Julia Bestseller Band 145
herauszuziehen.
„Operation geglückt!“, verkündete er danach mit einem Lächeln.
Grace erwiderte es. Es war genau die Art Lächeln, die sie ihm zu Anfang ihrer Beziehung so oft geschenkt hatte – ein Lächeln, das ausdrückte, dass sie alles liebte, was er mit ihr anstellte. Dieses ganz besondere Lächeln hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Noch ehe sie ihn verlassen hatte, war es irgendwann verblasst.
Ja, es war schon verschwunden, ehe sie selbst ging.
Weshalb erkannte er das erst jetzt?
War das Lächeln verschwunden, weil sie mittlerweile Zugang zu den Computer-Codes hatte, die er in einem ledergebundenen Notizbuch in seinem Arbeitszimmer aufbewahrte? Oder … war es möglich, dass es einen anderen Grund gab? Hatte er sie damals nicht glücklich gemacht?
„Grace“, wisperte er und zog sie an sich.
Sie passte perfekt in seine Arme. Als er aufstand und sie sich hinstellen ließ, schaute sie ihm tief in die Augen. In diesem Blick konnte er versinken. Im Gefühl ihres weichen Körpers. Im Duft ihrer Haut.
Ganz langsam entkleidete er sie. Die zerrissene Bluse segelte aufs Gras. Grace hielt sich leicht an seinem Arm fest, während sie erst mit einem Fuß, dann mit dem anderen aus dem Rock stieg.
Mit beiden Händen griff sie nach den Knöpfen seines Hemds und löste sie. Ihre Finger zitterten dabei. Ihr Gesichtsausdruck war so voller Unschuld und Verlangen, dass er ihre Hände einfing und sie küsste, ehe er sie ermunterte, das Hemd von seinen Schultern zu streifen.
„Jetzt bin ich an der Reihe“, raunte er. Mein Gott, wie sehr liebte er es, wenn sie den Kopf so wie jetzt zurückfallen ließ, während er hinter sie griff und den Verschluss ihres BHs öffnete. Ihre Brüste – wunderschön wie eh und je – purzelten in seine wartenden Hände. Sie seufzte, und ihm stockte der Atem. Diese samtweiche Glätte. Die rosigen Spitzen.
Salim beobachtete ihr Gesicht, während er federleicht über die empfindsamen Knospen strich. Was er in ihren Augen sah, erregte ihn noch stärker, als er jemals für möglich gehalten hätte. Sie schrie auf, worauf er den Kopf neigte und das Tal zwischen ihren Brüsten liebkoste, ehe er eine der aufgerichteten Spitzen mit den Lippen einfing.
Ihre Knie gaben nach.
Er fing sie auf. Trug sie zum nächsten Banyanbaum hinüber und legte sie in dessen Schatten ab. Während er kleine Äste hinwegfegte, dachte sie: Das ist falsch, es ist falsch, ich kenne diesen Mann nicht, ich weiß nichts über ihn …
Doch das stimmte nicht.
Irgendwo tief in ihrem Herzen, in ihrer Seele, kannte sie ihn. Sie kannte seinen Geschmack, seinen Duft, wusste, dass er ein Teil von ihr war und sie ein Teil von ihm …
„Salim“, hauchte sie.
Er senkte den Kopf und küsste sie. „Ich bin hier, habiba . Sag mir, was ich hören will. Sag, dass du mich willst.“
Ihr Lächeln war wie das der Sirenen in der alten griechischen Mythologie.
„Ich will dich“, seufzte sie, „Salim, ich will dich, will dich, will …“
Er erstickte ihre Worte mit heißen Küssen, rollte mit ihr ins Gras, strich mit einer Hand über ihren Bauch, schlüpfte in ihr Höschen und liebkoste ihre heiße, feuchte Weiblichkeit. Grace bog sich seinen zärtlichen Fingern entgegen, und das Rauschen des Wasserfalls war beinahe so laut wie das Rauschen in seinem Kopf …
Nur dass er gar nicht den Wasserfall hörte.
Es war ein weißer Jeep mit beigefarbenem Verdeck, der über die Wiese auf sie zuraste.
9. KAPITEL
Zuerst war Grace so überrascht von dem unerwarteten Anblick, dass sie regelrecht erstarrte.
Dann wurde ihr schlagartig bewusst, dass sie halb nackt in Salims Armen lag, während ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit auf sie zusteuerte.
„Oh, mein Gott“, flüsterte sie, „Salim …“
Er setzte sich auf, schirmte sie mit seinem Körper ab, schnappte sich sein Hemd und legte es ihr um die Schultern. Hektisch schlüpfte Grace in die Ärmel und knöpfte es in fliehender Hast zu. Zu mehr blieb keine Zeit, denn in diesem Moment stoppte der Jeep nur wenige Meter von ihnen entfernt.
Salim stand auf, streckte eine Hand aus und half ihr hoch. „Bleib hinter mir“, befahl er ihr.
Wortlos folgte sie seiner Aufforderung. Aber warum machte es ihr plötzlich Angst, einem anderen Menschen zu begegnen? Lag es daran, dass sie die Insel für unbewohnt gehalten hatten? Mein Gott, sie benutzte mitten in der Nacht die New Yorker U-Bahn, zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn wohnte sie im fünften Stock eines anonymen
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