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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Pilz in einer Sauce aus Weißwein und Knoblauch von Kates Teller auf seine Gabel. »Hm, ein wahrer Leckerbissen«, raunte er ihr zu und blickte sie bedeutungsvoll an.
    »Das finde ich auch«, entgegnete sie. »Aus genau diesem Grund habe ich das Gericht bestellt!« Sie warf einen Blick auf seinen Teller, um festzustellen, ob sie im Gegenzug etwas zu stibitzen fände, doch die überall verkleckerte Sauce schien ihr nicht sehr appetitlich.
    »Bedienen Sie sich ruhig«, sagte Devlin. »Sie dürfen Ihre spitze Zunge mit allem verwöhnen, was Sie auf dieser Seite des Tisches finden, liebste Kate, und zwar jederzeit.«
    »Sehr aufmerksam von Ihnen, liebster Devlin.« Sie trank noch einen Schluck Wein. Devlin erschien ihr deutlich geistreicher, wenn sie nicht ganz nüchtern war.
    »Ich hasse schlüpfrige Bemerkungen in Anwesenheit von Damen«, knurrte Bill.
    »Schlüpfrige Bemerkung?« Devlin blickte unschuldsvoll in die Runde. »Was für eine schlüpfrige Bemerkung?«
    »Und wenn wir schon dabei sind: welche Damen?«, murmelte Kate Aisling zu.
    »Ich glaube, er meint seine Frau und Jessie Russell, nicht uns«, erwiderte Aisling.
    »Diese Zoten«, grunzte Bill. »Ich hasse sie.«
    »Tatsächlich? Das tut mir leid für Sie.« Devlin zwinkerte ihn aus blutunterlaufenen Augen an. »Wissen Sie, so etwas kann riesigen Spaß machen. Natürlich nur mit dem richtigen Partner.« Bill sank in sich zusammen und konzentrierte sich auf seinen Teller. Du hast einen bösartigen kleinen Mund und tückische Augen, dachte Kate. Von Devlin kann man halten, was man will, aber er ist wenigstens nicht so engstirnig wie du, Bill Brent. Außerdem hast du Schuppen. Vielleicht verlässt Joy dich, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Am liebsten hätte sie dem unglücklichen Bill noch viel schlimmere Dinge gewünscht, doch ihr fiel auf, dass Devlin plötzlich unruhig wurde. Er hatte vielleicht zwei Minuten nicht im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses gestanden, doch das waren zwei Minuten zu viel. Inzwischen hatte Kate gelernt, dass ein unruhiger Devlin zu chaotischen Reaktionen neigte.
    Doch ehe ihr etwas einfiel, was sie sagen könnte, wandte sich Joy Brent an Devlin. »Woher nehmen Sie eigentlich Ihre Ideen, Devlin?«
    Das war die falsche Frage, Joy, dachte Kate.
    »Das interessiert mich ebenfalls, Mr Hayle«, pflichtete Jim Russell Joy bei. »Verarbeiten Sie Ereignisse aus Ihrem eigenen Leben? Zum Beispiel heute Abend in der Buchhandlung, das war wirklich aufregend. Haben Sie dort eine Szene für Ihr nächstes Buch einstudiert?«
    »Nennen Sie mich doch bitte Devlin.« Devlins tiefe Stimme hätte einem Ishmael alle Ehre gemacht. »Natürlich könnte ich das kleine Spektakel eines Tages in eines meiner Werke einbauen, aber leider schreibe ich nun einmal historische Romane. Meine Ideen entstammen meiner Fantasie.« Er tippte sich mit seinen breiten Fingern an die Stirn, wobei leider auch ein Klecks Pesto dort landete. »Außerdem bin ich der Meinung, dass eine ausreichende Menge Alkohol meiner Kreativität durchaus förderlich ist.« Er runzelte die Stirn und blickte in Aislings Richtung. »Er trägt dazu bei, dass die Säfte im Fluss bleiben, wenn Sie wissen, was ich meine«, fügte er mit einem Seitenblick auf Kate hinzu. »Nur so kann ich die vollblütigen, üppigen Romane schreiben, für die ich zu Recht berühmt bin.«
    »Gebt dem Mann etwas zu trinken«, sagte Kate. »Es ist seine Leber, die dran glauben muss – nicht unsere.«
    »Und was wollt ihr lieben Leute sonst noch über uns und unsere Kunst wissen?«, erkundigte sich Devlin großspurig.
    »Auf keinen Fall möchten wir in Ihre kleinen Geheimnisse eindringen«, versicherte Joy. Meinte sie es ernst? Kate war sich da nicht ganz sicher.
    »Wie heißt es doch so schön? Wes Brot ich ess, des Lied ich sing«, erwiderte Devlin.
    »Also ich wüsste gern, was da vorhin in der Buchhandlung los war«, ließ sich Jim vernehmen. »Was waren das für Schlägertypen? Vor allem der ohne Augenbrauen? Warum mussten wir alle durch die Hintertür verschwinden? Wieso hat Aisling einen solchen Kavalierstart hingelegt? Sie müssen uns unbedingt erzählen, was das sollte!«
    »Ja, wirklich!«, pflichtete Jessie ihm bei. »Ich hatte das Gefühl, mitten in einem Ihrer Abenteuerromane gelandet zu sein.«
    »Ich war der Meinung, es handelte sich um eine Schauspieleinlage, die zur Vorstellung gehörte«, sagte Bill. Er sah Devlin an, als wolle er ihn jeden Augenblick zum Duell fordern. Devlin lehnte sich mit

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