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In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

Titel: In einer kalten Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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angeekelt hineinfallen.
    »Ich wünschte, wir könnten es den Frauen ersparen, dass sie von diesen Bildern erfahren. Wenn sie nicht von Gott geschickte Beweise wären, würde ich sie am liebsten einfach verbrennen.«
    Diane Woodhall wirkte erschüttert. In den vergangenen Stunden schien sie um zehn Jahre gealtert zu sein, als sei ihr plötzlich bewusst geworden, dass sich ihr Leben in Auflösung befand. Dieser weibliche Constable reichte ihr einen Becher Tee, den sie abwesend entgegennahm.
    »Was haben Sie uns zu sagen, damit wir Sie nicht anklagen, die Behörden bei der Aufklärung eines Verbrechens behindert zu haben?«, drohte Mulholland.
    Diane schüttelte den Kopf und sagte nichts.
    »Erzählen Sie mir von den Ereignissen des Tatabends. Wann hat Marita Sie angerufen?«
    »Um sechs.«
    »Und dann?«
    »Ich habe die Jungs angerufen. Ein bisschen später, ungefähr um Viertel nach oder zwanzig nach, habe ich Marita gesagt, dass Itsy nicht beim kleinen Tony und Bobby ist.«
    »Was ist danach passiert?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie hielt sich eine Hand unter die laufende Nase.
    Mulholland zuckte angewidert zusammen und reichte ihr ein Taschentuch. »Ich denke doch. Lassen Sie sich nur Zeit und erzählen Sie uns alles, was Sie wissen«, entgegnete er.
    »Also, ich habe zurückgerufen und gesagt, sie sei jetzt nicht da, sei aber eine halbe Stunde früher ausgegangen. Danach habe ich Marita erst wieder gegen acht gesehen.« Diane nippte an ihrem Tee.
    »Und?«, fragte Mulholland.
    »Sie war draußen, um mit Bobby zu reden, und sie haben sich auf die Suche nach Itsy gemacht.«
    »Sind Sie da sicher? Haben Sie die beiden tatsächlich zusammen gesehen? Oder hat sie Ihnen nur gesagt, sie sei mit Bobby draußen gewesen?«
    Diane biss sich auf die Unterlippe und führte einen Kampf mit der Loyalität.
    Mulholland meinte milde: »Bestimmt werden Sie sich besser fühlen, wenn Sie uns die Wahrheit gesagt haben.«
    Diane setzte an, mit festerer Stimme nun. »Bobby und Marita haben sich später mit mir getroffen, nachdem Marita zurück war. Ich weiß nicht, wo sie gewesen ist.«
    »Zuerst nicht, aber jetzt wissen Sie es. Wo war sie, Diane?«
    »Draußen im Barochan Moss«, winselte sie.
    »Okay, darauf kommen wir noch zurück. Es gibt noch einen ziemlich langen Zeitraum zwischen Maritas Rückkehr um acht und der Ankunft von DCI Quinn und DI Anderson um eins in der Nacht. Was passierte dann?«
    »Sie war aufgeregt. Wir waren … zusammen.«
    »Zusammen?«
    »In ihrem Schlafzimmer. Da hat sie es mir erzählt.«
    »Was erzählt?«
    »Dass sie Itsy draußen getroffen hat. Früher … vor sieben, kurz danach. Ich weiß es nicht. Itsy war durch die Kälte gewandert und hatte nach einem Vogel mit gebrochenem Flügel gesucht. Marita sagte, Itsy habe nicht mit diesem verfluchten Albatros aufgehört. Gott ist Zeuge, sie wusste einfach nie, wann es genug war.«
    »Und weiter?«
    »Sie hat Itsy gesagt, sie solle am Lieferwagen warten, und dann hat sie sich die Schlüssel geholt, die wir in der Küche aufbewahren. Anschließend ist sie mit Itsy ins Barochan Moss gefahren.«
    »Warum dorthin? Wenn Itsy sie so genervt hat?«, fragte Mulholland und suchte nach einem Hinweis auf Vorsatz.
    »Ich glaube, Marita ist einfach der Geduldsfaden gerissen. Außerdem hat sie gesagt, sie wolle versuchen, Itsy Vernunft beizubringen, irgendwo fern vom Haus, wo sie nicht einfach sofort zu Iain laufen könnte. So war Itsy … Manchmal hatte man den Eindruck, sie glaubte, Iain habe das Haus für sie und nicht für Marita gekauft.«
    »Wusste Marita zu dem Zeitpunkt, dass Itsy schwanger war?«
    Diane schüttelte den Kopf. »Nein, sie hatte keine Ahnung. Ich hatte so einen Verdacht, weil Itsy immer übel war, aber ich habe das für mich behalten. Ich meine, so etwas darf man niemandem sagen, oder?«
    Mulholland nickte nur.
    »Marita sagte, Itsy habe es ihr dann erzählt, als sei es ein Scherz oder ein großer Spaß. Daraufhin begann sie zu lachen, lief herum, ärgerte Marita und benahm sich wie ein dummes kleines Mädchen. Itsy rannte und tanzte auf die Bäume zu, und Marita lief ihr hinterher. Der Boden war uneben, hat sie gesagt. Es gab ein bisschen Gerangel, und Itsy stolperte und fiel. Dabei sei sie mit dem Kopf aufgeschlagen.« Diane zuckte kaum merklich mit den Schultern.
    »Mit dem Kopf?«
    »Also, ich meine, sie ist irgendwie seitlich gefallen und hat sich am Gesicht verletzt.« Diane deutete mit der Hand einen Flug an, um es zu erklären.
    »Und

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