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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Danny stundenlang wach gelegen und über die Möglichkeiten nachgedacht.
    Sie erinnerte sich an ein Zitat aus Sunzis Die Kunst des Krieges, das selbst nach zweitausendsechshundert Jahren immer noch ein guter Ratschlag war.
    Greife keine Armee an, die nach Hause zurückkehrt. Lasse ein Schlupfloch frei, wenn du eine Armee umzingelst. Denn du darfst einen verzweifelten Gegner nicht zu hart bedrängen.
    Es wurde Zeit, ein Schlupfloch zu schaffen.

5
    D ie Schüsse hatten aufgehört. Murdo schickte mehrere Zivilisten hinaus. Die Frauen sahen in den übergroßen Uniformen lächerlich aus, aber er zwang sogar Mrs. Tits, nach draußen zu gehen und der Tierärztin eine Waffe an den Kopf zu halten. Aber selbst das funktionierte nicht. Entweder hielt sich der Heckenschütze zurück, oder er war – was wahrscheinlicher klang – vor den Zombies geflüchtet oder von ihnen gefressen worden. Es wurde Zeit, es darauf ankommen zu lassen. Murdo musste entscheiden, welcher seiner Männer das Risiko eingehen sollte. Doch als er das Thema zur Sprache brachte, ließ Estevez das Magazin seiner Maschinenpistole einrasten und sagte: » Ich glaube, jetzt sind Sie an der Reihe, Mr. Boss.«
    Murdo brüllte sie an. Er tobte. Alle standen vor ihm, viel größer und brutaler als er. Und dann begriff er. Mit einer einzigen Geste – vorausgesetzt, er überlebte – konnte er sich wieder zum Kommandanten machen, zum respektierten Anführer. Er konnte sich zur Legende machen. Dazu musste er nur durch diese Tür gehen und zum ASV hinüberstapfen. Sobald er drinnen war, war er in Sicherheit, bis an die Zähne bewaffnet und hatte wieder die Oberhand.
    Er sagte ihnen, dass sie alle Weicheier waren. Für einen solchen Job war ein echter Mann nötig. Er ging zur Eingangstür, die seit Patricks Flucht mit Einschusslöchern durchsiebt war, und öffnete sie einen Spalt weit. Nichts. Das sah dem Heckenschützen nicht ähnlich. Murdo war davon überzeugt, dass sich der Mann auf dem Grat über dem Flugplatz befand. Wo konnte er sonst sein, wenn er nicht zu Tode gebissen werden wollte? Da oben gab es nur nackten Fels. An einem solchen Ort konnte man sich monatelang verstecken und in Ruhe seine Ziele anvisieren. Murdo hatte in Afghanistan eiskalte Killer kennengelernt, die genau damit ihren Lebensunterhalt bestritten.
    Murdo wusste, was zu tun war. In den Geschützturm des ASV steigen und mit dem Granatenwerfer losballern, bis der gesamte Grat in Schutt und Asche lag. Selbst wenn der Heckenschütze gar nicht mehr da war, würde er sich damit bei seinen Jungs wieder Respekt verschaffen.
    Er hoffte, dass jemand sagte, er solle es nicht tun. Gehen Sie kein unnötiges Risiko ein – ich übernehme das. Aber niemand sagte etwas. Murdo hyperventilierte und zog seine Pistole, dann trat er die Tür auf und stürmte hinaus. Er warf sich auf den Boden, landete schmerzhaft, rollte sich ab, von der einen Seite auf die andere, und stieß sich jedes Mal mit den Beinen ab. Dabei verlor er den ASV aus den Augen und kam viel zu weit ins Freie. Aber er war noch nicht tot, sodass er es riskierte, sich aufrappelte und tief geduckt losrannte, bis er die Deckung des schweren Fahrzeugs erreicht hatte. Er stieg durch die Seitenluke ein und schnappte nach Luft, in Schweiß gebadet. Keine Gewehrschüsse. Er hatte es geschafft. Damit hatte er den Arschlöchern gezeigt, wer genügend Mumm hatte, es zu tun.
    Er beugte sich ins Cockpit und schaltete den Motor ein, dann stieg er in den Geschützturm. Dort wurde er wieder zur Zielscheibe, aber er konnte die meiste Zeit den Kopf einziehen, weil es jetzt nicht um Zielgenauigkeit ging. Murdo schaltete die Waffensteuerung ein. Es waren noch ein paar Geschosse übrig. Estevez redete wie ein erwachsener Mann, aber er hatte fast die gesamte Munition verbraucht, um einen kleinen Sportwagen in die Luft zu jagen.
    Murdo drehte den Turm, bis er den Felsgrat im Visier hatte, fast am oberen Anschlag des möglichen Schusswinkels. Die Felswand ragte vor ihm auf. Dann eröffnete er das Feuer und bestrich den Grat in gesamter Breite. Eine zweite Salve, diesmal von rechts nach links, bis die Granaten aufgebraucht waren. Die erste Salve traf ins Ziel, während die zweite noch unterwegs war.
    An der gesamten Felswand erblühten Rauch- und Trümmerwolken. Dann schlug die zweite Granatensalve ein Stück unter der ersten Reihe in das Gestein. Befriedigt verfolgte Murdo, wie sich lange, rauchende Risse bildeten und schließlich die komplette verdammte Felswand mit

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