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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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kraulte eine wunderschöne braune Katze. Sie schnurrte und rieb ihren Kopf an seiner Brust. Elias küsste sanft ihre Stirn und schnurrte ebenfalls. Ich dachte zuerst, ich hätte mich verhört, aber er schnurrte eindeutig mit der Katze.
    „Oh Miri, ich wusste gar nicht, dass ihr eine Katze habt“, sagte er und strahlte mich an. „Sie ist wirklich schön und so zutraulich.“
    „Ich wusste auch nicht, dass wir eine haben.“
    Elias ’ Kopf fuhr hoch und er sah mich mit gerunzelter Stirn an. Die Katze sprang runter vom Bett und verschwand hinter mir. Es dauerte nur einen kurzen Moment und meine Tante Tessa stand bei uns. Sie rückte ihr Shirtkleid zurecht.
    „Tante Tessa?“, fragte ich ungläubig.
    „Oh, mein Gott!“, zischte Elias.
    „Ich habe einen fremden Geruch gewittert und da dachte ich mir, ich geh mal nachschauen, wen meine Süße da bei sich im Zimmer versteckt“, erklärte meine Tante fröhlich, schlang einen Arm um meine Taille und ließ Elias keinen Moment aus den A ugen.
    „Das hätte ich mir denken können in einem Ha us voller Wandler“, jammerte er und rieb sich durch das Gesicht.
    Meine Tante und ich mussten lachen, dann sah ich sie ernst an und bevor ich um ihre Verschwiegenheit flehen konnte, begann sie bereits zu sprechen.
    „Keine Sorge, das bleibt unter uns. Ich sollte jetzt aber runtergehen. Die Hose liegt auf dem Bett?“
    Ich nickte.
    „Ach Vampirschnuckelchen … ich als Katze nehme meine Aufgabe als Seelentröster ernst.“ Sie hob eine Hand an ihren Mund und tat so, als würde sie ihn abschließen und den Schlüssel wegwerfen.
    Ich sah Elias an und formte mit meinem Mund tonlos die Frage: Was?
    Mein Vampir lächelte sie dankbar an und fuhr sich nervös durch die vom Schlaf verwuschelten Haare.
    „Danke“, sagte er und räusperte sich. „Ich heiße übrigens Elias.“
    „War nett , dich kennenzulernen, Elias“, sagte meine Tante und hüpfte fröhlich die Treppe hinunter.
    Ic h platzte vor Neugier! „Was hast du ihr erzählt?“, fragte ich und sprang neben ihn auf das Bett.
    „Ich glaube, dass wir euch Gestaltwandlern echt Unrecht tun“, antwortete Elias lächelnd . „Deine Tante ist sehr nett.“.
    „ Weich nicht vom Thema ab!“, kreischte ich vor Neugier und rüttelte ihn unsanft.
    „Autsch“, jammerte er. „Ich heile zwar schnell, aber das heißt nicht, dass mir nicht trotzdem noch alles wehtu t.“
    „Tut mir leid, aber jetzt raus mit der Sprache.“
    „Ich hab ihr nur erzählt, was für ein Glück sie hat, so ein tolles Frauchen wie dich zu haben, und dass sie immer schön auf dich aufpassen soll.“
    Ob das wirklich die Wahrheit war? Ich war mir da nicht so s icher.
    Elias streichelte vorsichtig meinen linken Oberarm, dann stand er auf und ordnete seine Kleidung. „Ich sollte jetzt besser wieder nach Hause gehen.“
    „Kommst du morgen in die Schule?“ Ich hoffte, dass meine Stimme nicht allzu hysterisch klang. Elias lächelte mich an.
    „Natürlich“, sagte er und seine Augen erschienen mir so hell wie am zweiten Schultag. „Aber Miri?“
    „Ja?“, säuselte ich wie betrunken.
    „Sind wir Freunde?“
    „Freunde!“, versprach ich ihm, während er mich immer noch anlächelte. Er atmete einmal tief ein und aus und war dann plötzlich verschwunden.
     
     
    Kapitel 4
     
    Ich hatte die Nacht nicht viel ges chlafen, ich träumte wieder den seltsamen Traum, in dem ich sah, wie ein schwarzer Schwan auf mich zugeflogen kam. Doch kurz bevor er landete, verwandelte er sich in einen riesigen Panther. Immer wenn der Panther vor mir angekommen war, wachte ich auf. Es wurde Zeit für meine erste Verwandlung, damit diese Träume endlich vorbei waren.
    Im Bus setzte ich mich wie immer ans Fenster und überlegte , wie breit wohl der Abdruck meiner schwitzenden Oberschenkel auf den Plastiksitzen sein würde, wenn ich aufstand. Draußen war es an diesem Morgen schwül und ein Sommergewitter drohte. Mein Bruder hatte erst zur dritten Stunde Unterricht und konnte ausschlafen.
    Nachdem ich angekommen war und mich durch die Demons tranten gekämpft hatte, setzte ich mich auf eine der zahlreichen Bänke, die über den Schulhof verteilt herumstanden und mit Gekritzel versaut waren. Ein Blick auf meinen Stundenplan verriet mir, dass ich heute in der ersten Stunde Religion hatte. Na super, da wusste ich schon, was das Thema sein würde! Unser Religionslehrer war bisher krank gewesen und heute hatten wir die erste Stunde nach den Sommerferien.
    Plötzlich wurden die

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