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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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mussten sie kehrtmachen und sich einen anderen Weg suchen, weil der Sprung zum nächsten Dach zu weit war, aber ihr Ziel rückte stetig näher. Kurz bevor sie es erreichten, kamen sie an einem vergitterten Oberlicht vorbei, aus dem ein Geräusch wie von mächtigen Vogelschwingen leise nach oben drang.
    Neugierig beugte Jake sich darüber und spähte nach unten. Weit unterhalb sah er ein großes Gehege mit einem Pfosten in der Mitte. Vor dem Pfosten lag auf einem dunkelroten Teppich eine Kreatur mit eigenartig verrenkten Gliedern. Jake schaute genauer hin und erkannte mit Entsetzen, dass es sich bei der Kreatur nicht um ein Tier handelte, sondern um einen halb aufgefressenen Menschen. Der dunkelrote Teppich war getrocknetes Blut.
    Da zerriss ein schauerliches Krächzen die Stille, und drei Vögel, beinahe so groß wie Jake, warfen sich mit weit aufgerissenen Schnäbeln von unten gegen die Gitterstäbe.
    Jake sprang entsetzt auf, taumelte rückwärts über die Dachschindeln und schlug der Länge nach hin. Wie Todesfeen reckten die grässlichen Geier ihre Hälse durch das Gitter und schnappten in seine Richtung.
    »Was für putzige Haustiere«, kommentierte Nathan, der sich wegen des plötzlichen Lärms umgedreht hatte. »Daneben ist die Schlangengrube von Agatas Bruder ja der reinste Streichelzoo.«
    Jake riss sich von dem entsetzlichen Anblick los und eilte den anderen hinterher.
    Endlich sahen sie das würfelförmige Gebäude mit der flachen Kuppel, unter der sich Agatas geheimer Kontrollraum befinden musste. Es stand ganz am Rand des an dieser Stelle schroff abfallenden Palatin. Die wenigen winzigen Fenster in den dicken Mauern waren allesamt vergittert, und die angrenzenden Häuser hielten respektvoll drei Meter Abstand.
    Nathan robbte an den Rand des vor ihnen gähnenden Abgrunds und spähte hinunter. Zwei Soldaten standen vor der massiven Eingangstür Wache. Topaz hatte nicht übertrieben: wenn es einen Weg hinein gab, dann nur durch das Oberlicht in der Kuppel.
    Aber davor mussten sie heil das andere Dach erreichen.
    »Ich springe als Erster«, flüsterte Nathan und stand auf. Er nahm einen kurzen Anlauf, drückte sich kraftvoll ab und landete lautlos wie eine Katze auf der anderen Seite. Vorsichtig blickte er zurück über den Rand. Die Wachsoldaten unten unterhielten sich leise und hatten nicht das Geringste mitbekommen.
    Lucius sprang als Nächster und rollte sich elegant ab. Bei ihm sah es aus, als wäre es ein Kinderspiel.
    Charlie, der sich nichts aus derlei Showeinlagen machte, begnügte sich mit einem beherzten Sprung.
    Dann war Jake an der Reihe. Ein ähnliches Schwindelgefühl wie bei ihrer Flucht aus der Villa auf Vulcano überkam ihn. Er ging ein paar Schritte zurück, atmete tief ein und rannte los. Jake hatte noch nicht einmal die Hälfte des Sprungs zurückgelegt, da ahnte er bereits, dass es schiefgehen würde. Gerade einmal mit den Zehen erreichte er die Kante des gegenüberliegenden Dachs und drohte mit rudernden Armen nach hinten in den Abgrund zu kippen. Da schoss Charlies Hand nach vorn, packte den Kragen seiner Tunika und zog ihn hinüber.
    Staub und ein paar Bröckchen Putz rieselten hinunter in die Kluft, aber die Wachposten merkten nichts.
    Auf Zehenspitzen schlichen sie weiter, schoben sich bäuchlings auf die Kuppel und lugten vorsichtig durch das Oberlicht. In der Mitte des achteckigen Raums darunter stand ein großer runder Tisch mit einer Karte darauf. Selbst aus dieser Höhe waren die Kontinente Europa, Afrika und Asien darauf zu erkennen. Vor den Wänden standen noch weitere Tische, auf denen sich Bücher, allerlei Diagramme und andere Unterlagen stapelten. Die Agenten warteten eine Weile, aber es schien niemand da zu sein.
    »Diesmal gehe ich als Erster«, erklärte Jake. Nach der Beinahekatastrophe von gerade eben wollte er es möglichst schnell hinter sich bringen. »Im Abseilen bin ich Spezialist«, log er.
    »Wenn du willst.« Nathan zuckte die Achseln. »Was soll schon schiefgehen?«
    »Na ja«, meinte Charlie. »Er könnte abrutschen wie vorhin und mit einem Knall unten aufschlagen, den man bis hinüber zu Agatas Fest hört.«
    Nathan verdrehte die Augen. »Das war rhetorisch gemeint, Charlie. Du musst nicht jede meiner Fragen beantworten.«
    Jake befestigte das Seil um seine Hüfte, dann ließ Lucius, der – wie Nathan zähneknirschend zugeben musste – der Stärkste von ihnen war, ihn hinunter. Auf dem Weg nach unten fiel Jake die dunkelblaue Innenseite der Kuppel

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