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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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abhängig. Er macht sich nicht die Mühe, selbst nach dem Atium schürfen zu lassen, aber er wird sehr ungehalten, wenn die Fördermenge einmal nicht eingehalten wird.«
    Finde noch mehr heraus!,
riet ihr der Instinkt.
Das ist das Geheimnis; das ist es, was Kelsier braucht.
»O Elant«, flüsterte Vin. »So etwas solltet Ihr mir nicht verraten.«
    »Warum nicht?«, fragte er. »Ich vertraue Euch. Ihr müsst unbedingt verstehen, wie gefährlich die Lage ist. Bei der Atiumversorgung hat es in der letzten Zeit einige Schwierigkeiten gegeben. Seit ... Nun, vor ein paar Jahren ist etwas vorgefallen, und seitdem ist alles anders. Mein Vater kann die Quoten des Obersten Herrschers nicht mehr erfüllen, und als das zum letzten Mal passiert ist ...«
    »Was?«
    Elant wirkte besorgt. »Ich will es einmal so ausdrücken: Die Dinge für das Haus Wager könnten schon bald sehr schlecht stehen. Der Oberste Herrscher ist von dem Atium abhängig, Valette, denn durch dieses kontrolliert er den Adel. Ein Haus ohne Atium ist ein Haus, das sich vor einem Nebelgeborenen nicht verteidigen kann. Da er eine große Reserve angelegt hat, kontrolliert der Oberste Herrscher den Markt und ist dadurch überaus reich geworden. Er bezahlt seine Armeen dadurch, dass er das Atium künstlich knapp hält, und er verkauft Sonderrationen zu völlig überhöhten Preisen. Wenn Ihr mehr über den wirtschaftlichen Wert der Allomantie wüsstet, dann würde das alles für Euch mehr Sinn ergeben.«
    Oh, vertraue mir, ich weiß mehr darüber, als du ahnst. Und jetzt weiß ich viel mehr, als ich wissen sollte.
    Elant hielt inne und lächelte freundlich, als ein Obligator auf der Galerie an ihnen vorbeiging. Der Obligator warf ihnen einen kurzen Blick zu; die Augen in ihrem Gewebe aus Tätowierungen wirkten nachdenklich.
    Elant wandte sich ihr wieder zu, sobald der Obligator vorbeigegangen war. »Ich will, dass Ihr die Stadt verlasst«, wiederholte er. »Die Leute wissen, dass ich Euch meine Aufmerksamkeit geschenkt habe. Hoffentlich nehmen sie an, dass ich damit nur meinen Vater verärgern wollte, aber sie könnten trotzdem versuchen, Euch für ihre Zwecke zu benutzen. Die Großen Häuser hätten keine Skrupel, Eure ganze Familie zu vernichten, nur um dadurch an mich und meinen Vater heranzukommen. Ihr müsst gehen.«
    »Ich ... werde darüber nachdenken«, versprach Vin.
    »Ihr habt nicht mehr die Zeit, lange nachzudenken«, warnte Elant sie. »Ich will, dass Ihr geht, bevor Ihr zu sehr in die Machenschaften dieser Stadt verwickelt werdet.«
    Darin bin ich schon mehr verwickelt, als du dir vorstellen kannst.
»Ich habe gesagt, dass ich darüber nachdenken werde«, wiederholte sie. »Elant, ich glaube, Ihr solltet Euch mehr Sorgen um Euch selbst als um mich machen. Ich befürchte, Schan Elariel plant irgendetwas gegen Euch.«
    »Schan?«, fragte Elant belustigt. »Sie ist vollkommen harmlos.«
    »Da bin ich anderer Ansicht, Elant. Ihr solltet vorsichtiger sein.«
    Er lachte. »Schaut Euch nur uns beide an! Jeder versucht, den anderen davon zu überzeugen, wie schrecklich die Lage ist, aber jeder weigert sich, dem anderen zuzuhören.«
    Vin schwieg und lächelte.
    Elant seufzte. »Ihr werdet nicht auf meinen Rat hören, nicht wahr? Was kann ich denn tun, um Euch zur Abreise zu bewegen?«
    »Im Augenblick gar nichts«, sagte sie gelassen. »Können wir nicht einfach nur die Zeit genießen, die wir miteinander haben, Elant? Wenn sich die Dinge weiter so entwickeln, bleiben uns möglicherweise nicht mehr viele Gelegenheiten wie diese.«
    Er erwiderte nichts darauf, und schließlich nickte er. Sie erkannte, dass er noch immer besorgt war, aber er nahm den Spaziergang wieder auf und ließ es höflich zu, dass sie sich bei ihm unterhakte. Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her, bis etwas Vins Aufmerksamkeit erregte. Sie löste sich von seinem Arm und ergriff seine Hand.
    Er schaute sie verwundert an, als sie gegen den Ring an seinem Finger tippte. »Es ist wirklich Metall«, sagte sie überrascht.
    Elant nickte. »Reines Gold.«
    »Habt ihr keine Angst vor ...?«
    »Allomanten?«, warf Elant ein. Er zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht. Ich hatte noch nie etwas mit ihnen zu tun. Tragt Ihr draußen auf den Plantagen kein Metall?«
    Vin schüttelte den Kopf und zeigte auf die Spangen in ihrem Haar. »Bemaltes Holz«, sagte sie.
    Elant nickte. »Das ist vermutlich klug«, sagte er. »Aber je länger Ihr in Luthadel seid, desto deutlicher werdet Ihr sehen,

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