JULIA COLLECTION Band 12
mit einem Finger in sie ein. Es war zuerst nur eine ganz leichte Berührung. Doch als er merkte, wie sehr Gaylynn es genoss, liebkoste er sie weiter auf diese Weise. Mit einem Finger, dann mit zweien, er rieb, presste sich gegen sie, drang ein … und sie wurde ganz wild vor Sehnsucht.
„Weißt du, was bei diesem Sturm die wirkliche Gefahr ist?“, flüsterte Hunter ihr ins Ohr, ließ sich dabei aber Zeit, nach jedem dritten Wort an ihrem Ohrläppchen zu knabbern.
„Nein. Was?“
„Die Stromleitungen.“ Er presste sich in unmissverständlicher Weise gegen sie.
„Tatsächlich?“ Sie griff nach ihm und streichelte ihn liebevoll.
„Besonders Starkstrom“, erklärte er heiser und schnappte sich die Schachtel mit den Kondomen.
Sobald er eins übergestreift hatte, zog er Gaylynn wieder in seine Arme, voller Sehnsucht, sie endlich ganz zu besitzen. Mit einer kraftvollen Bewegung drang er in sie ein und bemerkte erst zu spät die zarte Barriere, die er überwand.
Gaylynn verspannte sich unwillkürlich, da es einen Moment lang wehtat.
Hunter erstarrte und sah sie völlig verblüfft an, so als könnte er es nicht glauben.
„Hör jetzt nicht auf.“ Sie hob ihm die Hüften entgegen, als er sich zurückziehen wollte.
Er hätte Fragen gestellt, aber sein Verstand funktionierte im Moment nicht richtig. Es gab eine Art Kurzschluss in seinem Gehirn, und fast wäre er viel zu früh zum Höhepunkt gelangt. Er nahm seine ganze Willenskraft zusammen und bewegte sich langsam in Gaylynn, während er darauf achtete, ob sie sich irgendwie unbehaglich fühlte. Aber stattdessen lag ein verträumter, glücklicher Ausdruck auf ihrem zart geröteten Gesicht, und ihre Augen glänzten erwartungsvoll.
Er nutzte all seine Erfahrung und Geschicklichkeit, damit es für Gaylynn gut wurde, und hielt so lange aus, wie er konnte. Doch dann ging es nicht mehr. Sanft glitt er mit der Hand zwischen ihre Körper und streichelte ihre empfindsamste Stelle. Heiße, prickelnde Schauer durchströmten Gaylynn, das Blut rauschte in ihren Ohren, und jeder Pulsschlag brachte sie dem Höhepunkt näher. Ihr Gesicht war gerötet, sie hatte die Augen weit aufgerissen, und schließlich schrie sie auf. Ihre unverhohlene Lust schenkte Hunter tiefe Befriedigung, noch bevor er selbst den Gipfel der Leidenschaft erreichte.
„Pst, du wirst ihn wecken.“
Nach allem, was letzte Nacht geschehen war, konnte Hunter kaum glauben, dass er eingeschlafen war.
Er hatte wirklich vorgehabt, mit Gaylynn zu reden, nachdem sie sich geliebt hatten, aber irgendwie hatte er dann die Augen geschlossen, während er noch nach den richtigen Worten gesucht hatte. Und nun war es plötzlich Morgen.
Zugegeben, er hatte in letzter Zeit nicht viel geschlafen, wegen all der Überstunden, aber …
„Spring nicht auf ihn“, hörte Hunter Gaylynn sagen.
Eine Sekunde später landete eine acht Pfund schwere siamesische Katze auf ihm, und da er auf dem Rücken lag, kam Cleo mit ihren Krallen gefährlich nah an seine empfindlichsten Körperteile. Vielleicht war das eine Art von Rache.
Er richtete sich ruckartig auf, und die Katze verschwand wieder, schlug aber beim Absprung sämtliche Krallen in ihn.
„Du hast ihr Angst gemacht“, schalt Gaylynn ihn, als Cleo an ihr vorbei ins Wohnzimmer raste.
„Das war gegenseitig“, knurrte er.
Gegenseitig. Gaylynn fragte sich, ob das auch auf ihr Erlebnis letzte Nacht zutraf. Sie wusste, dass sie Hunter liebte. Aber was er für sie empfand, war ihr immer noch ein Rätsel. War es von seiner Seite aus nur körperliche Anziehungskraft?
„Wir müssen reden.“ Er musterte sie nachdenklich.
„Okay.“ Sie setzte sich auf die Bettkante und knabberte weiter an einem Stück Roggentoast mit Honig.
„Warum hast du mir nicht gesagt …?“, begann er. „Wieso hast du noch nie …?“ „Enthaltsamkeit ist heutzutage modern, hast du das noch nicht gehört?“ Sie lächelte.
„Ich meine es ernst.“
„Ich auch. Glaub mir, es gibt eine Menge Jungfrauen in diesen Tagen.“
„Nun, heute ist es eine weniger.“
„Ja.“ Sie biss noch ein Stück Toast ab. „Hast du Hunger?“
Da er sie nur ansah, statt ihre Frage zu beantworten, seufzte sie. „Schau, mein Geburtstag ist nur noch einen Monat entfernt. Vielleicht habe ich einfach entschieden, dass ich keine dreißig Jahre alte Jungfrau sein will.“
Das fand Hunter gar nicht amüsant. „Ich glaube dir nicht. Du bist nicht die Art von Frau, die mit einem Mann ins Bett geht, den sie nicht
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