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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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Kopf. So sehr, dass ich es noch ein letztes Mal tun muss.“
    Es sollte kein Kuss sein, der sie überrumpelte und erdrückte oder in Panik versetzte. Cain musste Abschied nehmen, das sah er ein, aber er wollte eine perfekte Erinnerung mit sich nehmen.
    Er berührte ihren Mundwinkel mit den Lippen, in erster Linie, weil sie das Gesicht abwandte, liebkoste dann ihre Wangen und ihre Nase. Als sie ihm in die Augen blickte, gab er ihr schließlich einen sanften Kuss auf den anderen Mundwinkel. Er spürte ihr Interesse, wenn auch nicht ihre Zustimmung, und streifte mit den Lippen immer wieder ihren Mund.
    Mit der stummen Aufforderung, ihre Arme um seinen Nacken zu legen, schlang er seine um ihren Rücken und ihre Taille, verlockte sie währenddessen mit Lippen und Zunge, seinen Kuss zu erwidern. So behutsam war er noch nie mit einer Frau umgegangen, und er würde zweifellos nie wieder ein so sanftmütiges, liebes Wesen in den Armen halten.
    Behalte mich in deinem Herzen in Erinnerung, und nimm ein Stückchen von meinem mit.
    Als sie sich seinem innigeren Kuss öffnete, stöhnte Cain wohlig. Sein Körper lebte auf, lange angestaute Bedürfnisse weckten alle möglichen Begierden in ihm. Ihr Mund schmeckte wie ein frisch gepflückter Pfirsich, ihre Zähne glichen kleinen Perlen, ihre Zunge war scheu wie ein Rehkitz und genauso hinreißend neugierig. Er wollte sie. Doch er war Gift für sie.
    Widerstrebend hielt er sie auf Armeslänge von sich und sagte leise: „Auf Wiedersehen.“
    „Wie bitte? Cain … du musst nicht gehen.“
    Sie bot ihm eine neue Erinnerung: ihren Blick, zärtlich und einladend.
    Cain nickte bedauernd. „Doch, ich muss.“
    Dann verließ er sie und schloss die Tür hinter sich.
    Eine Stunde später konnte Merritt immer noch nicht still sitzen oder normal atmen. Sie wusste aus Erfahrung, dass sie einer Panikattacke sehr nahe war. Liefen ihr eben noch Tränen über die Wangen, ohne dass sie einen Laut von sich gab, wurde der Drang zu weinen im nächsten Moment so groß, dass sie hemmungslos schluchzte.
    Was hatte sie falsch gemacht? Es war einfach nicht fair. Zum ersten Mal hatte sie für jemanden etwas empfunden, und er hatte sie verlassen. Am gleichen Tag, an dem sie ihren Job gekündigt hatte. Seinetwegen. Hätte es noch schlimmer kommen können?
    Sie würde umziehen müssen. Aber wie sollte sie ihre Goldfische einpacken? Sie würden sterben, wenn sie sie zurückließ, entweder erfrieren oder verhungern. Alvie würde sie nicht haben wollen. Mehr noch, ihr Geld lag in Alvies Safe. Es wäre so beschämend, zu ihr zu gehen und sie darum zu bitten. Natürlich würde Alvie es ihr geben. Aber Merritt war geübt darin, das Schlimmste anzunehmen, denn sie hatte das Schlimmste erlebt, und all dieses Wenn und Aber verursachte ihr Bauchschmerzen.
    Sie musste sich hinlegen. Nur ganz kurz , versicherte sie sich und ließ sich aufs Bett fallen. Als sie sich die Decke bis unters Kinn zog, hatte sie das Gefühl, dass ihr die richtige Entscheidung schon zufallen würde. Irgendetwas würde ihr zufallen …
    Ein Klopfen riss sie aus dem tiefsten Schlaf. Orientierungslos richtete Merritt sich auf. Ihr wurde schwindelig, doch die Dunkelheit beunruhigte sie noch stärker. Hatte sie den ganzen Tag geschlafen? Ein Blick auf die Uhr bestätigte ihren Verdacht. Es war schon nach vier Uhr nachmittags!
    Eilig schlüpfte sie aus dem Bett und lief ins Wohnzimmer. Es wurde kalt im Haus. Stunden waren vergangen, seit sie zuletzt den Ofen geschürt hatte. Typisch für ihr Pech, wenn jetzt kaum noch Glut vorhanden war, um wieder Feuer machen zu können.
    Als sie aus dem Fenster sah, traf sie ein neuer Schock. Leroys Pick-up stand vor dem Haus. Das Ding hatte einen neuen Reifen benötigt und eine Batterie, die nicht jedes Mal aufgeladen werden musste, wenn er sich hinters Steuer setzte. Lieber Himmel , dachte sie. Das bedeutete dann wohl, dass Leroy in Alvies Auftrag gekommen war, um sie, Merritt, vom Grundstück zu jagen.
    Doch als Merritt die Tür öffnete, sah sie sich Leroy und Alvie gegenüber. Die beiden wirkten genauso mitgenommen, wie Merritt sich fühlte.
    „Wer kümmert sich um das Café?“ Das war alles, was ihr einfiel. Doch sie fing sich so weit, dass sie einen Schritt zurückwich, um ihre Gäste eintreten zu lassen.
    „Es war der ruhigste Tag seit der Eröffnung“, sagte Alvie und rieb sich die Hände, wie immer, wenn sie aufgrund des Wetters ihre Arthritis spürte. „Vielleicht haben der bevorstehende Feiertag und

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