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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Rad gestorben bist?«

    »Ich habe es mehr für Logan getan als für Luc, aber was ist mit ihm?«
    »Hat sich erhängt«, sagte Durzo.
    »Was? Wer hat ihn getötet? Scarred Wrable?« Kylar konnte Momma K vor sich sehen, wie sie zu dem Schluss kam, dass selbst eine geringfügige Bedrohung für Logan eliminiert werden musste.
    »Nein, er hat sich wirklich selbst erhängt.«
    »Macht Ihr Witze? Nach dem, was ich für ihn getan habe? Dieses Arschloch!«
    Durzo griff sich seine Decke, legte sich nieder und bettete den Kopf auf seinen Sattel. »Es kann hart sein zuzulassen, dass ein anderer für dich stirbt. Wenn irgendjemand das verstehen sollte, dann bist du das.«

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    »… in drei Sekunden aufstehst, werde ich dich mit Keksen bombadieren.« Kylar mühte sich, die Augen zu öffnen, und die Stimme fuhr fort, ohne auch nur langsamer zu werden. »Eins, zwei, drei.« Kylar riss die Augen auf, und er schnappte den Keks so heftig aus der Luft, dass er in Krümelsplitter explodierte.
    »Verdammt«, sagte er, während er sich Keksbrösel aus dem Haar kämmte. »Weshalb habt Ihr das getan?«
    Durzo grinste von einem Ohr zum anderen. »Zum Spaß«, antwortete er.
    Kylar runzelte finster die Stirn. Irgendetwas an seinem Meister hatte sich verändert. Seine Augen wirkten eine Spur runder, seine Haut eine Spur heller, und das Hemd, das er trug, spannte
sich fester um die Brust und die Schultern. »Was macht Ihr da?«, fragte er.
    »Frühstücken«, sagte Durzo, während er in den nächsten Keks biss.
    »Ich meine Euer Gesicht!«
    »Was? Habe ich Pickel?«, fragte Durzo und klopfte sich an die Stirn.
    »Durzo! Ihr seid als Ymmuri zu Bett gegangen, und aufgewacht seid Ihr als Halbblut.«
    »Oh, das. Was willst du noch hören? Ich habe gestern Nacht mehr geredet als in den letzten hundert Jahren.« Kylar dachte, dass er möglicherweise nicht übertrieb. »Musst du alles auf einmal erfahren?«
    »Ihr seid jetzt sterblich. Und Ihr seid alt . Ihr könntet jeden Moment umkippen.«
    »Hm, da hast du nicht ganz unrecht«, erwiderte Durzo. »Du sattelst die Pferde, ich rede.«
    Kylar verdrehte die Augen - und begann sich um die Pferde zu kümmern.
    »Du hast es mit illusionären Masken versucht. Ich habe diese kleine schreckensschwarze Spielerei gesehen, die die Sa’kagé so beeindruckend fanden.«
    »Danke«, brummte Kylar. Es war beeindruckend gewesen, verdammt noch mal. »Wartet, wann habt Ihr das gesehen?«
    »In Caernarvon.«
    »Ihr seid nach Caernarvon gekommen? Wann seid Ihr -«
    »Zu spät, um Jarl zu retten, aber früh genug, um Elene zu retten. Jetzt hör auf, mich zu unterbrechen«, verlangte Durzo. »Es ist dir vielleicht aufgefallen, dass es einige Nachteile hat, Masken nach realen Gesichtern zu machen, vor allem nach Gesichtern von Leuten, die sich in ihrer Körpergröße von dir unterscheiden. Ich
habe zu meiner Zeit einige gute Masken gemacht, aber es war eine schreckliche Arbeit, und wenn jemand dich berührte oder es auch nur zu regnen anfing, zerbrach die Illusion. Dann bin ich einmal gestorben. Man hat mir ein Bein abgehackt, und ich bin verblutet. Als ich zurückkam, war mein Körper wie immer unversehrt. Schau dich an - sechs Mal gestorben und nicht eine Narbe. Wie kann das sein? Wie konnte mir ein Arm nachwachsen?«
    »Ich dachte, Ihr hättet gesagt, es sei ein Bein gewesen«, bemerkte Kylar, während er Tribe den Sattel auf den Rücken warf. Ausnahmsweise einmal versuchte die Bestie nicht, ihn zu beißen. »Und was war das mit Elene?«
    »Es war ein Arm. Ist mir gerade wieder eingefallen. Ich werde dir später von Elene erzählen. Folgendes habe ich mir zusammengereimt: Irgendwie wissen unsere Körper genau, welche Form wir haben sollen. Warum? Keine Ahnung. Ich verfüge jetzt jedenfalls über etwa zwanzig verschiedene Körper. Das heißt, Körper, in denen ich genug Zeit verbracht habe, um zu wissen, wie sie funktionieren, um ihren Schritt zu verstehen, ihre Bewegung, ihre Marotten. Zwanzig sind wahrscheinlich zu viele, aber einmal bin ich nervös geworden, als ich zwei verschiedene Gemälde von mir fand, die in einem Abstand von zweihundert Jahren an verschiedenen Enden von Midcyru gemalt worden waren, und es war in beiden Bildern offensichtlich ich. Irgendein alitaerischer Sammler hatte die beiden in seinem Arbeitszimmer nebeneinander aufgehängt. Ich war nach Alitaera gezogen, um ein neues Leben anzufangen, und ich benutzte denselben verdammten Körper.«
    »Moment mal, Ihr wollt mir erzählen, dass Ihr jedes

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