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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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verschlang die Bäume beiderseits und schabte die scharfen Wände des Passes aus, insbesondere auf der Ostseite. Auf der Nordseite des Passes wurde der sich ausdehnende Feuerball freilich von dem Vorsprung des Balsam Mountain teilweise abgeblockt und somit abgelenkt.
    Der Blue Ridge Parkway überquerte die US 23 bei Balsam Gap. Die Überführung war ein massiver Bau, und die Posleen hatten einen großen Teil ihrer Verteidigungsstellungen unter der Straßenbrücke gebaut, damit diese sie zusätzlich vor dem erwarteten Artilleriebeschuss schützen sollte. Der Antimaterie-Sprengstoff war nun zwar sehr stark, war aber als »Personenkiller« und nicht als »Bauwerkkiller« angelegt, und deshalb riss die Druckfront, die das Bauwerk erfasste, zwar den südlichen Bogen ein, aber der nördliche Bogen blieb stehen.
    Außerdem wurden die unter der Brücke befindlichen Posleen vor der thermischen Welle und zumindest einem Teil der Strahlung geschützt. Die Folge war, dass der atomare Feuerball zwar die Mehrzahl der Oolt'ondai hinwegfegte, aber ein kleiner, äußerst wütender Rest übrig blieb.
    Sergeant Buckley packte sein Gewehr fester, als der Bradley mit Höchsttempo auf den Pass zusteuerte. Seine »Gruppe« war ihm praktisch fremd, und er wusste sehr wohl, dass Menschen vorzugsweise für die Leute in ihrem »Stamm« kämpften. Wenn sie ihr Ziel erreichten, war daher mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die meisten dieser Typen in Deckung gehen oder vielleicht auch davonrennen würden.
    Und das bedeutete, dass es auf ihn ankam, sie zum Kämpfen zu bringen. Er hatte sich das nie gewünscht, aber die Streifen an seiner Schulter bedeuteten, dass er die Verantwortung trug. Und dieser Verantwortung würde er sich weiß Gott stellen.
    Er sah durch die schmale Luke an seiner Seite hinaus und warf dann einen Blick auf die Karte. Wahrscheinlich waren sie jetzt höchstens dreihundert Meter von ihrem Ziel entfernt; aus dem Terrain war das nur schwer zu erkennen, weil das Nuke alles aufgerissen hatte. Aber er war sich dennoch ziemlich sicher, dass sie sich auf geradem Weg zum Pass befanden.
    Buckley zog ein Magazin heraus und fuchtelte damit herum, um die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen; anschließend schob er es in seine Waffe. Wenn man mit eingeschobenen Magazinen herumfuhr, bedeutete das, dass irgendein Idiot es verriegeln und durchladen würde. Und wenn jemand das tat, war mit tödlicher Sicherheit damit zu rechnen, dass jemand versehentlich schießen würde. Um das zu verhindern, hatte er die Gruppe vor dem Laden die Magazine herausnehmen lassen. Auf diese Weise würden sie nicht versehentlich, während sie gelangweilt warteten, auf Vollautomatik zu feuern beginnen; er hatte einmal einen Bradley sauber gemacht, als das passiert war, und das war alles andere als hübsch gewesen. Jetzt nahmen sie die umgekehrte Prozedur vor, schoben die Magazine ein und zogen die Ladehebel zurück. In der schwachen Beleuchtung ließ er sich von jedem Einzelnen zeigen, dass seine Waffe noch gesichert war, und sah dann in genau dem Augenblick hinaus, als der Bradley einen Plasmaschuss abbekam.
     
     
    Major Anderson war sich nicht sicher, was er eigentlich tat, als er den Angriff anführte; er war sich ziemlich sicher, dass General Keeton, wenn der es erfahren hätte, ihn davon abgehalten hätte. Aber er war schließlich nicht in die Army eingetreten, um T-1 -Kabel zu verlegen; dass man ihn zu einer Fernmeldeeinheit versetzt hatte, war ein reiner Zufall.
    Jetzt hatte er die Chance, über die die meisten Offiziere bloß nachdenken können: Patton hatte sie einmal als »die Gelegenheit, eine Menge Männer in eine verzweifelte Schlacht zu führen« bezeichnet. Wahrscheinlich würde es die einzige Chance sein, die er bekam, und darüber hinaus war er so ziemlich der einzige Offizier, den die meisten in der Gruppe kannten. Und so kam es, dass diesmal ein Fernmeldeoffizier allen anderen voranging.
    Das Problem war nur, dass er das letzte Mal, als er darüber nachgedacht hatte, wie man so etwas machte, noch bei der Reserve gewesen war. Er hatte der Panzereinheit dann den Befehl gegeben, durch die Zielposition zu fahren und anschließend zu wenden, während die Bradleys, die unmittelbar dahinter folgten, im Ziel anhielten und ihre Truppen absetzten.
    Jetzt war freilich offenkundig, dass ein Teil der Blue-Ridge-Überführung stehen geblieben war. Und einige Posleen in der Zielposition waren noch am Leben. Das konnte der erste M-1, der

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