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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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das?“
    „Sie hängen an einem Fallschirm und werden von einem Motorboot übers Wasser gezogen.“
    Sie schüttelte fassungslos den Kopf. „Warum sollte jemand so etwas tun? Haben Sie es ausprobiert?“
    „Aber ja.“
    „Hat es Ihnen gefallen?“
    „Nicht so sehr wie Segeln oder Schnorcheln, aber es war lustig.“
    „Meine Güte“, murmelte sie vor sich hin.
    „Wir haben auch einige schöne Golfplätze hier. Spielen Sie Golf?“
    „Das habe ich nur einmal gemacht und fand es langweilig.“
    Craig fragte sich, was denn der Unterschied zwischen Golf und ihrem restlichen Leben sei, sprach diesen Gedanken aber nicht aus.
    „Die Eier sind gleich fertig. Sie sollten jetzt den Toaster anwerfen.“
    Er tat, wie ihm geheißen, holte dann das Geschirr aus dem Küchenschrank und füllte die Gläser mit Saft. Dann setzten sie sich an den Tisch.
    Die einfache Mahlzeit schmeckte ausgezeichnet, und Craig aß mit großem Vergnügen. Als er einmal aufschaute, bemerkte er, dass Penelope ihn beobachtete.
    „Sie waren ja wirklich hungrig!“ Sie lächelte ihn traurig an, so als ob sie Mitleid mit ihm hätte. Dachte sie etwa, er sei zu arm, um sich etwas zu essen zu kaufen? Der gleiche Blick war ihm bereits vorhin aufgefallen. Ob es an seinem Outfit lag? Er hatte gestern extra seine ältesten Sachen angezogen, weil er Ned im Haus helfen wollte, und sich später nicht umgezogen, weil er lediglich den Papierkram im Büro abarbeiten musste und keine Kunden haben würde.
    Er wollte ihr gerade erzählen, dass er nicht obdachlos sei, als ihm einfiel, dass sie ja eine Bekannte von Jasper war. Also ließ er sie lieber in dem Glauben, er sei arm wie eine Kirchenmaus. Wieso Jasper allerdings glaubte, Penelope würde einen Mann heiraten, von dem sie annahm, dass er bettelarm sei, war ihm ein Rätsel.
    „Sind Sie sicher, dass Sie heute Nacht eine Bleibe finden?“ Sie sah ihn besorgt an.
    Dieser mitleidige Blick war wirklich rührend. „Wie gesagt, ich habe ein, zwei Freunde, bei denen ich unterkommen kann.“ In Wahrheit widerstrebte es Craig jedoch, seine Freunde in Anspruch zu nehmen, denn er mochte nicht in das Familienleben anderer eindringen, kannte aber niemanden, der allein lebte. Genau genommen waren die meisten seiner Freunde verheiratet. „Es geht auch nur noch um heute Nacht.“
    „Wirklich? Sie haben eine Wohnung?“
    „Aber, ja.“
    „Tja, dann …“ Sie unterbrach sich und runzelte die Stirn. „Wenn es sich nur um ein, zwei Tage handelt, da können Sie auch hierbleiben. Das heißt, wenn es Ihnen nichts ausmacht, auf dem Balkon zu schlafen.“
    „Lanai“ , berichtigte er sie. „Auf Hawaii bezeichnet man einen Balkon als Lanai . Aber ich möchte dennoch nicht Ihre Urlaubsruhe stören.“
    „Da wir uns morgen ohnehin zu der Bootstour treffen, wäre es keine Störung. Außerdem waren Sie ja auch schon letzte Nacht hier, und ich habe nichts davon gemerkt.“
    Ihre Logik gefiel ihm. „Aber was werden die Leute sagen, wenn Sie hier mit einem Fremden zusammenleben?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich kenne hier niemanden. Also wen würde es überhaupt interessieren?“
    Das überraschte ihn nun wirklich. Vielleicht war sie doch nicht ganz so bieder, wie er am Anfang geglaubt hatte. Plötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck.
    „Ihre Mutter hat mir versichert, dass Sie ein anständiger Kerl und absolut vertrauenswürdig sind.“
    Craig schaffte es gerade noch, ein Lachen zu unterdrücken. „Hat sie?“
    „Ich vertraue ihrer hohen Meinung von Ihnen.“
    Er betrachtete Penelope genauer. Sie war nett anzuschauen, sogar ziemlich attraktiv, wenn man ihren Typ mochte. Und sie war geradeheraus – eine Eigenschaft, die bei Frauen nicht allzu häufig vorkam. Allerdings war sie so gar nicht sein Typ, daher fiel es ihm auch nicht schwer, sie in ihrem Vertrauen in ihn zu bestärken.
    „Ich werde meine eigene Mutter doch keine Lügen strafen. Sie können sich bei mir völlig sicher fühlen.“
    „Dann bleiben Sie also hier?“
    „Wenn es Ihnen wirklich nichts ausmacht …“
    „Wenn Ihnen der Liegestuhl auf dem Balkon … auf dem Lanai nicht zu unbequem ist …“
    „Der Liegestuhl reicht mir völlig. Ich liebe es, unter freiem Himmel zu schlafen.“
    Als er die Nächte unter freiem Himmel erwähnte, wurde ihr Gesichtsausdruck wieder sorgenvoll. Offenbar wollte sie Jasper nur einen Gefallen tun, indem sie sich um ihn, seinen missratenen Sohn, kümmerte. Wieder unterdrückte er den aufkommenden Wunsch, ihr die

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