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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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auch immer ausgestattet hat.«
    Und weil Hanardy inzwischen ein wenig Hoffnung genährt hatte, es sei vielleicht doch wahr, daß etwas von Leighs Größe auf ihn abgefärbt hatte – wie Professor Ungarn andeutete –, wartete er tatsächlich ein paar Sekunden darauf, daß irgend etwas in seinem Innern übernehmen und sich als Herr über die Situation erweisen möge.
    Das war alles, was ihm blieb – Sekunden. Die Geschwindigkeit von Madros Angriff und die erbarmungslose Härte zerstörten seine Hoffnung. Ohne jegliche Anstrengung packte Madro ihn bei einem Fuß, hob ihn hoch wie eine Puppe und war im Begriff, Hanardys Kopf gegen die Wand zu schwingen – als Hanardy mit der Kraft der Verzweifelten seinen anderen Fuß auf das Gelenk der ihn haltenden Hand stieß.
    Madro ließ ihn los, und Hanardy fiel in der geringeren Schwerkraft langsam zu Boden. Viel zu langsam für die Schnelligkeit von Madros zweitem Angriff. Nur eines von seinen Beinen erreichte tatsächlich den Boden. Im nächsten Augenblick umklammerten Madros eisenharte Finger schon wieder seinen Körper und seine Kleidung.
    Nun zweifelte Hanardy nicht länger. Er verfügte über absolut keine besonderen Fähigkeiten, mit denen er sich gegen den tödlichen Angriff des Dreeghs zur Wehr hätte setzen können. Er hatte keine inneren Kräfte. Keine Eingebung. Er war hilflos. Seine harten Muskeln waren wie Wachs in der stählernen Umklammerung des Mannes, dessen Kraft die seine weit übertraf. Er gab auf, sich zu wehren. In letzter Verzweiflung schrie er: »Warum all dieses Morden? Weshalb ändert ihr Dreeghs euch denn nicht und versucht, normal zu werden?«
    Die Gewalttätigkeit endete so schnell, wie sie begonnen hatte.
    Madro nahm seine Hände von ihm und starrte ihn an. »Eine Botschaft!« murmelte er. »Das also ist deine Rolle.«
    Es dauerte eine Weile, bis Hanardy begriff, daß ihm im Moment keine Gefahr mehr drohte. Er war auf allen vieren auf dem Boden gelandet und aus dieser erniedrigenden Stellung fuhr er fort, an die Vernunft des anderen zu appellieren. »Sie brauchen mich nicht umzubringen! Ich werde meinen Mund halten. Wer würde mir auch glauben?«
    »Was ist normal?« fragte der Dreegh eisig. Die Aura von Unsauberkeit, die von ihm ausströmte, war nun stärker.
    »Ich«, erklärte Hanardy.
    »Du?« sagte Madro geringschätzig.
    »Ja, ich.« Hanardys Stimme wurde beschwörend. »Ich bin ungebildet und habe es nicht weit gebracht, das macht mir zu schaffen. Aber ich bin völlig normal. Ausgeglichen – das ist der Schlüssel. Ich gönne mir einen Drink, aber nicht, weil ich ein unstillbares Bedürfnis danach habe. Er hat auch keine besondere Wirkung auf mich. Als Jugendlicher hab’ ich sogar Drogen ausprobiert. Aber mein Körper konnte damit nichts anfangen. Kam alles wieder ’raus. Das ist normal. Aber so wie ihr seid, könnt ihr das nicht.«
    »Was ist normal?« wiederholte Madro unbewegt.
    »Ihr seid krank«, erklärte Hanardy. »All das viele Blut und die Lebensenergie. Das ist abnormal. Nicht wirklich notwendig. Ihr könnt geheilt werden.« Als er gesprochen hatte, erkannte er erst, wie ungewöhnlich seine Worte gewesen waren. Er blinzelte. »Ich wußte nicht, daß ich so etwas sagen würde«, murmelte er.
    Der Gesichtsausdruck des Dreeghs änderte sich während des Zuhörens. Plötzlich nickte er und sagte: »Ich glaube, das ist tatsächlich eine Botschaft des Großen Galaktikers. Ein Angebot in letzter Minute.«
    »Was haben Sie mit mir vor?« erkundigte Hanardy sich vorsichtig.
    »Die Frage ist«, kam die ungerührte Antwort, »wie bist du am besten zu neutralisieren? Das dürfte der günstigste Weg sein.« Ein metallenes Etwas erschien in der Hand des Dreeghs. Aus dem Lauf zuckte ein greller Lichtstrahl.
    Hanardy wich zurück und versuchte sich zu ducken. Er war sicher, daß hier der Tod auf ihn zukam. Aber er spürte überhaupt nichts. Das Licht traf sein Gesicht, und es war, als ob der Strahl einer hellen Taschenlampe kurz seine Augen gestreift hätte. Dann erlosch der Schein, und er blinzelte ein wenig, war aber offenbar unverletzt.
    »So, und nun kommst du mit mir«, befahl der Dreegh, »und führst mich auf diesem Asteroiden überall hin, wo jedwede Art von Waffen oder Munition gelagert ist.«
    Hanardy schritt voraus und warf hin und wieder einen Blick über die Schulter, und immer war die lange Gestalt mit dem grimmigen Gesicht hinter ihm. Die Ähnlichkeit mit Thadled Madro verschwand zusehends, als ob der andere vorher seine Züge

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