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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Nachschublager des Korps führte. Außerdem hatte man zahlreiche Einheiten, die den Wall unmittelbar unterstützten, »nach vorne verlagert«, soll heißen, man verpflanzte sie häufig direkt in die sekundären und tertiären Grabenanlagen. In vielen Fällen hatten die Kommandeure dieser Einheiten aus einer Vielzahl von Gründen, darunter auch die stets populäre »Sicherheit«, die Gräben aufgefüllt und sogar die Bunker abgebaut. Übrig geblieben war dabei ein Chaos, wie man es sich schlimmer kaum vorstellen konnte.
    Neben diesem Chaos gab es unmittelbar hinter dem Wall einen riesigen Parkplatz für die Hunderte von Fahrzeugen, die die Kommandeure der im Wall stationierten Division und deren Stäbe für unerlässlich hielten.
    Nun, so war es einmal gewesen. Der Parkplatz war verschwunden; die allgemeine Einsatzdoktrin, die für die gesamten US-Streitkräfte galt, sah vor, dass die Kommandeure von Truppenteilen im Fronteinsatz mit ihren Einheiten nach vorne zogen und auch dort blieben und nur ganz wenige Personen hin und her wanderten; die Transportmittel für sie wurden von »oben« bereitgestellt. Wenn daher der Kommandeur des Korps beispielsweise mit dem Divisionschef der 23rd sprechen wollte, schickte er einen Humvee, um ihn abzuholen. Und er hielt ihn auch nicht lange von seinen Truppen fern.
    Bei seiner Inspektion der Verteidigungsanlagen hatte Ryan gleich zu Anfang festgestellt, dass die nach vorne versetzten Kommandeure, häufig auch deren Stabsoffiziere und selbst höhere Unteroffiziersdienstgrade, dazu neigten, die Nacht weiter hinten zu verbringen, statt im Wall zu bleiben, wie man es von ihnen erwartete. Ihnen die Fahrzeuge wegzunehmen war ein probates Mittel, das zu verhindern.
    Außerdem führten die Gräben jetzt wieder quer über die direkte Route, und eine Straße wand sich zwischen ihnen hindurch nach vorne. Wenn die Posleen den Wall überrannten, würden sie sich auf Grabenkämpfe einlassen müssen, womit die pferdeähnlichen Aliens bemerkenswerte Probleme hatten, oder sie würden sich auf der gewundenen Straße bewegen und sich damit Flankenfeuer aussetzen müssen.
    Unglücklicherweise hatte man die Gräben und Bunker, die es dort einmal gegeben hatte, nicht ersetzt, und an den tertiären Linien war fast überhaupt nicht gearbeitet worden. Das bedeutete, dass die Posleen, falls sie tatsächlich durch den Wall brachen, freies Schussfeld auf das Herz des Korps haben würden. Und da man den Großteil der Versorgungseinheiten abgezogen hatte, würde sie dann vor den Bergen nichts mehr aufhalten können. Ganz sicherlich nicht vor Franklin. Und das bedeutete, dass der Wiederherstellung der Verteidigungsanlagen höchste Priorität zukam.
    Er schüttelte den Kopf, als die Ambulanz sich vom Wall entfernte. Das Arbeitstempo beschleunigen bedeutete zugegebenermaßen, dass es zu mehr Verletzungen kommen würde. Aber das war der Preis des Krieges; besser ein paar Unfälle als ein Frontdurchbruch.
    Durch eine Panzertür duckte er sich ins Innere und arbeitete sich durch das Labyrinth der Gänge, das er vorfand. Eigentlich war »Der Wall« eine irreführende Bezeichnung – »Festung« wäre passender gewesen. Schließlich war die Anlage breiter als hoch und mit Kasernen, Messeräumen, Lagerräumen und Magazinen voll gestopft. Nur der vordere Teil und einige Punkte hinten waren für Kampfhandlungen eingerichtet; ansonsten waren hier die Anlagen, die man brauchte, um eine ganze Division kampffähig zu halten, also auch Werkstätten und Teilelager, um die Geschütze stets einsatzfähig zu halten.
    Ryan drang tiefer in die Eingeweide der Anlage ein, bis er schließlich eine Tür erreichte, vor der eine Wache stand. Er zeigte dem MP-Mann seine Schlüsselkarte und betrat den Befehlsstand des Walls.
    Ein Blick auf die Lagetafel zeigte ihm nahezu alles, was er wissen musste: Die Posleen rückten massiert auf dem Highway 441 und allen Nebenstraßen vor. Der Bereitstellungsraum war Clayton, und ein paar schlaue Posleen hatten offenbar zwei Lampreys dort hingebracht. Sie waren auf dem Schaubild markiert, und dort war auch eine Anmerkung zu lesen, dass die ganze Stadt und bestimmte Partien der Straßen unter Sperrfeuer zu nehmen seien. Was auf die Anwesenheit neuer Lander hindeutete, aber die befanden sich außer Sicht des Beobachtungspostens auf dem Black Mountain.
    Formal betrachtet wurde der Gefechtsstand vom Divisions-G-3, einem Colonel, befehligt, aber Ryan hatte inzwischen gelernt, dass der Planungsoffizier der

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