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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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Jessica ihm zu nahe, als dass er seine Sehnsucht auf eine andere übertragen konnte. Ein Mann konnte sich über die Gefühle zu einer Frau lange hinwegtrösten, aber wenn er jede zweite Nacht aufwachte und fluchte, weil er eine Frau begehrte, die Tausende Meilen weit fort und vielleicht schon im Begriff war, einen anderen zu heiraten, war er so gut wie verloren. Wenn die Angst, es könnte schon zu spät sein und sie in den Armen eines anderen liegen, so heftig von ihm Besitz ergriff, dass er kaum atmen konnte.
    Nun, das war zum Glück nicht der Fall, aber die gegenwärtige Situation war auch nicht gerade so, wie er sie sich gewünscht hätte. Jessica war ihm nicht – wie er es insgeheim erhofft hatte – reumütig um den Hals gefallen, sondern auch noch recht keck gewesen. Das war gewiss dem schlechten Einfluss dieses Daugherty zuzuschreiben.
    Martin traf nur eine halbe Stunde nach Jack im Gasthof ein. Jacks Vorwürfe Jessica betreffend kamen für Martin nicht unerwartet. Er saß daneben, während Jack sich Schweiß und Gefängnisdreck abwusch und den von Sir Percival zur Verfügung gestellten frischen Anzug hervorholte. »Es war nicht richtig, Jessica da reinzuziehen. Sie hätten sie nicht mitnehmen dürfen«, sagte Jack, während er sein Hemd verschloss.
    Martin sah ihn unbewegt an. »Jessica aufhalten, wenn sie hierher will? Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Sie kann in Gefahr geraten.«
    »Sir Percival hat gute Beziehungen und ist beliebt. Mit ihm wird sich nicht einmal El Capitano anlegen, falls er hier auftauchen sollte. Außerdem steht sie auch unter dem Schutz von Charles Daugherty und dessen Vater.«
    Jack schnaubte verächtlich, und Martin musste ein Grinsen unterdrücken.
    »Diesen Charles habe ich schon kurz gesehen. Aber was ist mit dem Vater? Was für ein Mensch ist er?« Wenn er Jessica aus den Krallen von Charles löste, konnte er auch mit dem Vater zusammenstoßen. Vanessa hatte ihm vor seiner Abreise auf sein Drängen hin noch einiges über die Daughertys erzählt, und unter anderem, dass Charles’ Vater die Verbindung zwischen seinem Sohn und Jessie offenbar wärmstens unterstützte.
    Martin zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihn nie getroffen. Mr. Daugherty hatte, eine Woche bevor wir hierherkamen, einen Jagdunfall. Er kann sein Zimmer und angeblich nicht einmal sein Bett verlassen.«
    »Und sein Sohn ist dafür umso lebendiger, was?« Jack griff nach seinen Stiefeln. Sir Percival hatte ihm den hier üblichen Anzug aus weißem Leinen geschickt. Er war angenehm zu tragen – auf jeden Fall besser als Kniehosen.
    »Liebenswürdig, aber eher eine blasse Figur. Vermutlich ein Schwächling, der von seinem Vater beherrscht wird. Ich kann aber nichts Schlechtes über ihn sagen. Er verehrt Miss Jessie ehrlich und benimmt sich ihr gegenüber immer wie ein Gentle man. Ich bin sogar überzeugt, dass er sehr ernsthaft in sie verliebt ist.«
    Jack knurrte nur als Antwort.
    »Harding hat also hinter dem Streit gesteckt«, stellte Martin fest, während Jack schon plante, wie er Jessica an Bord der Tuesday und Charles neben seinen Vater aufs Krankenlager brachte.
    Jack zog seinen rechten Stiefel an. Er trat so fest hinein, dass die Bodendielen erzitterten. »Er hat uns zweifellos ankommen gesehen und sofort gehandelt. Vielleicht hatte er sogar Spione an der Einfahrt zum Fluss. Die Kerle, die Mike angepöbelt haben, gehörten jedenfalls zu seiner Mannschaft.« Jack senkte seine Stimme, als er weitersprach. »Und was haben Sie bisher über diesen El Capitano in Erfahrung gebracht?«
    »Ich habe mich unauffällig umgehört«, erwiderte Martin. »Mein Freund, der mich als Erster auf El Capitano aufmerksam gemacht hat, hat nur herausgefunden, dass er seine Piratenflotte jetzt bei den Sumatra vorgelagerten Inseln versteckt. Mein Freund vermutet, dass er sich ebenfalls dort aufhält.«
    »Dann müssen wir wohl auch dorthin«, sagte Jack ruhig.
    »Nein, du bleibst bei Jessica.«
    »Wir hätten schon einmal gemeinsam reisen sollen. Dieses Mal segeln Sie auf der Tuesday . Und damit Schluss. Jessica und ihren Dickkopf überlassen Sie ruhig mir.«

Kapitel 12
    E s gab nur einen einzigen Grund, weshalb Jessica diesem Abend entgegenfieberte: Der hieß Jack und tauchte, obwohl sie sich heimlich die Augen nach ihm aussah, nicht auf. Sie sehnte sich so sehr nach ihm, auch wenn er sie bei dem Wiedersehen so kränkend behandelt hatte.
    Dabei wäre sie ihm fast um den Hals gefallen. Die aufgeplatzte Lippe und das blaue

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