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Insel meiner Traeume

Titel: Insel meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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sich nicht.«
    »Ganz im Gegenteil, Mrs. Mulridge«, entgegnete Royce. »Diesen Zeitpunkt finde ich wundervoll. Die Sterne funkeln, die Nacht ist warm und...« Grinsend hauchte er einen Kuss auf ihre Wange, »... und der Empfang ganz zauberhaft.«
    Sosehr sie sich auch bemühte, dieser Galanterie zu widerstehen - es gelang ihr nicht. »Ach, Mylord! Aber jetzt marsch ins Bett, alle beide...«
    »Nein, das ist unmöglich, weil wir Besuch erwarten«, fiel Joanna ihr ins Wort. »Darum müssen Sie sich nicht kümmern, Mrs. Mulridge, ich werde Tee aufbrühen.«
    »Besuch? Um diese unchristliche Stunde? Und wer mag das sein, wenn ich fragen darf?«
    »Ein Prinz«, erwiderte Royce, ohne mit der Wimper zu zucken. »In königlichen Kreisen sind Visiten am frühen Morgen neuerdings groß in Mode.«
    »Ein Prinz!«, wiederholte die Haushälterin ärgerlich. »Und das soll ich glauben...« Sie unterbrach sich und schaute von einem lächelnden Gesicht zum anderen. Grimmig fuhr sie fort: »Wer das ist, kann ich mir denken.« Nach einem letzten strafenden Blick raffte sie ihren schwarzen Rock zusammen und eilte zur Küche. »Den Tee mache ich!«, rief sie über die Schulter.
    Während Joanna nach oben ging, um sich frisch zu machen, und ihr Bett sehnsüchtig betrachtete, hielt Mrs. Mulridge ihr Versprechen.
    Bei ihrer Rückkehr ins Erdgeschoss entdeckte Joanna nicht nur ein Teetablett, sondern auch eine Platte mit Sandwiches und Kuchen. Davon würde sie nichts anrühren, denn sie war viel zu nervös. Im Pavillon des Prinzregenten hatte sie dank zahlreicher Ablenkungen den Gedanken verdrängt, dass Alex hierher kommen und mit Royce reden würde. Natürlich über Politik. Für die Vermutung, die beiden würden auch andere Themen erörtern, gab es keinen Grund - insbesondere, weil sie an der Besprechung teilnehmen wollte, um das zu verhindern. Dieser Zeitpunkt eignete sich nicht für die Diskussion persönlicher Dinge, die so leicht zu Missverständnissen führen konnte.
    Vielleicht zum zwanzigsten Mal strich sie ihr Haar glatt und schaute zur Uhr auf dem Kaminsims des Wohnzimmers hinüber, das im Hintergrund des Hauses lag und eine privatere Atmosphäre bot als der offizielle Salon. Bolkum hatte ein kleines Feuer im Kamin entfacht - nur um für eine gemütliche Stimmung zu sorgen. In dieser milden Nacht musste man nicht heizen.
    Gaslampen ergänzten den Flammenschein mit sanftem Licht. Jetzt war es halb vier. Vor dreißig Minuten hatte Joanna den Constable Vorbeigehen hören, der das Amt des Nachtwächters versah. Wie üblich würde er nach einer weiteren halben Stunde zurückkehren.
    Sie trat an ein Fenster und sah Royce im Garten umherwandern. Bevor sie sich zu ihm gesellte, ließ sie noch eine Weile verstreichen. »Nun müsste Alex jeden Moment kommen - wenn er dem Constable entrinnen will.«
    »Ja, Bolkum wartet in der Halle und wird ihm die Tür öffnen, sobald er anklopft. Sonst müsste Darcourt zu lange davor stehen, und jemand könnte ihn beobachten.«
    »Meinst du wirklich, diese Heimlichtuerei ist nötig?«
    »Allerdings. Ich fürchte, wir stehen am Rand eines Abgrunds. Wenn Perceval mit seinen Machenschaften Erfolg hat...« Bei der Vorstellung, was dieser Wahnsinn bewirken könnte, schüttelte Royce seufzend den Kopf.
    »Genügt es nicht, Napoleon zu bekämpfen? Will der Premierminister einen weiteren Krieg gegen Akora anzetteln?«
    »Wahrscheinlich glaubt er, das Inselreich wäre eine leichte Beute.«
    »Dann weiß er nichts über Akora.«
    »Gar nichts. Darin liegt das Problem. Kaum jemand weiß etwas. In ihrer Ignoranz können sich Männer wie Perceval alles einbilden, was ihnen gefällt.«
    Schaudernd dachte Joanna an die Kanonen im Frachtraum der Nestor. Trotz der innenpolitischen Schwierigkeiten war Akora immer noch bestens gerüstet, um sich gegen einen Überfall feindlicher Truppen zu verteidigen.
    Durch die offenen Fenster des hinteren Wohnzimmers hörte sie die Uhr schlagen.
    Und an der Vorderseite des Hauses erklang der Gruß des Constables. »Vier Uhr, alles in Ordnung!«
    Für ihn vielleicht... Nicht für Joanna, denn Alex verspätete sich. »Er kommt. Das weiß ich.«
    »Ja, gewiss«, stimmte Royce zu, um seine geliebte Schwester aufzumuntern. »Vermutlich wurde er aufgehalten.«
    Sie warteten bis halb fünf. Als Alex noch immer nicht erschien, lief Joanna in die Eingangshalle. Sie dachte, Bolkum wäre womöglich eingeschlafen und hätte das Klopfen nicht gehört. Aber der treue Mann kauerte auf einem Stuhl,

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