Julia Collection Band 55 (German Edition)
ansehnlich war.
„Das steht Ihnen ausgezeichnet!“, rief Sophie aus. „Die Farbe passt genau zu Ihrem Typ.“
Penelope nickte schüchtern. „Ich arbeite selbst mit Farben, deshalb fiel mir die Auswahl nicht schwer. Er ist nur so knapp.“
„Nicht wirklich. Für einen Bikini ist sogar ziemlich viel Stoff dran“, versicherte Sophie. „Und der Rock bedeckt ja auch noch einiges.“
„Von bedecken kann man ja nicht gerade sprechen“, sagte Penelope und spähte zu Craig hinüber.
„Für mich langt es“, bemerkte er grinsend. „Ich denke, Sie sollten ihn nehmen.“
Penelope warf Craig einen dieser halb belustigten, halb missbilligenden Blicke zu, die ihn jedes Mal amüsierten.
„Aber er ist mir zu teuer. Hundert Dollar kann ich mir einfach nicht leisten.“
„Aber wir verkaufen doch heute alles zum halben Preis“, warf Sophie schnell ein. „Wir müssen das Lager leer bekommen.“
Penelope sah sich verdutzt im Laden um.
„Oh nein, ich habe ja ganz vergessen, die Schilder aufzuhängen. Je älter ich werde, desto schusseliger werde ich. Sie können ihn für fünfzig Dollar haben.“
„Tatsächlich? Die Gelegenheit darf ich mir nicht entgehen lassen. Ich habe da noch einige Shorts und Tops gesehen. Gibt es die auch für die Hälfte?“
„Selbstverständlich.“ Doch kaum, dass Penelope wieder auswählen gegangen war, wandte Sophie sich an Craig. „Dir ist doch wohl klar, dass ich die Sachen auch anderen Kunden für die Hälfte verkaufen muss, falls jetzt welche reinkommen.“
„Ich bezahle es dir. So, wie es aussieht, bekommt sie gerade Lust am Einkaufen, und dabei möchte ich sie nicht unterbrechen.“ Er blickte aus dem Fenster, um nach möglichen Kunden Ausschau zu halten. Ein Paar mit Strohhut und knalligem Hemd, das bislang die Auslagen betrachtet hatte, machte sich schnell davon. Craig hatte das merkwürdige Gefühl, sie vertrieben zu haben.
Er ging zu Penelope hinüber. „Wie wäre es hiermit?“ Er hielt ihr ein bauchfreies T-Shirt hin. „Das wird gern getragen. Es steht besonders schlanken Frauen.“
Penelope betrachtete es zweifelnd. „Meinen Sie? Wird es nicht vom Wind hochgeweht werden?“
„Ich vermute, nein, denn wenn, wäre mir das bestimmt schon mal aufgefallen.“
„Darauf wette ich.“ Sie lächelte ihn wissend an. „Na gut. Ich nehme es auch.“ Penelope griff nach dem T-Shirt, wobei sie mit der Schulter versehentlich seine Brust streifte.
Craig wich sofort zurück, obwohl er nicht wusste, warum. Doch wenn Penelope ihm so nahe kam, fühlte er sich irgendwie angespannt. Ihr schien es ähnlich zu gehen.
„Die Tops mit den runden Ausschnitten sehen auch hübsch aus“, sagte er schnell, um die Situation zu überspielen. „Und besonders zu ganz knappen Shorts.“
„Mag sein, aber das ist ganz und gar nicht mein Stil.“
„Dann verändern Sie doch mal Ihren Stil. Sind Sie mit jemandem zusammen?“
Sie warf ihm einen eigenartigen Blick zu. „Nein, jedenfalls nicht im Moment. Wieso?“
„Dann hören Sie auf meinen Rat, und das wird sich bald ändern.“
„Sie wollen mich wohl mit einer dieser Sportskanonen vom Strand verkuppeln.“
„Das wäre eine wirkliche Meisterleistung. Denn ich kann Sie ja nicht einmal dazu bewegen, ins Wasser zu gehen.“
Penelope lachte ungezwungen, und Craig gefiel es, dass sie über Selbstironie verfügte.
„Gut. Ich probiere diese Sachen an“, verkündete sie mit einem Packen Kleidungsstücke auf dem Arm.
Als Penelope wenig später in dem bauchfreien Top und passenden Shorts heraustrat, fand Craig sie nicht nur sehr ansehnlich, sondern auch ausgesprochen sexy.
Sophie applaudierte. „Sie sollten als Model arbeiten.“
„Habe ich es Ihnen nicht gesagt?“, warf Craig ein.
„Okay, ich nehme die Sachen“, gab Penelope nach.
Sie probierte noch all die anderen Sachen aus, und Craig hob nach einer Weile nur noch den Daumen, um seine Anerkennung auszudrücken.
„Das reicht jetzt aber“, sagte Penelope schließlich. „Mehr kann ich mir selbst beim halben Preis nicht leisten.“ Sie ging wieder in die Umkleidekabine.
„Ist sie nicht schön?“, bemerkte Sophie, die Craig aus den Augenwinkeln beobachtet hatte.
„Ja, so sieht es wohl aus.“
„Du wirst ja noch ein echter Typberater für sie. Und dann …“
Craig schüttelte den Kopf. „Es gibt kein ‚und dann‘. Ich helfe ihr bloß ein wenig, so wie ein älterer Bruder. Ich möchte nur, dass sie sich gut amüsiert. Wie gesagt, sie ist nicht mein Typ.“
„Ja,
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