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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Geschmack!“
„Ich kann überhaupt nicht tanzen!“, nuschelte ich und lutschte den klaren Lipgloss von meinen Lippen.
„Ach Quatsch!“, winkte Donna ab. „Du wirst heute Nacht meine Schülerin sein und wir werden den ganzen Club verzaubern!“ Sie kicherte völlig aufgedreht und wackelte mit ihrem dunkelroten Bob. Ich wusste gar nicht, dass Blutsauger sich auch die Haare färbten! Ich hatte immer angenommen, dass die toten Haare die Farbe überhaupt nicht annehmen oder die Stoffe im Körper des Untoten die Farbpartikel direkt wieder zersetzen oder irgendwie so. Vampire waren wohl doch nicht ganz so untot, wie wir Menschen immer angenommen hatten.
Der Wagen hielt und ich klammerte mich mit beiden Händen an Taylors Unterarm.
„Ich kann da nicht raus“, stieß ich hyperventilierend hervor. „Auch wenn wir nur … p…privat hier sind. Ich kann nicht tanzen! Ich mach mich zum Idiot der Nation und brech mir den Hals! Oder … oder ich … ich verprügel irgendeinen Stammkunden … u…und dann werfen sie uns raus und ihr dürft nie wieder hier herein … und überhaupt …“
Tayler umfasste einfach meine Hüfte und zog mich hinter sich her aus dem Wagen. Er stellte mich wie eine Schaufensterpuppe neben sich, ließ meine Hand aber nicht los! Vor uns standen gefühlte fünfzig Leute in todschicken Klamotten, die alle auf den Eingang zudrängten, der im pulsierenden Schwarzlicht wie der Höllenschlund höchstpersönlich auf mich wirkte.
Wie zur Salzsäule erstarrt stand ich da. „Ich will da nicht rein!“, jammerte ich eingeschüchtert. „Das sind mir zu viele … viel zu viele Kerle!“ Taylor drückte meine Hand.
„Keiner wird dich anfassen! Das schwöre ich dir! Wir gehen nur da rein um ein bisschen … abzuzappeln!“
Er grinste mich aufmunternd an und nickte zum Eingang.
„Na komm! Du hast doch sonst immer so eine große Fresse!“
Er hatte Recht. Wieso stellte ich mich nur so kindisch an? Obwohl mir das Herz spürbar gegen den Kehlkopf pochte, reckte ich das Kinn, drückte den Rücken durch und stöckelte neben Taylor her, zum Eingang. Zu meinem Erstaunen teilte sich die Masse an Menschen vor uns. Einige neigten sogar die Köpfe, andere musterte Donna hingerissen. Natürlich! Sie sah ja auch umwerfend aus! Ich kam mir mit jedem Schritt kleiner und hässlicher vor und verlor rasend schnell den Mut. Aber dann sah ich ihn! Brian Farmer! Mein Körper verweigerte jeden Dienst und ich brachte nichts als würgende Geräusche hervor. An seiner Seite klebte ein spindeldürres Blondchen, dass ihn die ganze Zeit über bewundernde Blicke zuwarf und in seinem Haar herumspielte. Ich selbst wusste, wie es sich anfühlte. Sein Haar! Doch bevor ich mich wieder in dieser Erinnerung verlor, machte ich mir bewusst, dass ich einer seiner kopflosen Fehler war und dass er mich ja vergessen wollte. Mich dummes Gör!
„Dem werd ich´s zeigen!“, knurrte ich, ließ Taylors Arm los und marschierte schnurstracks auf Brian zu und mit einem finsteren Blick in seine wunderschönen Augen an ihm vorbei.
„So gefällt sie mir schon besser!“, hörte ich Donna zufrieden kichern.
Der Club war eine einzige Masse aus pulsierendem Licht, dröhenden Bässen und Körpern, die sich eng umschlungen zur Musik bewegten. Alle Wände waren vollkommen mit schwarzem Stoff verkleidet und das Licht stellte surreale Dinge mit meiner Optik an. Alles wirkte wunderschön bizarr und die hämmernden Rhythmen dröhnten bis in die kleinste Zelle meines Körpers. Ich war wie gefangen im plötzlich aufkeimenden Rausch, mich bewegen zu wollen. Die Musik sickerte mir ins Blut und heizte temperamentvoll durch meinen ganzen Körper.
„Hammer!“, brachte ich nur hervor und wollte mich direkt in die Massen stürzen. Jemand griff nach meinem Handgelenk und zog mich zurück.
„Nicht so schnell, Kleines! Wir suchen uns erst einmal einen Platz!“
„Du bist der Boss!“, murrte ich und warf einen sehnsüchtigen Blick zur Tanzfläche. Alles in mir kribbelte himmlisch.
„Was ist das nur?“, fragte ich Donna völlig hingerissen und konnte kaum ruhig auf dem unglaublich bequemen Ledersessel sitzen.
Immer wieder schob ich die Beine über den Boden und nickte zum Beat der Musik. „Das ist genau das, was wir heute Nacht alle brauchen!“ Oh wie recht sie doch hatte! Vergessen war die Angst, Erik auf dem Gewissen zu haben oder davor, dass ich Malik früher oder später gegenüber stehen würde. Ich verspürte nicht einmal mehr den Groll gegen Brian und dass er mich so

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