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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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überstehe.“
    „Das wirst du. Versprochen. Aber ich weiß genau, dass es sich im Augenblick nicht so anfühlt.“
    „Oh Crystal, es tut so weh.“
    Crystal beugte sich über den Tisch, und Kelly nahm ihre Hand. Das half. Ihre abgrundtiefe Verzweiflung wich einem dumpferen Gefühl von Deprimiertheit.
    Mitch tat so, als wäre es ein ganz normaler Morgen. Er briet sich ein paar Eier und setzte sich zum Frühstück mit seinem Kaffee und der Zeitung an den Küchentisch.
    Aber die Zeilen verschwammen vor seinen Augen. Dauernd sah er Kellys Gesicht vor sich, wie sie ihm sagte, dass sie ihn liebte. So voller Hoffnung. Und so voller Angst, dass er sie zurückweisen könnte.
    Was er auch sofort getan hatte.
    So war es einfach am besten. Er musste sie vergessen. Also konzentrierte er sich auf die Sportseite.
    Die Zeit wollte und wollte nicht vergehen. Aber schließlich war es dann doch fast zehn Uhr. Um Viertel vor fuhr er los, um DeDe abzuholen.
    Auf dem Heimweg plapperte seine Tochter ununterbrochen. Sie erzählte von der Theaterprobe, von der Übernachtungsparty und wie sie bis nach Mitternacht aufgeblieben war. „Und ich bin kein bisschen müde, Dad.“
    Er starrte durch die Windschutzscheibe und fragte sich, wie er sich dazu überwinden sollte, ihr zu eröffnen, dass er abreisen würde. Und zwar sofort. Dass sie ihn das nächste Mal in einem seiner Häuser sehen würde. Für ein Wochenende oder in den Ferien. Oder …
    „Dad, du bist so komisch.“
    Er warf ihr einen Blick zu. DeDe runzelte besorgt die Stirn.
    „Sorry.“ Er zwang sich zu einem Lächeln und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu.
    Zu Hause angekommen nahm DeDe ihren Rucksack und er ihren Schlafsack. Mitch folgte ihr durch die Waschküche ins Haus und bewunderte ihre schwungvollen Schritte. Sie war so ein glückliches, ausgeglichenes Kind.
    Verdammt, er hatte richtig Bammel davor, es ihr zu sagen.
    Als sie DeDes Zimmer erreichten, ging sie hinein und warf ihr Gepäck aufs Bett. Er blieb in der Tür stehen und ließ den Schlafsack auf den Boden fallen.
    „Ich hatte echt Spaß“, sagte DeDe. „Aber es ist schön, wieder zu Hause zu sein.“
    Verdammt, wo sollte er überhaupt anfangen. „DeDe.“
    „Ich sollte jetzt wohl meinen Kram aufräumen. Wo ist Mom?“ Sie machte den Reißverschluss ihres Rucksacks auf.
    „Bei Crystal. Sie ist bald wieder da. Hör mal, DeDe.“ Er ging ins Zimmer und nahm ihre kleine Hand in seine, bevor sie anfangen konnte, ihre Sachen herauszuzerren.
    Sie schaute zu ihm auf. Besorgt verdunkelten sich ihre großen Augen. „Dad?“
    Er schob den Rucksack zur Seite. „Komm. Setz dich.“
    „Äh … okay.“ Sie sprang aufs Bett.
    Er setzte sich neben sie. „Erinnerst du dich, wie du mich gefragt hast, ob ich dein Dad bin?“
    Begeistert nickte sie. „Oh ja. In der Limousine.“
    „Ja. Und an dem Abend haben wir uns doch auch darüber unterhalten, dass du zu mir kommst und eine Zeit lang bei mir wohnst.“
    „Und ich habe es dir erklärt. Dass das nicht geht. Dass du hier wohnen musst.“
    „Und deswegen bin ich hiergeblieben. Damit wir uns besser kennenlernen.“
    Sie legte ihre kleine Hand auf seinen Arm. „Ich bin froh, dass du jetzt hier bei uns lebst. Du nicht?“
    „DeDe, ich lebe nicht hier. Ich habe hier nur … eine Zeit lang gewohnt. Nur eine Weile, damit du mich besser kennenlernst, bevor du mich besuchen kommst und dann einen Teil der Zeit bei mir lebst.“
    Sie zog ihre Hand weg. „Nein. Das geht nicht. Ich kann nicht woanders wohnen. Ich lebe hier. Zu Hause.“
    „DeDe …“
    „Dad, hör zu. Du lebst doch jetzt auch hier. Du hast einen Fernseher für dein Zimmer gekauft. Und einen Schreibtisch und so. Du wohnst doch jetzt bei uns.“
    „Nein, das tue ich nicht.“
    „Doch, tust du.“
    „DeDe, das tue ich nicht. Das musst du akzeptieren.“
    „Nein. Nein, das werde ich nicht tun. Nein, nein, nein …“ Heftig schüttelte sie den Kopf. Urplötzlich war sie am Rand eines regelrechten Wutausbruchs.
    So hatte er sie noch nie erlebt. Sie war doch ein braves Mädchen. Vernünftig. Ausgeglichen.
    Er versuchte es noch einmal. „Es tut mir leid, wenn dich das so aus der Fassung bringt. Aber ich muss abreisen. Heute noch.“
    Sie hörte gerade lange genug auf, den Kopf zu schütteln, um eine Frage zu stellen: „Warum?“
    „Weil … es Zeit ist. Das ist alles. Ich bin jetzt schon seit Wochen hier.“
    „Weil du hier wohnst!“
    „DeDe, hör mir zu. Du kommst mich ganz bald besuchen. Für

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