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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Dass sie Lanas Schwester war, erklärte natürlich alles.
    »Aber dass sich dieser Zwerg vom Meister der populärwissenschaftlichen Schwachsinnsverbreitung so beeindrucken lässt, hat mich auf eine Idee gebracht«, sagte Lilly. »Man muss sich klarmachen, dass die Generation der heutigen Neuntklässler in einem Klima der Angst aufgewachsen ist. Der Angst vor Feministinnen – die ja, wie wir alle wissen, schuld daran sind, dass zu wenig Kinder geboren werden und dass die Institution der Familie zum Aussterben verdammt ist, ha ha …« Sie lachte bitter. »Der Angst vor Terroristen und der Angst davor, schlechte Noten zu schreiben, als Sozialhilfeempfänger zu enden und sich später niemals ein Eigenheim, zwei Autos und sechs Urlaube pro Jahr leisten zu können. Deshalb schlage ich vor, wir machen uns ihre Ängste zunutze und spielen sie zu unserem Vorteil aus.«
    »Und wie machen wir das?«, fragte ich, obwohl es mir eigentlich komplett egal war. »Außerdem sind wir zwar älter als Lanas kleine Schwester, aber wir gehören trotzdem noch derselben Generation an.«
    »Da irrst du dich«, widersprach Lilly mit glänzenden Augen – ein Glänzen, das mich das Schlimmste befürchten ließ. »Sie ist zu jung, um ›Buffy‹ in der Originalausstrahlung mitbekommen zu haben, und deshalb gehört sie eindeutig einer anderen Generation an. Und ich glaube, ich weiß ganz genau, wo ihre Achillesferse sitzt. Ich arbeite dran. Bis morgen hab ich alles klargemacht. Keine Sorge, PrivoG. Wenn ich mit denen fertig bin, werden sie auf Knien angerutscht kommen und dich anflehen, ihre Schulsprecherin zu werden.«
    »Wow«, sagte ich. »Puh, danke. Aber … weißt du, Lilly, wenn ich ehrlich bin … eigentlich will ich dieses Jahr gar nicht wieder Schulsprecherin werden.«
    Lilly sah mich verdutzt an. »Was?«
    Ich holte tief Luft, bevor ich die schwere Aufgabe anging. »Na ja, weil … du hast ja mitgekriegt, wie schlecht ich im Uni-Einstufungstest in Mathe abgeschnitten hab. Und dann hab ich dieses Jahr ja auch noch Integral- und Differenzialrechnen UND Chemie. Ich hab beides erst eine Stunde gehabt und kapiere schon jetzt kein Wort mehr. Ehrlich, ich hab keinen blassen Schimmer, worum es da geht. Und deswegen sollte ich mich dieses Jahr echt mehr auf die Schule konzentrieren. Ich glaub, ich hab einfach keine Zeit, nebenbei auch noch die ganze SMV-Arbeit zu schaffen. Und zusätzlich hab ich ja auch noch die ganzen Termine als Prinzessin.«
    Lilly zog eine Augenbraue hoch, was mich immer komplett rasend macht. Weil sie es kann und ich nicht.
    »Es ist wegen meinem Bruder, oder?«, sagte sie. Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Natürlich nicht«, behauptete ich.
    »Mia«, sagte Lilly. »Wenn er weg ist, hast du mehr Zeit und nicht weniger.«
    »Stimmt«, sagte ich – ziemlich schroff. »Aber wenn er weg ist, hab ich auch niemanden mehr, der mir bei meinen Mathe- und Chemiehausaufgaben helfen kann. Ich brauche Nachhilfe. Und Nachhilfelehrer sind im Gegensatz zu Michael nicht bereit, an einem Mittwoch um zehn Uhr abends, nachdem ich erst beim SMV-Treffen und danach bei einem Staatsbankett in der genovesischen Botschaft war, noch bei mir zu Hause vorbeizukommen und mir bei irgendwelchen Arbeitsblättern zu helfen.«
    Lilly zeigte nicht sonderlich viel Mitgefühl. »Ich fasse es nicht, dass du mir das antun willst«, sagte sie empört. »Du bist noch apathischer als alle anderen Schüler an dieser Schule. Du bist ja sogar noch schlimmer als die Neuntklässler!«
    »Ach komm, Lilly«, sagte ich. »Ich bin mir sicher, dass du auch ohne meine Hilfe gewinnen wirst. Ich meine – überleg doch mal –, du hast keine Gegenkandidaten!«
    »Du weißt genau, dass ich niemals fünfzig Prozent der Wählerstimmen bekommen würde«, presste Lilly zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Wieso lässt du dich nicht wählen und trittst dann zurück? So wie wir es letztes Jahr eigentlich auch schon ausgemacht hatten.«
    »Weil mein Freund in drei Tagen für ein ganzes Jahr das Land verlässt«, sagte ich – offenbar ziemlich laut, Mrs Hill schaute nämlich erschrocken von ihrem Isabella-Bird-Damenmode-Katalog auf. »Und«, fuhr ich etwas gedämpfter fort, »solange er noch hier ist, würde ich gern so viel Zeit mit ihm verbringen, wie es nur geht. Und das bedeutet, dass ich meine Abende nicht damit verbringen kann, Wahlkampfreden zu schreiben und ›Wählt Mia!‹-Plakate zu malen.«
    »Ich schreibe die Reden«, sagte Lilly, die immer

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