefend zog ich die Nase hoch und tätschelte seinen feuchten Nacken. Meine Handflächen begannen wieder zu kribbeln. „Du musst aus den Klamotten raus! Die haben sich mit dem ganzen Zeug vollgesaugt!“, erklärte ich und zog unbeholfen an seinem Shirt. Plötzlich war er verschwunden und ich griff ins Leere. Irritiert sah ich auf die Stelle, an der er eben noch gelegen hatte.
„Was machst du hier?“ Gadgets Stimme klang ungewohnt rau, was mir eine fürchterliche Gänsehaut bereitete. Langsam richtete ich mich auf und drehte mich zu ihm.
„Ich … ich … wo…wollte mich …“, stammelte ich eingeschüchtert. Er hatte sich mit triefenden Klamotten vor mich aufgebäumt.
„WAS MACHST DU HIER?“, brüllte er. Wie unter einem Stromschlag fuhr ich zusammen und wich vor ihm zurück. „Brichst du gern in fremde Häuser ein?“ Ich senkte beschämt den Blick und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. „So … so ist das nicht. Ich wollte mich nur …“
„WAS?“
„Lass mich doch ausreden!“, erwiderte ich mit stur erhobenem Zeigefinger. „Wie soll ich denn einen Satz zus… was machst du denn?“ Gadget hielt meinen Arm grob fest, nahm erst mein Handgelenk genau unter die Lupe, zum Glück blutete ich nicht mehr so schlimm, und dann den Rest meines Armes. Auch mir fielen jetzt die hässlichen, gelben Blasen auf meiner Haut auf, die glänzend über meinem Fleisch spannte und von rotschwarzen Striemen durchzogen war. Sie sah aus, als reiße sie jeden Augenblick auf.
„Urks …“, brachte ich nur hervor. Mein Magen rebellierte gefährlich.
„Was hast du getan?“, flüsterte er.
„Jemand wollte dich … umbringen“, antwortete ich beinahe tonlos. „Ich wollte dich aus dem Wasser ziehen.“
„Du hast

Weitere Kostenlose Bücher