Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
kümmern.
„Ist sie verletzt?“, fragte der Butler beunruhigt und sah Kate eindringlich an.
„Nicht körperlich“, murmelte der Duke und trug sie an Eldred vorbei.
„Wo sind die anderen? Gab es Schwierigkeiten?“
„Alles ist unter Kontrolle. In ein paar Stunden werden sie hier sein.“
Eldred eilte ihnen nach, offenbar weiterhin beunruhigt. „Kann ich etwas tun, Hoheit? Miss Madsen? Wollen Sie eine heiße Schokolade? Es ist auch Suppe da ...“
„Ich möchte nichts“, murmelte sie. „Danke, Eldred.“
„Geben Sie Eldred das Buch“, murmelte Rohan zu Kate gewandt. „Eldred, verstecken Sie es im Safe. Wir werden es uns morgen ansehen“, fügte er mit einem Blick auf sie hinzu.
Kate zuckte die Achseln.
Der Butler nahm das Buch an sich, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Rohan trug Kate jetzt durch die dunklen Gänge.
Noch immer in den vom Schnee nassen Umhang gehüllt, lehnte Kate den Kopf an Rohans muskulöse Schulter. Die behandschuhten Hände hatte sie hinter seinem Hals verschränkt.
In ihrer gegenwärtigen Verfassung war sie nicht in der Lage, über irgendetwas zu streiten, und sie widersprach auch nicht, als er mit ihr die Treppen hinaufging. Dem Duke schien es keine Mühe zu bereiten, sie auf seinen Armen zu halten.
Sie betrachtete sein Kinn und atmete seinen Duft ein, als er Stufe für Stufe erklomm. Erstaunt stellte sie fest, dass ihr sein natürlicher, so männlicher Geruch sehr vertraut geworden war.
Auch das Schloss war ihr längst nicht mehr fremd. Sie fühlte sich besser, jetzt, da sie wieder hier war. ln Sicherheit, wie sie wusste - aber für wie lange? Und was dann?
Es war seltsam zu wissen, dass ihr Leben nie wieder so sein würde wie früher. Sie wünschte, sie hätte wenigstens die Gelegenheit gehabt, sich von ihrem alten Dasein zu verabschieden, als sie entführt wurde. Doch jetzt war es zu spät.
Als sie die obere Etage erreichten, blieb Rohan an der Tür zu seinem Schlafzimmer stehen, anstatt sie zu ihrem Raum zu bringen. Ihr Herz drohte auszusetzen, doch sie gab keine Widerworte, als er sein Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss.
Rohan trat zum Feuer, das im Kamin knisterte, und setzte sie vorsichtig in den Ledersessel, der davorstand.
„Also?“, flüsterte er und musterte sie prüfend.
Kate sah ihn wie benommen an.
Er holte tief Luft und zog seine Reithandschuhe aus. Dann ging er zurück, um die Tür abzuschließen, und legte seinen Reitmantel ab.
Er ließ sich neben sie auf einer Ottomane nieder und betrachtete besorgt ihr Gesicht. „Kann ich etwas für Sie tun?“
Schon mehrmals hat er das gesagt, dachte sie und sah ihn sehnsüchtig an. Angesichts seiner Güte fühlte sie einen Kloß in ihrer Kehle, aber sie schüttelte den Kopf.
„Sehen Sie sich nur an“, murmelte er. „Sie sind halb erfroren! Wollen Sie eine Decke oder etwas Tee?“
„Nein danke. Es ist alles gut so.“
„Ihnen fällt bestimmt irgendetwas ein, das ich für Sie tun kann. Geben Sie mir eine Aufgabe, Kate! Sonst werde ich verrückt.“ Sie lächelte ein wenig.
„Das würde mir gewiss nicht schwerfallen“, fügte er scherzhaft hinzu. „Ich, der ich an Geister und Flüche glaube, bin ja schon halb verrückt.“
Langsam wurde ihr Lächeln etwas sicherer.
„Da ist das hübsche Lächeln wieder“, flüsterte er und schaute sie an. Aber als er ihr Gesicht umfasste, verschleierte sich ihr Blick. Rohan runzelte die Stirn. „Nicht weinen. Sie sind jetzt in Sicherheit. Nur darauf kommt es an, oder? Ich weiß, es tut weh, aber was Sie verloren haben - es sind nur Gegenstände. Solche Dinge können ersetzt werden. Leben und Gesundheit aber nidlt.fi „Sie haben recht.“ Kate senkte den Kopf. „Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Es wird mir bald wieder besser gehen." Einen Moment lang schaute er sie zweifelnd an. „Geben Sie mir Ihren Umhang!“
Das Gewand war nass vom Schnee. Sie hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, die große Kapuze abzunehmen, als sie in den Sessel gesunken war, so sehr hatte die Reise sie erschöpft.
Rohan schob ihr die Kapuze sanft aus dem Gesicht. Dann löste er den Verschluss an ihrem Hals und zog ihr den Umhang weg. Jetzt war ihre Dienerlivree zu sehen.
Er lächelte ein wenig. „Mein kleines Pagenmädchen. Sie sind ein entzückender Diener, wissen Sie das?“
„Nur dass ich mir nicht gern sagen lasse, was ich tun soll“, murmelte sie.
„Das habe ich bemerkt. Seltsamerweise finde ich das äußerst reizvoll.“ Er streckte den Arm
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