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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Schwäche verbringen, damit du diese Stärke speichern kannst. Wenn du die Fähigkeit, schnell gesund werden zu können, speichern willst, musst du viel Zeit im Zustand des Krankseins verbringen. Bei der Allomantie sind die Metalle unser Brennstoff. Wir kommen zurecht, solange wir genug Metall zum Verbrennen haben. Bei der Ferrochemie sind die Metalle nur das Speichermittel, der Brennstoff hingegen ist dein eigener Körper.«
    »Also stiehlt man jemand anderem die Speichermetalle, ja?«, meinte Vin.
    Kelsier schüttelte den Kopf. »Nein, so geht das nicht. Die Ferrochemiker können nur auf Metallspeicher zurückgreifen, die sie selbst geschaffen haben.«
    »Oh.«
    Kelsier nickte. »Ich glaube daher nicht, dass die Ferrochemie stärker ist als die Allomantie. Sie beide haben ihre Vorzüge und Nachteile. So kann ein Allomant zum Beispiel ein Metall nur bis zu einem bestimmten Grad anfachen; daher ist seine Stärke begrenzt. Die Ferrochemiker kennen keine solchen Grenzen. Wenn ein Ferrochemiker so viel Kraft gespeichert hat, dass er für eine Stunde doppelt so stark wie gewöhnlich ist, dann kann er sich auch entscheiden, während einer entsprechend kürzeren Zeitspanne
dreimal
so stark zu sein - oder auch für noch kürzere Zeit viermal, fünfmal oder sechsmal so stark.«
    Vin runzelte die Stirn. »Das klingt wie ein gewaltiger Vorteil.«
    »Stimmt«, meinte Kelsier, griff unter seinen Mantel und zog eine Phiole mit mehreren winzigen Atiumkugeln hervor. »Aber wir haben das hier. Es ist gleichgültig, ob ein Ferrochemiker so stark wie fünf oder fünfzig Männer ist - wenn ich weiß, was er in der nächsten Sekunde tun wird, kann ich ihn leicht besiegen.«
    Vin nickte.
    »Nimm das hier«, sagte Kelsier, nachdem er die Phiole entkorkt und eine der Kugeln herausgenommen hatte. Dann holte er eine Phiole mit einer gewöhnlichen alkoholischen Lösung aus seiner Kleidung und warf die Atiumperle hinein. »Du könntest es brauchen.«
    »Heute Abend?«, fragte Vin, als sie die Phiole entgegennahm. »Ja.«
    »Aber es ist doch nur Marsch.«
    »Vielleicht«, sagte er. »Aber vielleicht haben ihn die Obligatoren schon erwischt und gezwungen, diesen Brief zu schreiben. Vielleicht folgen sie ihm, oder sie haben ihn gefangen genommen, nachdem er den Brief geschrieben hat, und ihn so lange gefoltert, bis sie den Treffpunkt erfahren haben. Marsch hält sich an einem sehr gefährlichen Ort auf. Es ist ungefähr so wie auf den Bällen, die du besuchst, aber stell dir vor, statt der Adligen wären nur Obligatoren und Inquisitoren anwesend.«
    Vin erzitterte. »Vermutlich hast du Recht«, sagte sie und steckte die Phiole mit der aufgelösten Atiumperle ein. »Weißt du, irgendetwas scheint mit mir nicht zu stimmen. Ich denke nicht einmal mehr daran, wie wertvoll dieses Zeug ist.«
    Kelsier antwortete nicht sofort darauf. Schließlich sagte er leise: »Und ich habe Schwierigkeiten zu vergessen, wie wertvoll es ist.«
    »Ich ...« Vin verstummte und schaute auf Kelsiers Hände. Für gewöhnlich trug er in der letzten Zeit langärmelige Hemden und Handschuhe, denn wegen seines Rufs war es nicht länger ratsam für ihn, seine Narben in der Öffentlichkeit zu zeigen. Doch Vin wusste, dass sie da waren. Wie Tausende winziger weißer Kratzer, einer über dem anderen.
    »Wie dem auch sei«, meinte Kelsier, »du hast Recht, was das Tagebuch angeht. Ich hatte gehofft, es erwähnt das Elfte Metall. Aber im Gegensatz zur Ferrochemie wird sogar die Allomantie nicht einmal erwähnt. Diese beiden Kräfte sind in vieler Hinsicht ähnlich, also hätte man doch erwarten können, dass er sie miteinander vergleicht.«
    »Vielleicht hat er befürchtet, dass jemand das Buch lesen könnte, und er wollte nicht verraten, dass er ein Allomant ist.«
    Kelsier nickte. »Vielleicht. Aber es ist auch möglich, dass es in ihm noch nicht geschnappt hatte. Was immer in den Bergen von Terris passiert ist, es hat ihn vom Helden zum Tyrannen gemacht und vielleicht auch seine Kräfte geweckt. Ich glaube, das werden wir erst wissen, wenn Sazed mit seiner Übersetzung fertig ist.«
    »Ist es bald so weit?«
    »Es ist nur noch wenig Text übrig. Ich hoffe, dass es sich um die wichtigen Stellen handelt. Bisher bin ich von dem Buch etwas enttäuscht. Der Oberste Herrscher hat uns nicht einmal mitgeteilt, was er in diesen Bergen überhaupt erreichen wollte! Er behauptet, dort etwas zu tun, womit er die ganze Welt retten will, aber vielleicht ist das nur seine

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