Julia Sommerliebe Band 24
für eine plädieren, die unter so schlechten Vorzeichen begann?
„Willst du das wirklich, Kalila?“, fragte Malik.
„Ja. Ich liebe Karim und wünsche mir ein Happy End mit ihm.“ Sie lächelte ihren Bodyguard unsicher an.
„Dann sollst du dein Happy End haben. Falls dein Vater der Verbindung nicht zustimmt, kannst du mit Karim unter meinem Schutz in Zubran leben.“
„Happy End! Hast du den Verstand verloren?“ Avery folgte Malik, während er vom Camp weg auf die offene Wüste zusteuerte. „Du hast ja nicht einmal versucht, Kalila umzustimmen! Du machst es ihr sogar noch leichter, indem du ihr eine Zuflucht anbietest.“
„Vergiss es, Avery.“
Sie musste förmlich rennen, um mit ihm Schritt zu halten. „Vergessen? Sind wir etwa nicht zwei Tage durch die Wüste gefahren, um Kalila zu finden und sie davon zu überzeugen, dass sie dich heiraten soll?“
„Unsere Absicht war tatsächlich, sie zu finden. Das haben wir ja auch geschafft. Danke für deine Unterstützung.“
Avery öffnete den Mund, um Malik zu fragen, ob er unter einem Sonnenstich litt. Doch bevor sie dazu kam, befand er sich schon einige Meter vor ihr.
Vielleicht ist er zu enttäuscht, um jetzt mit mir zu reden, dachte Avery. Schließlich hat er seine Braut in den Armen eines anderen Mannes ertappt. Und was Kalilas Behauptung betrifft, dass Malik mich liebt … Für ihn war ich eine Herausforderung. Wir hatten Spaß zusammen. Gleich nach der Trennung hat er sich verlobt. Das tut kein Mann, der noch seine Ex-Freundin liebt.
Sie blickte von Malik, der sich immer weiter entfernte, zum Geländewagen und wieder zurück. „Mist.“ Wenn er litt, litt sie mit ihm. Zwischen ihnen war ein unsichtbares Band, und obwohl Avery sich redlich bemühte, hatte sie es noch nicht kappen können.
Widerstrebend zog sie ihren Sonnenhut tiefer ins Gesicht und folgte Malik. Beziehungen, dachte sie missmutig. Warum lässt man sich überhaupt darauf ein? Mutter hat recht, sie bringen nur Scherereien.
Während sie durch den Sand stapfte, überlegte sie sich ein paar tröstende Worte: Besser jetzt das große Drama als in zehn Jahren. Jede dritte Ehe endet mit der Scheidung .
Wenn ihre Freundinnen Liebeskummer hatten, sorgte Avery für reichlich guten Wein und aufbauende Worte über die Vorzüge des Singledaseins. In besonders schweren Fällen kaufte sie der Freundin ein Paar Schuhe. Leider hatte sie nichts parat, um einen Kronprinzen zu trösten, der plötzlich ohne Braut dastand.
Malik musste wegstecken, dass die Hochzeit nicht stattfinden würde. Trotzdem hatte er Kalila freundlich behandelt. Was für eine Närrin, dachte Avery ungnädig.
Sie schloss zu Malik auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter, weil sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte. Die Muskeln unter ihren Fingern fühlten sich hart an. „Ich weiß, wie schlimm es für dich ist. Tut mir leid, dass ich es nicht einrenken konnte.“
Malik blieb stehen. „Obwohl du es mit beeindruckender Hartnäckigkeit versucht hast.“
Avery blinzelte irritiert, weil Malik so abweisend klang. „Ja. Natürlich habe ich versucht, Kalila umzustimmen.“
„Lass uns dankbar sein, dass du keinen Erfolg hattest.“
„Dankbar?“ Sie nahm die Hand von seiner Schulter. „Aber du wolltest sie doch heiraten.“
„Du hältst dich wohl für eine Expertin, wenn es um meine Wünsche geht, Habibti?“
Als sie den Ausdruck in Maliks Augen sah, machte ihr Herz einen Satz. „Na, du hast eine Hochzeit geplant. Wir sind durch die Wüste gehetzt, um deine Braut aufzuspüren. Da liegt meine Vermutung ja wohl nahe. Jetzt gibt Kalila dir einen Korb, und du kämpfst nicht um sie. Warum lässt du dir deinen Liebeskummer so gar nicht anmerken?“
„Liebeskummer“, wiederholte er langsam.
Sein unbeteiligter Ton fuchste Avery. „Wahrscheinlich hast du keinen, weil dir das Herz fehlt. Wie dumm von mir.“
„Du glaubst, ich hätte kein Herz?“ Jetzt hatte seine Stimme einen bedrohlichen Unterton.
Avery fühlte sich, als hätte sie sich ins offene Meer gestürzt und wäre völlig allein. „Weshalb tust du nichts, damit deine Verlobte auch deine Verlobte bleibt? Liegt es an deinem Stolz? Spring über deinen Schatten, Malik! Kalila ist in jeder Hinsicht die richtige Frau für dich. Geh zurück ins Zelt, wirf den muskelbepackten Feigling raus und bring Kalila zur Vernunft.“
„Willst du wirklich so sehr, dass ich sie heirate?“
„Ja.“
Er lächelte zwar, aber dieses Lächeln war kalt. „Wäre es dann
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