Julia Extra Band 0313
neu“, reagierte Luccy gereizt. „Du bist wirklich unerträglich arrogant! So ein Pech, dass ich ausgerechnet dir begegnen musste!“
„War unser Zusammentreffen wirklich so ein großes Pech, Luccy?“ Bevor sie sich versah, streichelte Sin ihr die Wange und folgte liebkosend mit dem Daumen der Silhouette ihrer vollen Lippen.
Die zarte Berührung ließ Luccy erschauern. Sie fühlte, wie die Spitzen ihrer Brüste sich vor Erregung aufrichteten und ihr heiß wurde. Mochte sie auch noch so wütend auf Sin sein, es hinderte sie offenkundig nicht daran, auf seine erotischen Zärtlichkeiten zu reagieren. Kein anderer Mann hatte bis dahin derartige Gefühle in ihr geweckt, ja, sie war sich nicht einmal bewusst gewesen, dass eine solche Sinnlichkeit in ihr schlummerte.
„Nun, Luccy?“, hakte er nach, wobei er es nur mit Mühe schaffte, der Verlockung ihrer hinreißenden Lippen nicht zu erliegen.
„Wie kannst du daran zweifeln, wo es doch zu einer unerwünschten Schwangerschaft geführt hat?“
Sein Atem streichelte warm ihre Wange. „Von mir ist sie nicht unerwünscht.“
Luccy glaubte, sich verhört zu haben. „Wie kannst du das sagen, wenn du darauf bestehst, eine Frau zu heiraten, die du nicht einmal magst?“
„Wer sagt denn, dass ich dich nicht mag?“
„Natürlich magst du mich nicht!“, rief Luccy ärgerlich aus. „Wie könntest du jemand mögen, dem du nicht vertraust?“
Anstatt einer Antwort zog Sin seine Hand zurück, bevor er sich langsam herabbeugte, um Luccy auf den Mund zu küssen … ganz zart und innig, und ohne sie sonst zu berühren oder festzuhalten.
Sin wusste, wann eine Frau seine Küsse erwiderte. So, wie er wusste, dass Luccys Gefühle in jener Nacht, als sie sich geliebt hatten, völlig aufrichtig und echt gewesen waren. Genauso wie seine Gefühle für sie. Selbst wenn sie nie mehr als diese körperliche Leidenschaft füreinander empfinden würden – würde das, ihrem gemeinsamen Kind zuliebe, nicht als Basis für eine Ehe ausreichen?
Er löste sich von ihrem Mund und sah ihr direkt in die blauen Augen. „Glaubst du mir jetzt, wenn ich dir sage, dass du mir bestimmt nicht zuwider bist?“
Inzwischen wusste Luccy überhaupt nicht mehr, was sie denken sollte. Aber sie konnte doch unmöglich einen Mann heiraten, der sie nicht liebte, nur weil sie schon die kleinste Berührung von ihm ungeheuer erregte! Eine derart verzehrende Leidenschaft war nie von Dauer, und was blieb übrig, sobald sie erlosch? Derselbe unheilvolle Schlamassel, der Abby und Rory das Leben zur Hölle gemacht hatte.
„Ich glaube, dass du im Moment wegen des Babys unbedingt heiraten willst“, gab sie zu bedenken. „Aber …“
Ganz zart legte Sin ihr einen Finger auf den Mund. „Ich will, dass unser Baby mit zwei Eltern aufwächst, Luccy“, sagte er eindringlich. „So, wie ich es erlebt habe … und wie du es auch erlebt hast.“
„Und … was bleibt uns, wenn das Kind erwachsen ist?“
„Großeltern zu sein, vielleicht?“
Wie es aussah, war es ihm mit dieser Heirat wirklich ernst! Wenn Luccy ehrlich war, erschien es ihr ungeheuer verlockend, seinen Heiratsantrag anzunehmen, ohne an die Konsequenzen für die Zukunft zu denken. Einfach die Verantwortung an Sin abzutreten.
Andererseits machte sie sich nichts vor: Trotz des Babys würde ihre Ehe keine Chance haben, wenn der Zauber der Liebe fehlte. Und genau die würde Sin niemals für sie empfinden.
Sin wiederum beobachtete, wie sich die wechselnden Gefühle in Luccys ausdrucksvollem Gesicht widerspiegelten. „Vergessen wir doch für den Moment die Sache mit der Heirat, und konzentrieren wir uns einfach darauf, uns besser kennenzulernen“, schlug er vor. „Ich bezweifle, dass es für dich oder für das Baby gut ist, wenn du dich ständig so aufregst.“
„Du wirst doch wohl nicht einer dieser überfürsorglichen angehenden Väter sein, die die werdende Mutter bis zur Geburt am liebsten in Watte packen würden, oder?“, fragte sie skeptisch. „Dann sage ich dir lieber gleich, dass Schwangerschaft keine Krankheit ist. Ich beabsichtige, weiter zu arbeiten – bis zu dem Augenblick, da man mich in den Kreißsaal schiebt!“
„Die Frauen der Sinclairs arbeiten nicht“, informierte Sin sie arrogant. „Schon gar nicht, wenn sie schwanger sind.“
„Diese schon!“
Kein Zweifel, sie würden in den nächsten sieben Monaten auf beiden Seiten viele Zugeständnisse machen müssen, aber Sin war entschlossen, sich von Luccy nicht zu einem Streit
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