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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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noch mit ein paar Leuten reden.« Sie musste sich wieder an die Arbeit machen; Weher und Docksohn hatten viele Stunden mit der Planung und Vorbereitung der Lügen verbracht, die sie ausstreuen sollte, und sie würden nach dem Ball in Keulers Laden auf ihre Berichte warten.
    Elant lächelte. »Vielleicht sollte ich mir um Euch nicht so viele Gedanken machen. In Anbetracht all seiner politischen Manöver wird vielleicht das Haus Renoux bald die bestimmende Macht in der Stadt und ich nur noch ein kleiner Bettler sein.«
    Vin lächelte, und er verneigte sich vor ihr und zwinkerte ihr zu, dann eilte er in Richtung Treppe. Vin ging langsam zur Brüstung der Galerie und betrachtete die Leute, die tief unter ihr tanzten und aßen.
    Also ist er kein Revolutionär,
dachte sie.
Kelsier hatte wieder einmal Recht. Ich frage mich, oh ihm das nicht allmählich langweilig wird.
    Dennoch war sie nicht sonderlich enttäuscht von Elant. Nicht jeder war so verrückt, dass er glaubte, er könne den Gottherrscher stürzen. Die bloße Tatsache, dass Elant sich seine eigenen Gedanken machte, unterschied ihn bereits von den anderen. Er war ein guter Mensch, der eine Frau verdient hatte, die sich seines Vertrauens als würdig erwies.
    Unglücklicherweise aber hatte er Vin.
    Also baut das Haus Wager insgeheim das Atium des Obersten Herrschers ab,
dachte sie.
Dann sind sie diejenigen, welche die Gruben von Hathsin verwalten.
    Das war eine erschreckend gefährliche Situation für ein Großes Haus, denn seine Finanzen hingen unmittelbar vom Obersten Herrscher ab. Elant glaubte, vorsichtig zu sein, aber Vin machte sich trotzdem Sorgen. Er nahm Schan Elariel nicht ernst genug, dessen war Vin sicher. Sie drehte sich um, verließ die Galerie und begab sich ins Erdgeschoss.
    Schans Tisch hatte sie schnell gefunden; diese Frau saß immer inmitten einer großen Gruppe von adligen Damen und herrschte über sie wie ein Graf über seine Plantage. Vin hielt inne. Sie hatte sich Schan noch nie unmittelbar genähert. Doch jemand musste Elant schützen; er war offensichtlich nicht in der Lage, es selbst zu tun.
    Vin ging weiter. Schans Terriser beobachtete Vin, während sie sich dem Tisch näherte. Er war so anders als Sazed; er hatte nicht denselben ... Geist. Dieser Mann machte ein unbeteiligtes Gesicht und wirkte wie eine in Stein gemeißelte Kreatur. Einige der Damen warfen Vin missbilligende Blicke zu, doch die meisten - einschließlich Schan - beachteten sie gar nicht.
    Vin stellte sich unbeholfen neben den Tisch und wartete auf ein Loch im Gespräch. Doch es kam keines. Schließlich machte sie einige weitere Schritte auf Schan zu.
    »Herrin Schan?«, fragte sie.
    Schan drehte sich zu ihr hin und sah sie eisig an. »Ich habe nicht nach dir geschickt, Mädchen vom Lande.«
    »Ja, aber ich habe einige der Bücher gefunden, die Ihr ...«
    »Ich benötige deine Dienste nicht mehr«, sagte Schan und wandte sich wieder ab. »Ich werde jetzt allein mit Elant Wager fertig. Sei ein gutes Kindchen und hör auf, mich zu belästigen.«
    Vin stand verblüfft da. »Aber Euer Plan ...«
    »Ich sagte,
ich brauche dich nicht mehr.
Glaubst du, ich wäre gerade grob zu dir gewesen? Du hast mich von meiner guten Seite gesehen. Versuch doch einmal, mich zu verärgern.«
    Vin krümmte sich reflexartig unter dem erniedrigenden Blick der Frau. Sie schien so ... angewidert zu sein. Sogar wütend. Eifersüchtig?
    Sie muss es herausgefunden haben,
dachte Vin.
Sie weiß, dass ich nicht nur mit Elant spiele. Sie hat begriffen, dass ich mich um ihn sorge, und sie vertraut mir nicht mehr.
    Vin wich von dem Tisch zurück. Offenbar benötigte sie andere Methoden, um Schans Pläne herauszufinden.
    *
    Trotz seiner gegenteiligen Behauptungen betrachtete sich Elant Wager nicht als groben Menschen. Er war eher ein ... Wortphilosoph. Er liebte es, Gespräche zu lenken und zu sehen, wie die Leute reagierten. Wie die großen Denker aus alter Zeit schob er die Grenzen immer weiter heraus und experimentierte mit unkonventionellen Methoden.
    Natürlich,
dachte er, während er das Branntweinglas hochhielt und es nachdenklich betrachtete,
sind diese alten Philosophen zumeist wegen Hochverrats hingerichtet worden.
Das war nicht unbedingt ein übertrieben erfolgreiches Rollenmodell.
    Die abendliche politische Konversation mit seiner Gruppe war beendet, und er hatte sich mit einigen Freunden in das Herrenzimmer der Festung Lekal zurückgezogen. Es war ein kleiner, in dunklem Grün gehaltener und mit

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