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Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa

Titel: Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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stören. Und ich
     muss weiter. Vielen Dank für das Wasser und noch einen schönen Tag.« Er nickte meinen beiden Lieblingsrentnern zu und ging
     langsam über den Rasen zum Gartentor.
    »Einen schönen Aufenthalt noch«, rief Kalli ihm hinterher, mein Vater hob zum Abschied die Hand.
    Fragend sah ich die beiden an. »Wer war das denn?«
    »Ich wollte ihn dir ja vorstellen, aber für gute Manieren hattest du keine Zeit«, antwortete mein Vater beleidigt. »Ein Gast.
     Den Namen habe ich vergessen. Hast du ihn dir gemerkt, Kalli?«
    »Er hat so schnell gesprochen. Keine Ahnung.«
    Ich bekam ein ungutes Gefühl. »Aber er wohnt doch gar nicht bei uns.«
    »Habe ich ja auch nicht behauptet.« Mein Vater hielt die Hand über die Augen und sah ihm nach. »Er wohnt im ›See steg ‹. Er hat sich nach Marleen erkundigt, vielleicht mietet er beim nächsten Mal hier ein Zimmer.«
    Mein ungutes Gefühl verstärkte sich. »Was wollte er denn wissen?«
    »Alles Mögliche.« Kalli zupfte sich Blätter vom Ärmel und ließ sie in den Strandkorb rieseln. »Wo sie ist, wann sie wiederkommt,
     ob wir ihren Freund kennen, aber ich wusste gar nicht, dass sie einen Freund hat. Was hat sie denn für einen Freund? Und seit
     wann?«
    »Weiß ich nicht.« Ich ließ mich langsam auf den Stuhl sinken, den der Unbekannte frei gemacht hatte. »Was habt ihr geantwortet?«
    Mein Vater blickte mich streng an. »Was sollen wir schon antworten? Uns erzählt ja niemand etwas. Wir hatten vage Arabien
     im Kopf. Und Kalli hat etwas von einer Terrorismusmesse angedeutet. Gibt es so was wirklich?«
    Ich musste einen Moment nachdenken. Dann fiel es mir wieder ein.
    »Tourismusmesse. Da wollte sie noch hin, ja. Wieso wollte der Typ das denn alles wissen?«
    »Bevor wir fragen konnten, bist du gekommen und hast uns angebrüllt.« Heinz erhob sich aus dem Strandkorb und sah Kalli auffordernd
     an. »Komm, wir räumen mal das Grünzeug auf den Kompost. Bevor meine Tochter noch länger beleidigt ist.«
    Er schlurfte mit hängenden Schultern davon.
    Kalli verharrte einen Moment, dann sagte er: »Der Herr stand vor der Hecke und wollte sich das Haus ansehen. Auf Zehenspitzen.
     Daraufhin haben wir gedacht: ›So ein schönesHaus, und man sieht nichts, weil die Hecke so hoch gewuchert ist.‹ Wir haben es wirklich nur gut gemeint. Und Marleen freut
     sich bestimmt, wenn sie wiederkommt.«
    Er konnte unglaublich zerknirscht und schuldbewusst gucken. Und er war so naiv.
    »Ihr habt ihn aber nicht gefragt, was er wollte? Und warum er das Haus ausspioniert hat?«
    »Er hat nicht spioniert. Er hat nur mal geguckt. Das ist ein ganz netter Mann, du musst nicht immer so misstrauisch sein.
     Nach dir hat er übrigens auch gefragt. So, und jetzt räumen wir mal die Garage frei.«
    Ich blieb matt sitzen und überlegte, wo Ines die Notfallzigaretten verstaut hatte. Kühlke hatte mich extra vor der Presse
     gewarnt, aber vor lauter Ärger über die Alleingänge meines Vaters hatte ich jegliche Vorsicht verloren. Da saß ein fremder
     Mann mitten im Garten, und ich regte mich über eine Buchsbaumhecke auf.
    »Hast du sie so schnell verscharrt?«
    Die Stimme meiner Schwester riss mich aus meinen Gedanken. Ich schreckte auf und sah zu ihr hoch.
    »Was?«
    Ines ließ sich in den Strandkorb fallen. »Keine Spur von den Heckenmördern. Wo hast du sie so schnell hingeschafft?« Sie kicherte
     über ihren eigenen Witz, hörte aber sofort auf, als sie mein Gesicht sah. »Was ist los?«
    »Der Typ, der hier saß, war kein Bekannter von Kalli.«
    »Nicht? Wer war das dann?«
    »Ich weiß es nicht.« Nachdenklich betrachtete ich meine Schwester. »Kalli sagt, er hätte versucht, über die Hecke ins Haus
     zu schauen. Aber die Hecke wäre zu hoch gewesen, obwohl er auf Zehenspitzen gestanden hätte. Deshalb kam den beiden überhaupt
     erst die Idee zum Kahlschlag. Ich habe den Mann noch nie gesehen. Angeblich wohnt er im ›Seesteg‹ und hat sich nach Marleen
     und ihrem Freund erkundigt.«
    »Ach, du Schande.« Selbst meine lässige Schwester war erschrocken. »Was haben die beiden ihm bloß erzählt? Und wer kann das
     sein?«
    »Wenn ich das wüsste.« Ich starrte über die Rasenfläche, als hätte er seinen Namen dort eingemäht. »Im schlimmsten Fall kommt
     er von irgendeinem Sensationsblatt und schnüffelt hier herum. Papa und Kalli können ihm nicht viel erzählt haben, sie wissen
     ja nichts.«
    »Na und?« Ines guckte mich schief an. »Dann denken sie sich was aus.«
    Sie

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