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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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kontaktieren, um die Höhe der Belohnung in Erfahrung zu bringen. Und das würde nach einigem Hin und Her dazu führen, dass Argon den Planeten als Gefangener verließ und Nova und Toro vermutlich gar nicht mehr. Kurz dachte er, wie viel einfacher es wäre, wenn die drei den Weg bis zur Bodenstation nicht überlebten, aber er wusste, dass das für Eddie eine Lösung sein mochte – für ihn kam es nicht mehr in Frage. Wenn es sich so ergeben sollte, wenn es sie erwischte – gut, dann war es eben so, und es wäre nicht das Unbequemste. Aber es aktiv herbeizuführen, also Toro und Nova zu beseitigen und Argon festzunehmen … er war sicher kein Heiliger, aber was auf der Virago noch eine unangenehme Mission gewesen war, wäre jetzt ganz schlicht hinterhältiger Mord, und er dachte oder hoffte zumindest, dass er dazu nicht imstande war.
    »Sie geht uns kaputt«, wiederholte Toro hilflos.
    »Ich weiß.« Auf einmal sah Argon alt und müde aus. »Ich weiß das so gut wie du. Aber ich kann nicht hexen. Wir können nur …«
    In dem Moment meldete sich Eddie übers JUST bei Morbus, Morbus stellte ihn laut, und Argon verstummte.
    »Ich kann nichts finden«, hörten sie Eddie irritiert sagen. »Ich kann und kann einfach keinen Zünder ausfindig machen. Den Sprengstoff – ja, den sehe ich mit bloßem Auge. Ich dachte, da muss irgendwas versteckt sein, und das Offensichtliche ist nur ein Blender. Aber ich finde nichts. Rein gar nichts. Weder weiteren Sprengstoff noch einen Zünder.«
    Durch den grotesken Bluterguss fühlte sich Morbus’ Gesicht steif und fremd an, er spürte, wie einer der Mundwinkel nicht mitspielte, als er nachdenklich die Lippen zusammenkniff. »Ich will dich nicht beleidigen. Aber bist du sicher, dass Rufus richtig funktioniert?«
    »Vollkommen sicher. Er zeigt mir den Sprengstoff an, den ich sehe, die inaktive Steuereinheit des Fahrstuhls, meine eigenen kybernetischen Teile … absolut alles. Nur eben weder weiteren Sprengstoff noch einen Zünder.«
    »Das ist … eigenartig.«
    »Sag ich ja. Meine Vermutung ist sehr schlicht.«
    »Und zwar?«
    »Sie hat geblufft.«
    »Das ergibt doch keinen Sinn. Weshalb sollte sie denn bluffen? Wenn sie eben unten gesprengt hat, dann hat sie Zünder dabei, und wenn sie das alles schon seit einer Weile mehr oder weniger plant, wenn sie Ausrüstung an sich gebracht hat, so wie sie ja auch die Misanthrope an sich gebracht hat, dann wird sie auch ausreichend Zünder dabeihaben. Es ergibt keinerlei Sinn, wenn sie dann blufft, statt tatsächlich einfach einen Bewegungsmelder an dem Sprengstoff anzubringen, den sie ja ohnehin schon befestigt hat. Für jemanden, der sich mit dem Zeug auskennt, ist das eine Sache von wenigen Sekunden.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich es verstehe«, gab Eddie ungnädig zurück. »Ich habe nur gesagt, was ich sehe und was ich daraus schließen muss.«
    »Und jetzt?«
    Eddie schwieg. Vermutlich überlegte er. »Ich gehe runter«, sagte er dann.
    »Bist du wahn…«
    Die Tür öffnete sich. »Nicht ich persönlich, Schwachkopf. Ich schicke eine Drohne. Mit der kann ich zumindest den Sprengstoff lösen, den man offensichtlich sieht, und wenn dann nichts passiert, bring ich ihn hoch und schick die Drohne noch mal runter. Und wenn sie glatt durchkommt, gehe ich davon aus, dass es keinen Bewegungsmelder gibt. Das deckt sich dann doch vermutlich mit deiner werten Einschätzung?«
    »Ein eigenartiger Zeitpunkt für jemanden, der Sarkasmus verabscheut, um sarkastisch zu werden«, erwiderte Morbus verwundert. »Aber ja, das deckt sich mit meiner Einschätzung. Nur – wenn du dich irrst und da doch etwas ist, und der Fahrstuhlschacht geht hoch und wir womöglich gleich mit, und wir sind alle tot – deckt sich dann deine Einschätzung auch mit meiner?«
    »Die da wäre?« Eddie neigte erwartungsvoll den Kopf.
    »Dass deine technischen Fähigkeiten in dem Fall deine Körpergröße nicht wesentlich übersteigen und du die Hauptverantwortung für unser vorzeitiges Ableben trägst sowie für die Tatsache, dass …«
    »Es reicht!«, ging Argon entnervt dazwischen. »Was ist denn bloß mit euch los? Wir gehen das Risiko nicht ein – selbst wenn sie den Fahrstuhl nicht präpariert hat, kann sie sich auf jedem Zentimeter von über zwei Kilometern Wartungstunnel noch anders entscheiden. Und wozu sollten wir ihr hinterhertraben, wenn sie dann spätestens auf Station I ganz gemütlich den Zugang verminen kann? Oder ihn so verschließt, dass kein Durchkommen

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