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Julia Extra Band 0213

Julia Extra Band 0213

Titel: Julia Extra Band 0213 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Leiber Jessica Hart Leigh Michaels Elizabeth Power
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Amuletts, das sie einst von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte. Es zeigte die Schlacht zwischen den fünf Monticello-Rittern und den spanischen Soldaten. Und für Aleta symbolisierte es die unbewusste Hoffnung, ein Teil der heutigen Glitzerwelt von Monticello möge sich auf ihr eigenes Leben übertragen.
    Ich hätte nichts dagegen, eine Prinzessin zu sein, dachte sie und sah sich selbst für einen Augenblick auf den Fotos abgebildet, mitten zwischen Prinz Giancarlo und seinen Freunden im Nachtclub. Sie spürte förmlich die teuren Stoffe auf ihrer Haut und den prickelnden Champagner in ihrer Kehle.
    Wenigstens in meiner Fantasie können mir die verrücktesten Dinge passieren, träumte sie weiter. Und am liebsten mit dem bestaussehenden Prinzen der ganzen Welt! Stattdessen bin ich nur eine einfache Buchhalterin aus Chicago. Mein Leben könnte so anders sein als Prinzessin …
    “Sind diese Rechnungen hier versandfertig?”
    Eine gereizte Stimme riss Aleta aus ihren Gedanken. Mr McCormick stand direkt vor ihrem Tisch. Hastig sah sie auf ihre Uhr und bemerkte dann erleichtert, dass sie offiziell noch Pause hatte. Sie musste also kein schlechtes Gewissen wegen der Zeitschrift auf ihrem Schoß haben.
    Aber wann hatte sich Mr McCormick schon einmal an die Pausen gehalten, wenn es darum ging, lautstark die Erledigung aller möglichen Arbeiten anzutreiben? Eilig schlug Aleta die Zeitschrift zu und verstaute sie in ihrer Handtasche.
    “Es tut mir leid, Mr McCormick”, begann sie und sah der imposanten Erscheinung vor ihr direkt in die Augen. “Wonach fragten Sie gerade?”
    Maggie, Aletas Kollegin und beste Freundin, verdrehte hinter dem Rücken ihres Chefs die Augen und schenkte Aleta ein mitleidiges Lächeln. Rhoda und Carla, die ebenfalls das Büro mit Aleta teilten, versteckten sich buchstäblich hinter ihren Arbeitsunterlagen. Die beiden Frauen waren etwa Mitte dreißig und arbeiteten schon seit ihrem Schulabschluss in dieser Firma. Daher hatten sie bereits etliche Ausbrüche von Mr. McCormick miterlebt und ließen sich mittlerweile nur wenig davon beeindrucken. Manchmal gaben sie ihm sogar laute und deutliche Widerworte!
    Aleta und Maggie dagegen arbeiteten erst seit zwei Jahren dort. Und während Maggie sich ziemlich schnell angewöhnt hatte, ihren Chef entweder zu ignorieren oder ihm selbstbewusst zu widersprechen, wenn es nötig war, zuckte Aleta noch immer unter der Lautstärke seiner Stimme zusammen.
    “Die Rechnungen!”, wiederholte er gereizt. Beinahe sah es so aus, als würde er nachdrücklich mit dem Fuß auf den Boden stampfen. “Sie erinnern sich doch an das Phänomen von Rechnungen? Wenn diese nicht bezahlt werden, kann ich zum Beispiel Ihren Lohn nicht aufbringen!”
    “Nein, tut mir leid, ich habe sie noch nicht fertig”, antwortete Aleta und wurde zu allem Überfluss rot. Im Grunde hatte sie sich nichts vorzuwerfen, aber ihre Gesichtsfarbe ließ sie aussehen, als wäre sie sich einer Schuld bewusst. Gequält blickte sie auf ihren Schreibtisch, auf die unfertigen Abrechnungen und die Papierstreifen aus der Addiermaschine.
    Eigentlich war Aletas Vorgesetzte an der Verzögerung schuld, denn sie hatte die aktuellen Zahlen noch nicht weitergegeben. Doch Aleta brachte es nicht übers Herz, die Frau bei Mr McCormick anzuschwärzen, damit er seinen Wutausbruch dann einfach an anderer Stelle fortführen konnte und sie selbst ungeschoren davonkäme.
    Mit ruhiger Stimme entschuldigte sie sich ein weiteres Mal. “Ich werde die Abrechnungen so schnell wie möglich fertig stellen.”
    Einen dramatischen Moment lang herrschte Schweigen, dann atmete der bullige Mann vor ihrem Schreibtisch tief durch und wandte sich ab.
    “Wahrscheinlich ist es unmöglich, mit einem Prinzen zu konkurrieren, wenn man selbst nur der Mann ist, der Ihnen den wöchentlichen Lohnscheck überreicht”, murmelte er ungehalten und ging auf die Tür zu. “Ich will die Rechnungen um ein Uhr fertig haben, Prinzessin!”
    Voller Anspannung warteten die vier Frauen, bis sich die schweren Schritte ihres Chefs auf dem Flur entfernt hatten und seine Bürotür am Ende des Ganges zugeschlagen worden war. Dann kicherten sie erleichtert.
    “Du musst wirklich langsam lernen, dich zur Wehr zu setzen”, schimpfte Rhoda. “Weißt du, immer wenn er mich anschreit, schmettere ich gleich zurück. Letzte Woche habe ich ihn zurechtgewiesen wegen dieser Lohnabzüge, die er durchsetzen wollte. Danach war er
so
klein mit Hut und hat mir sogar für

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