Intelligenzquotient 10000
ihr etwas seltsam vorgekommen. »Versuchen Sie nicht, eigene Pläne auszuhecken«, warnte sie.
Hanardy fühlte sich sofort schuldbewußt und verwirrt. »Muß das sein?« brummte er. »Es gefällt mir gar nicht, was Sie da tun wollen – hineingehen und diesen Dreegh aufwecken. Ich weiß auch nicht, wozu es gut sein soll, wenn ich einer Belehrung über Intelligenz zuhöre. Ich bin nicht gescheit genug, es zu verstehen. Darum schlage ich vor, wir gehen einfach hinein und bringen ihn ohne langes Herumreden um.«
Das Mädchen hatte sich wieder der Tür zugewandt und blickte auch nicht mehr zurück, als sie aus dem Raum schritt. Hanardy warf dem Professor einen hilflosen Blick zu und folgte ihr – müde, hoffnungslos, ohne eigenen Willen.
Ohne sich umzudrehen, sagte Pat: »Sie stellen eine Waffe dar, Steve. Ich muß einen Weg finden, diese Waffe einzusetzen und – zu entkommen. Das ist, im Grunde genommen, alles, was wir tun können. Den Dreeghs entkommen und uns verstecken. Verstehen Sie?«
Er stolperte durch metallene und steinerne Gänge, und seine normale Schwerfälligkeit wurde nun noch durch eine unerträgliche Müdigkeit verstärkt. Er hörte, was sie sagte, und verstand sogar die wörtliche Bedeutung. »Ja, ja«, murmelte er mühsam.
Sonst könnte es sein – fuhr sie nach seiner Versicherung fort –, daß er wie ein Feuerwerkskörper hochging und jegliche Energie, die die galaktische Intelligenz auf ihn übertragen hatte, in einer Reihe von sinnlosen Explosionen verpuffte, ohne daß damit auch nur das geringste erreicht wurde. Daher die Frage: Welche Art von Waffen stellte er dar?
»Wie ich es sehe«, schloß sie, »können wir nur hoffen, diese Auskunft von dem Dreegh zu erlangen. Darum müssen wir mit ihm sprechen.«
»Ja«, murmelte Hanardy heiser. »Ja.«
Nur zu schnell kamen sie an ihrem Ziel an. Auf einen Wink des Mädchens rannte Hanardy auf etwas unsicheren Beinen um die nächste Biegung des Ganges. Zitternd öffnete er die Tür und trat ins Zimmer.
Zu diesem Zeitpunkt befand Pat sich bereits seit fünfzehn Sekunden neben dem Bett, und vor Hanardys Augen spielte sich eine wahrhaft seltsame Szene ab. Auf dem Bett begann die halbnackte Gestalt sich zu rühren. Sie öffnete die Augen und starrte das Mädchen an.
»Das! Was Sie soeben getan haben –, daß Sie meiner Anwesenheit bewußt wurden. Wie machen Sie es?« keuchte Pat atemlos.
Von seinem Platz aus konnte Hanardy den Kopf des Dreeghs nicht sehen. Es war ihm nur klar, daß der andere nicht geantwortet hatte.
»Wie«, fragte das Mädchen, »ist sie beschaffen, die Intelligenz eines Großen Galaktikers?«
»Pat«, brummte der Dreegh. »Es gibt keine Zukunft für euch. Warum stellen Sie mir dann solche Fragen.«
»Es bleiben mir noch ein paar Tage.«
»Stimmt«, gab Sween-Madro zu. Es schien ihm nicht mehr bewußt, daß sich noch eine weitere Person im Zimmer befand. Er kann also nicht Gedanken lesen! freute sich Hanardy, und ein kleines Fünkchen Hoffnung erwachte in ihm.
»Ich habe das Gefühl«, fuhr Pat fort, »daß Sie in Ihrem gegenwärtigen Zustand zumindest ein bißchen verwundbar sind. Darum ist es besser für Sie, wenn Sie mir antworten! Oder …« Sie ließ sowohl den Satz als auch die Drohung offen.
Die Gestalt auf dem Bett änderte ihre Lage. »Schön, meine Liebe, wenn Sie auf Auskunft aus sind, sollen Sie mehr bekommen, als Sie verlangen.«
»Was wollen Sie damit andeuten?«
»Es gibt keine Großen Galaktiker«, behauptete der Dreegh. »Es gibt keine solchen Wesen als Rasse. Nach ihrer Intelligenz zu fragen, ist deshalb nicht sinnlos, sondern komplex.«
»Lächerlich!« sagte Pat schneidend. »Wir haben ihn selbst gesehen!« Zustimmung heischend warf sie einen schnellen Blick auf Hanardy. Der nickte. Und ob er wußte, daß es einen Großen Galaktiker gab!
Sween-Madro setzte sich im Bett auf. »Der Große Galaktiker existiert nur vorübergehend. Er ist lediglich ein Angehöriger einer niederen Rasse, der durch ein zufälliges Stimulans zeitweilig zum Superwesen wird. Das Wie?« der Dreegh lächelte kalt. »Hin und wieder speichert sich unvorhergesehen genügend Energie, um ein solches Stimulans zu ermöglichen. Der Glückliche, in seinem Superstadium, erkennt die Situation. Wenn die Energie durch seinen Körper umgewandelt ist und er soviel davon verbraucht hat, wie er benötigte, dann lagert er die übrige Lebensenergie an einem Ort, wo sie später von einem anderen übernommen werden kann. Dieser nächste wäre dann
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