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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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selbst Karriere zu machen, hat sie ihm beim Aufbau seiner Firma geholfen. Und als er ihrer überdrüssig wurde, hatte sie nichts mehr.“
    „Sie hatte Sie.“
    Nun blickte ich zu ihm auf. „Ich genügte ihr aber nicht.“
    Es war das erste Mal, dass ich das ausgesprochen hatte. Ich war ein liebes, fleißiges Mädchen gewesen und hatte alles getan, was meine Mutter von mir verlangte, mich allerdings immer schuldig gefühlt, weil ich nicht gut genug war.
    „Nach der Trennung hat Mum eine Umschulung gemacht. Sie hat sich um mich gekümmert und alles dafür getan, um uns ein schönes Leben zu ermöglichen. Ich weiß, dass sie mich geliebt hat“, fuhr ich fort, während ich mich insgeheim fragte, warum ich das alles ausgerechnet George Challoner erzählte. „Aber ich glaube, sie hat die Trennung von meinem Vater nie verwunden. Wahrscheinlich hat sie nie aufgehört, ihn zu lieben.“
    Ich seufzte. „Tatsächlich ist sie nie wieder glücklich geworden. Vielleicht hat sie ihren Tod sogar herbeigesehnt, weil sie sich im Grunde aufgegeben hatte. Ohne ihn hatte ihr Leben in ihren Augen keinen Sinn mehr.“
    „Das muss sehr schwer für Sie gewesen sein“, sagte George.
    „Gefühle lassen sich nicht planen“, räumte ich ein. „Man kann allerdings dafür sorgen, dass man einen Partner findet, mit dem man auf derselben Wellenlänge liegt.“
    „Und deswegen halten Sie sich an Ingenieure?“
    Ich dachte an die wenigen Freunde, die ich gehabt hatte. Nick war ein Kommilitone gewesen, und wir hatten uns einvernehmlich nach dem Examen getrennt. Mit John hatte ich in London zusammengearbeitet, bis er beruflich ins Ausland gegangen war. Zu guter Letzt war da Phil gewesen, doch es waren kaum Gefühle im Spiel gewesen. Wahrscheinlich waren wir sogar beide erleichtert gewesen, als ich Hughs Angebot annahm.
    Das war keine sonderlich beeindruckende Bilanz.
    Ich nickte. „Es ist viel praktischer, mit Ingenieuren auszugehen.“
    Verständnislos schüttelte George den Kopf. „Und bei wie vielen dieser Typen haben Sie Herzklopfen bekommen, Frith?“
    Ich wich seinem Blick aus. Und seiner Frage. „Ich bin noch mit allen befreundet.“
    „Und ich wette, Sie haben dafür gesorgt, dass keiner von ihnen Ihr geordnetes Leben durcheinanderbringt, stimmt’s?“
    Natürlich hatte er recht. Ich war immer nur mit Männern ausgegangen, für die ich eher freundschaftliche Gefühle hegte, sodass die Trennungen nie wehgetan hatten. Außerdem war ich immer diejenige gewesen, die Schluss gemacht hatte.
    „Das will ich auch gar nicht“, stellte ich klar. „Ich möchte nicht auf einen Menschen fixiert und gefühlsmäßig von ihm abhängig sein.“
    „Armes Mädchen“, meinte George. „Hatten Sie denn noch nie das Bedürfnis, sich einfach mal gehen zu lassen?“
    Unwillkürlich musste ich an Charles denken. Einmal hatte ich es getan. Den Fehler würde ich nie wieder machen.
    „Es gibt Schlimmeres im Leben, als noch nie verliebt gewesen zu sein.“
    „Ich finde es nur so schade.“ Forschend betrachtete George mich. „Sie wirken immer so unnahbar. Aber wenn ich Ihre Lippen betrachte, habe ich das Gefühl, dass sich hinter der kühlen Fassade eine sehr leidenschaftliche Frau verbirgt.“
    „O bitte!“ Ich verdrehte die Augen. „Außerdem haben Sie gut reden. Sie leben doch auch allein. Warum haben Sie sich noch nicht in eine leidenschaftliche Ehe gestürzt, wenn Sie die Vorstellung so toll finden?“
    „Ich habe es versucht“, erklärte er, woraufhin ich, das Glas in der Hand, überrascht innehielt.
    „Dann sind Sie geschieden?“
    „Nein, wir haben es nicht einmal bis zur Hochzeit geschafft. Annabel hat alles abgeblasen, als ich gefeuert wurde.“
    „Sie wurden gefeuert ? Was haben Sie getan? Oder sollte ich das lieber nicht fragen?“
    „Eigentlich nichts, das war ja gerade das Problem.“ George nahm sein Glas wieder in die Hand und blickte nachdenklich hinein. „Annabel hat sich richtig entschieden. Offen gestanden, wundert es mich, dass Sie meinen Antrag überhaupt angenommen hat. Ich war damals ein richtiger Chaot.“
    Daraufhin wandte ich mich verblüfft zu ihm um. „Offenbar haben Sie sich verändert.“
    „Das hoffe ich. Im Nachhinein bin ich nicht besonders stolz darauf.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Ich bin auch in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen. Mein Lebensweg war vorgezeichnet. Es wäre genau nach Ihrem Geschmack gewesen“, fügte er mit einem Seitenblick hinzu. „Meine Eltern hatten einen

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