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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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inne, doch Nathan fand diese Nebenbemerkung offenbar nicht komisch, also sprach sie schnell weiter: »Aber das ist dann auch so ziemlich alles, glaube ich. Ich möchte das wirklich gerne machen, Nathan, und wenn sich herausstellt, dass es mir tatsächlich zu viel wird, dann muss ich eben jemand anderen finden, der sich um sie kümmert …«
    Â»Du meinst, Evan wird jemand anderen finden müssen.«
    Â»Nein, ich, denn ich habe die Bienen bereits übernommen. Ab heute ist Evan offiziell im Ruhestand.«
    Â»Das heißt, du hast bereits zugesagt?« Er legte die Zeitung auf den Tisch.
    Â»Ã„h … ja.«
    Â»Und warum hast du das nicht erst mit mir besprochen?«
    Ãœberrascht runzelte Alice die Stirn.
    Â»Ich wusste nicht, dass ich das sollte.«
    Â»Entscheidungen, die uns beide betreffen, sollten wir wohl auch gemeinsam besprechen, oder?«
    Â»Ja, natürlich, sicher …«, stammelte sie. »Aber inwiefern betrifft dich denn, ob ich Bienen halte oder nicht?«
    Â»Na ja, du hast ja bald gar keine Zeit mehr … Ich bin nur an den Wochenenden zu Hause, Alice …«
    Â»Wie ich bereits sagte, ich muss nur hin und wieder mal nach ihnen sehen, … und das kann ich problemlos unter der Woche machen, wenn du nicht hier bist.«
    Â»Ja, aber heute Morgen bist du bereits stundenlang in Sachen Bienen unterwegs gewesen …«
    Â»Du hast noch geschlafen, als ich gegangen bin.«
    Â»Und wie lange habe ich noch geschlafen?« Herausfordernd sah er sie an. Er wusste genau, dass sie ihm darauf nicht antworten konnte, schließlich war sie ja nicht dagewesen, um festzustellen, wann er aufwachte.
    Â»Ich dachte, du wolltest den Vormittag im Bett verbringen.«
    Â»Wollte ich auch …« Er sah sie durchdringend an. »Mit dir. Und wenn wir schon beim Thema ›Wie du deine Zeit verbringst‹ sind: Mir ist zu Ohren gekommen, dass du jede Menge Zeit mit dem neuen Bewohner des Shoestring Cottage verbringst … Also, das finde ich ziemlich unangebracht, Alice, oder was meinst du?«
    Â»Du meinst Daniel?«, fragte sie überrascht. »Aber der ist doch bloß ein Freund.«
    Â»Da bin ich mir ganz sicher, aber die Tatsache, dass andere Leute genau das anfangen zu bezweifeln, wirft nicht gerade ein gutes Licht auf uns, oder?«
    Â»Die Leute im Dorf lieben Tratsch, das weißt du doch. Ist doch völlig harmlos …«
    Â»Ich möchte nicht, dass du dich weiter mit ihm triffst.«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Du hast mich sehr gut verstanden.«
    Â»Ja, aber ich kann nicht glauben, dass du das gesagt hast … Nathan! Er ist ein Freund …«
    Â»Alice!«, schnitt er ihr das Wort ab. »Ich möchte nicht, dass du dich weiter mit ihm triffst. Hast du verstanden?«
    Seine Stimme war harsch, seine Wortwahl präzise – was sie aber am meisten verstörte, war sein Gesichtsausdruck. Wie konnte jemand, den sie mal so attraktiv gefunden hatte, plötzlich so hässlich sein?
    Alice nickte.
    Und damit verließ er die Küche.
    Und zog sich in sein Arbeitszimmer zurück.
    Telefonierte mit jemandem. In diesem knappen, autoritären Ton, den er immer anschlug, wenn er der Boss war.
    Ihr ging auf, dass er genau diesen Ton gerade ihr gegenüber angeschlagen hatte.
    Sie hatte sich so gefreut. Und jetzt war sie auf unangenehme Weise ernüchtert. Was war denn, bitte, das Problem? Sie wollte doch bloß Bienen züchten! Und wann hatte er denn, bitteschön, zuletzt irgendwelche Entscheidungen mit ihr besprochen? Durfte sie jetzt plötzlich keine männlichen Freunde mehr haben? Würde er womöglich als Nächstes verlangen, dass sie Floyd entlässt, für den Fall, dass die Leute anfangen, sich zu erzählen, sie würden mit dem Lieferwagen immer mal wieder parken fahren?
    Den Rest des Tages war er nicht gut auf sie zu sprechen. Das heißt, er sprach im Grunde gar nicht mehr mit ihr. Alles, was sie sagte, kommentierte er entweder einsilbig oder gar nicht. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Und sie war beinahe erleichtert, als er beschloss, bereits am Sonntagabend nach London zu fahren. Nachdem sie es sich im Bett gemütlich gemacht hatte, nahm sie ihr Tagebuch hervor und schrieb:

M steht für Missmut.
    Tja, liebe Männer, was soll ich dazu sagen? Wenn euch etwas wirklich tierisch auf den Zeiger geht, dann setzt euch hin und redet darüber. Mit eurer Frau. Wie

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