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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Aufgabe erledigen, die erledigt werden muss. Und das ist in diesem Loch nicht immer ganz leicht.
    Zwei Millionen Menschen gibt es in diesem Loch hier. Zwei Millionen Menschen, die jeden Tag aufs Neue neue Methoden entdecken, um sich wehzutun. Arme, die in Abflüsse geraten, Messerstechereien, Schießereien, Industrieexplosionen. Dann gibt es Getreideaufzüge, die Feuer fangen – und wenn man da die Ventilation abschaltet, fliegt die ganze Chose einfach in die Luft. Dann gibt es Chemiefabriken und Duschen, in denen man ausrutschen und stürzen kann, und viertausend Fuß senkrechte Luftschächte, durch die manche Kinder es schaffen, nach draußen zu klettern und dann durchzudrehen.
    Und alles, was dafür sorgt, um sie am Leben zu halten, wenigstens die Hälfte der Zeit, sind diese Frauen hier«, sagte sie und deutete wieder hinter sich. »Jede Einzelne von ihnen hat diesen Test bestanden. Und dann, ehe ein oder zwei Wochen vergangen waren, hat jede etwas entdeckt, das viel schwieriger als dieser Test war und trotzdem geschafft werden musste. Weil nämlich sonst jemand gestorben wäre, möglicherweise die Betreffende selbst.
    Und deshalb werden Sie heute geprüft«, sagte sie und seufzte dabei. »Und wenn Sie den Kurs rechtzeitig bestehen, alle Anforderungen erfüllen, dann wird man in Betracht ziehen, Sie aufzunehmen. Sieben Stellen gibt es, die besetzt werden müssen. Ich schätze, dass nur fünf oder sechs von Ihnen die Tests bestehen werden. Aber … ich hätte lieber fünf, die bestehen, als sieben, die es nicht schaffen.«
    Eine der Frauen aus der Gruppe hinter ihr trat vor und reichte ihr ein Klemmbrett. Sie warf einen Blick darauf und nickte. »Wenn ich Ihren Namen aufrufe, treten Sie vor, schließen sich einem der Offiziere hinter mir an, bekommen Bunkerausrüstung und bereiten sich darauf vor, mit Ihrer Auswertung zu beginnen.« Sie blickte wieder auf und lächelte mit schmalen Lippen. »Und viel Glück. Anderson …«
     
     
    Wendy schlüpfte in den Bunkermantel und schnallte ihn zu. Sie war bei dem Test als Fünfte an der Reihe, aber vor ihr war nur eine Person. Als sie das feststellte, kam der erste Prüfling auf dem Dach aus dem mit künstlichem Rauch gefüllten Rauchhaus und fing mit der Seilpartie an. Die verschiedenen Leinen über dem Rauchhaus, die den Raum wie ein Spinnennetz füllten, spielten dabei eine entscheidend wichtige Rolle. Die Urb hatte ein paar gewaltige Häuserschluchten, und das Rettungspersonal wusste nie, wann sie einmal über sechshundert Metern Abgrund baumeln würden. Bestimmte Verrichtungen am Seil – und, besonders wichtig, dass man nicht unter Höhenangst litt – waren bei dem Test von entscheidender Bedeutung.
    Wendy fröstelte. Zu behaupten, sie habe keine Höhenangst, wäre übertrieben gewesen. Eher war das Gegenteil der Fall. Aber sie würde das trotzdem schaffen.
    »Cummings.«
    Sie riss sich zusammen und zwang sich, den Blick von dem Prüfling zu wenden, der gerade über einen schmalen Spalt auf eine schwankende Plattform gesprungen war. »Ja?«
    »Sie sind dran«, sagte die Feuerwehrfrau, die sie bei den Vorbereitungen begleitet hatte.
    »Okay.« Sie kannte die Frau; sie kannte die meisten. Aber in dem Test sollte alles völlig unpersönlich ablaufen. Sie kannte den Grund dafür; sie begriff ihn. Trotzdem wäre es nett gewesen, wenn jemand auf sie zugegangen wäre, zur Kenntnis genommen hätte, dass sie vier gottverdammte Jahre lang in der Notaufnahme Reservedienst geschoben hatte, und dies war das erste Mal, dass sie es bis zur Vorprüfung geschafft hatte. Sie hielt einen Augenblick lang inne, aber da war sonst nichts. Dann trat sie vor.
    »Cummings«, sagte Chief Connolly. »Acht Vorgänge. Leiterbewegung, Leiter hochfahren/einziehen, Hochhaus-Pack, Hydrantenbedienung, Labyrinth, Türbruch, vertikale Umgebung, Schlauch ziehen und Kumpelschleppen. Sind Sie mit jedem der Tests vertraut?«, fragte sie förmlich.
    »Ja, das bin ich«, antwortete Wendy ebenso förmlich, wobei ihr Gesichtsschild ihre Antwort undeutlich klingen ließ.
    »Bei jeder Station wird eine Feuerwehrfrau sein und Sie zur nächsten Station weisen. Für jede Station gibt es eine Zeitvorgabe. Für die Bewegung von einer Station zur nächsten ebenfalls. Wenn Sie auf die Person vor Ihnen ›stoßen‹, dürfen Sie warten und sich ausruhen. Die Zeit wird Ihnen nicht angerechnet. Der ganze Ablauf, die Methodik und die Einhaltung der Zeitvorgaben werden bewertet, und Sie müssen mindestens achthundert

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