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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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schräg an die Wand unter das Fenster zum Korridor. „So kannst du’s vom Bett aus am besten sehen, denke ich. Was meinst du, Josh?“
    „Kann ich gut sehen“, antwortete er ein wenig zweifelnd. Eine Korkwand? Wozu?
    „Cool. So.“ Rick machte die Kiste auf. „Hier habe ich auch noch was.“
    „Was ist das denn?“
    „Eine Kamera. Ich weiß, sie sieht ein bisschen komisch aus. Es ist ein altes Modell, nicht digital. Früher haben wir die benutzt. Es ist eine Polaroid-Kamera, mit der man Sofortbilder machen kann.“ Er richtete die Kamera auf Josh, und es klickte. Gleich darauf kam unten ein Stück weißes Papier heraus. „Dies ist das Foto“, erklärte Rick. „Jetzt muss man noch ein bis zwei Minuten warten, bis es entwickelt ist. Siehst du?“
    Er stellte sich ans Kopfende des Bettes und hielt das Papier so, dass Josh es sehen konnte. Sarah beobachtete die beiden. Es war fast verrückt, wie sehr sie sich über Ricks Besuch freute. Damit hatte er wirklich Joshs Interesse geweckt und ihn so sehr abgelenkt, dass der Junge an gar nichts anderes mehr dachte. Genau wie Sarah. Die Angst, die Einsamkeit und das Gefühl des Eingeschlossenseins waren auf einmal verschwunden.
    „Hey, das bin ich!“, rief Josh begeistert.
    „Na klar.“ Rick schaute zu Sarah, um sie in das Gespräch mit einzubeziehen. „Das ist ein Bild von deinem ersten Tag hier drin. Morgen können wir wieder eins machen. Ich dachte, es würde dir vielleicht gefallen, eine Art Fotoalbum an der Pinnwand zu haben, damit du sehen kannst, was auf deinem Weg zum Gesundwerden alles so passiert.“
    Josh drehte sich zu Sarah um. „Du kannst mich ja fotografieren, wenn ich spucken muss.“
    „Toll“, gab sie ironisch zurück.
    „Vielleicht könntet ihr auch ein paar Fotos von zu Hause an die Pinnwand heften“, schlug Rick vor. „Um Josh an die schönen Dinge zu erinnern, die ihn erwarten, wenn er hier rauskommt. Vielleicht auch ein Bild von etwas ganz Besonderem als Belohnung.“
    „Ein Hund“, sagte Josh sofort. „Ich möchte einen Hund. Einen Welpen, ganz für mich allein.“
    „Ach, Josh. Du weißt doch, dass wir in unserer Wohnung keinen Hund haben dürfen.“ Sarah hatte das Gefühl, auf einer emotionalen Achterbahn zu sein. Eben hatte sie sich noch wahnsinnig darüber gefreut, dass Rick sich so viele Gedanken über sein Geschenk gemacht hatte. Und jetzt stand sie wie ein Spielverderber da, weil sie Joshs Traum zunichtemachte.
    Joshs Augen leuchteten, und ein träumerisches Lächeln lag auf seinem Gesicht. Er dachte an den Welpen, den er sich schon so lange wünschte.
    „Ein Hund wäre mein Freund“, hatte er einmal zu ihr gesagt. „Dann wäre es mir egal, ob ich zu krank bin, um in die Schule zu gehen.“
    „Vielleicht bleibt ihr ja nicht für immer dort wohnen.“ Rick sah Sarah an, und sie konnte die Frage in seinen Augen deutlich erkennen. War es wirklich so schlimm, den Jungen von etwas träumen zu lassen, das ihm vielleicht dabei helfen würde, die schwere Zeit, die jetzt auf ihn zukam, zu überstehen? Auch wenn dieser Traum möglicherweise nicht wahr werden würde?
    Einerseits ja dachte Sarah, denn sie war Josh gegenüber immer ehrlich gewesen. Falsche Hoffnungen waren nicht unbedingt besser als gar keine Hoffnung. Andererseits sah Josh in diesem Moment so glücklich aus wie schon lange nicht mehr. Er zählte nicht die Stunden, bis er anfing, sich zu übergeben, oder unerträgliche Schmerzen hatte. Stattdessen dachte er an etwas, wofür es sich lohnte, all diese Strapazen auf sich zu nehmen. Und es war auch nicht vollkommen unehrlich. Wahrscheinlich würden sie tatsächlich nicht ewig in dem Apartment leben. Vor allem, wenn Sarah wieder arbeiten konnte.
    „Wir könnten in ein Haus ziehen“, meinte Josh fröhlich. „Mit einem Garten. Stimmt’s, Sarah? Irgendwann?“
    „Das kann schon sein“, antwortete sie. „Wir suchen ein Bild von einem Haus, das uns gefällt, und stecken es an die Pinnwand, einverstanden?“
    „Ja.“ Josh fielen die Augen wieder zu, aber noch immer umspielte ein Lächeln seinen Mund.
    Rick steckte das Polaroidfoto an die Korkwand. „Ich zeig dir, wie die Kamera funktioniert“, sagte er zu Sarah. „Dann kannst du Bilder machen, wenn ich nicht da bin. Und morgen zeige ich Josh, wie man damit umgeht.“
    „Das war eine wunderbare Idee, Rick. Danke.“
    Er zuckte die Achseln, als wollte er ihr Lob abwehren. „Gern geschehen.“ In wenigen Minuten erklärte er ihr die Funktionsweise der

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