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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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wurde freigelegt. Mit Hilfe eines internen Kreiselsystems kompensierte es den Drall des Geschosses und sorgte dafür, dass die Kamera auf das angegebene Ziel, in dem Fall den Boden, gerichtet war.
    Bei der Kamera handelte es sich lediglich um ein komplexes visuelles Lichtsystem; jeder Gottkönig und jeder Lander im weiteren Umkreis benutzte Übertragungssysteme wie Millimeterwellenradar. Aber das visuelle Lichtsystem konnte die Umrisse von Posleen und ihren Geräten aus dem Hintergrundgeräusch herausfiltern und die entsprechenden Daten in kurzen, verschlüsselten Signalen an die Spezialisten der Nachrichtendienste senden.
    Trotz der nur kurzen Sendezeiten waren die Posleen meist imstande, diese Geschosse im Flug zu entdecken und zu zerstören, und das taten sie auch in diesem Fall, fingen das Geschoss ein, als es über den Lake Burton flog, ließen aber seine nicht sendenden Brüder, die bloß Sprengstoff und tödliche Schrapnelle beförderten, unbehelligt.
    Ryan schüttelte verblüfft den Kopf. Keiner der Menschen konnte verstehen, weshalb die Posleen sich so verdammt gut darauf verstanden, alles zu zerstören, das manövrierte oder sendete, während sie »gewöhnliche« Artillerie in Frieden ließen. Er warf einen Blick auf das mit den Zielsystemen der Geschütze koordinierte Radargerät und fand dort bestätigt, dass der Rest der Geschosse zu den jeweiligen Zielen unterwegs war.
    Das Bild, das der Sensor geliefert hatte, war hochinteressant. Die Artilleriegeschosse hatten auf ihrem Parabolflug eine Höhe von über viertausend Metern erreicht und ein Areal erfasst, das von Dahlonega bis Lake Hartwell reichte. Überall in der Gegend waren rote Spuren von Posleen zu erkennen, aber die Mehrzahl davon konzentrierte sich um Clarkesville und Lynch Mountain. In anderen Bereichen waren die Zentauren weit verstreut. Clarkesville lag wegen des Flugwinkels des Geschosses noch im Dunklen, und um den Lynch Mountain war die Bildqualität nicht besonders gut.
    »Die Leute vom Nachrichtendienst sollen zusehen, da möglichst viel herauszubekommen«, sagte Ryan, scrollte sein Bild um die Darstellung des Gefechts herum und zoomte auf Mosovich. »Die sollen in den nächsten Salven die Sensorgeschosse so einstellen, dass sie erst nach ein paar Sekunden Flug aktiviert werden. Auf die Weise ist unser Sichtfeld vielleicht nicht ganz so groß, aber wir sehen dann wenigstens, Was wir treffen. Oder nicht treffen. Dass die Posleen außerhalb unseres Ziels liegen, ist ja im Augenblick ziemlich klar.«
    »Soll ich nachrichten, Sir?«, fragte der Lieutenant in der Feuerleitstelle.
    »Nein«, antwortete Ryan. »Wenn Mosovich das will, wird er es uns schon sagen.« Ryan rief eine topographische Karte auf, stellte den Maßstab ein und kratzte sich am Kinn. Dann brummte er: »Aber nehmen Sie alles, was nicht eingeteilt ist, und bringen Sie es genau … dorthin«, fuhr er fort und deutete mit einem wölfischen Grinsen auf den Sattel. »Das ist die einzige Stelle, wo es einen Weg für die Posleen gibt.«
    »Glauben Sie, dass der Sergeant Major auf diesem Berg ist?«, fragte der Lieutenant und suchte sein eigenes System nach einer Spur von Mosovich ab. »Ich sehe ihn nirgends.«
    »Oh, er ist dort, irgendwo«, antwortete Ryan. »Ich habe bloß keine Ahnung, wo er eigentlich hinwill.«

13
    Rochester, New York, Sol III
     
    1925 EDT, 14. September 2014
     
     
     
    Major John Mansfield harrte geduckt aus, vom Dach des Trailers vor Sicht geschützt. Er konnte das Knirschen des Kiesbelags hören, als seine Zielperson sich näherte; diesmal würde es kein Entkommen geben. Er verfolgte ihn jetzt seit vier Tagen, und heute Abend würde abgerechnet werden. Er bereitete sich auf den Sprung vor, zog die Beine an und hielt den Stapel Papiere und das Klemmbrett fest in der einen und den Stift in der anderen Hand; ein Adjutant bei den Zehntausend zu sein war kein Kinderspiel.
    Als offizieller Personaloffizier für elftausendachthundertdreiundvierzig Soldaten inklusive Offiziere, die alle etwa so zahm wie bengalische Tiger waren, war das nicht immer ein Zuckerlecken. Aber am meisten Mühe machte es, den Colonel lange genug festzuhalten und ihn dazu zu zwingen, seine Büroarbeiten zu erledigen.
    Es war zu einer Art Spiel geworden. Cutprice baute regelrechte Hindernisstrecken mit menschlichen und manchmal auch physikalischen Barrieren zwischen sich und seinem Adjutanten auf. Mansfield versuchte die Hindernisse zu überwinden, um den Colonel dazu zu bringen, seinen

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