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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Meter großes Loch in der Lagerhauswand schwer zu erklären gewesen.
    Chrysopras saß auf einer von Raureif überzogenen Kiste. Selbst in einer großen Menge konnte man ihn sofort erkennen. Er trug Anzüge, während wenige Trolle nach nicht mehr strebten als einem Stück Leder. Er trug sogar eine Krawatte mit einer diamantenbesetzten Krawattennadel. Und heute hatte er sich einen Pelzmantel über die Schultern geworfen. Was natürlich nur Angeberei war. Trolle
mochten
niedrige Temperaturen. Mit kaltem Gehirn konnten sie schneller denken. Deshalb fand das Treffen an diesem Ort statt. Na schön, dachte Mumm und versuchte, das Klappern seiner Zähne zu unterbinden. Wenn es
mir
zusteht, den nächsten Treffpunkt zu bestimmen, wähle ich eine Sauna.
    »Herr Mumm! Wie schön von dir, dass du bist gekommen«, sagte Chrysopras jovial. »Diese Herren vornehme Geschäftsleute aus meinem Bekanntenkreis sind. Du sie vermutlich erkennst.«
    »Ja, die Brekzie«, sagte Mumm.
    »Ich bitte dich, Herr Mumm, du wissen, dass so was nicht existiert«, erwiderte Chrysopras unschuldig. »Wir nur uns zusammenschließen, um mit karitativen Unternehmen zu fördern die Trollinteressen in der Stadt. Du könntest uns bezeichnen als führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Beschimpfungen fehl am Platze sind.«
    Führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, dachte Mumm. Von solchen Leuten war in letzter Zeit recht oft die Rede gewesen, wie in »Führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens haben zu Ruhe aufgefordert« – die
Times
verwendete diesen Satz so oft, dass die Drucker ihn vermutlich gesetzt ließen. Mumm fragte sich, wer diese führenden Persönlichkeiten waren und wer sie bestimmte. Und manchmal fragte er sich auch, ob »haben zu Ruhe aufgefordert« bedeutete, dass man zwinkerte und sagte: »Benutzt nicht die funkelnagelneuen Streitäxte im Schrank dort drüben… Nein, nicht in dem Schrank, ich meine den anderen.« Schinkenbrecher war eine führende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens gewesen.
    »Du hast gesagt, dass du allein mit mir sprechen willst«, sagte Mumm und nickte in Richtung der schattenhaften Gestalten. Einige von ihnen verbargen ihre Gesichter.
    »Das so ist, ja. Oh, die Herren hinter mir? Sie jetzt gehen werden«, sagte Chrysopras und winkte ihnen. »Sie nur hier sind, um dir zu zeigen: Dieser Troll, meine Wenigkeit, für die vielen spricht. Und gleichzeitig dein Feldwebel, mein alter Freund Detritus, geht nach draußen, um ein bisschen zu rauchen. Dieses Gespräch sich auf dich und mich beschränkt oder es gar nicht stattfindet.«
    Mumm drehte sich um und nickte Detritus zu. Der Feldwebel bedachte Chrysopras mit einem finsteren Blick und wankte dann davon. Die anderen Trolle gingen ebenfalls. Stiefel knirschten über den Raureif, und Türen fielen zu.
    Mumm und Chrysopras musterten sich in wahrhaft eisigem Schweigen.
    »Ich höre deine Zähne klappern«, sagte Chrysopras. »Dies guter Ort für einen Troll, aber für dich es ist saukalt. Deshalb ich habe mitgebracht diesen Pelz.« Er streifte ihn ab und hielt ihn Mumm hin. »Hier nur wir beide sind, klar?«
    Stolz war eine Sache, die eigenen Finger nicht mehr zu fühlen eine andere. Mumm hüllte sich in erlesenen, warmen Pelz.
    »Gut. Man nicht reden kann mit einem Mann, dessen Ohren sind gefroren«, sagte Chrysopras und holte ein großes Zigarrenetui hervor. »Zunächst einmal: Ich gehört habe, dass einer meiner Jungs gewesen ist respektlos zu dir. Er dir zu verstehen gegeben hat, dass ich bin ein Troll, der persönlich werden könnte, der wäre imstande, zu heben die Hand gegen deine liebe Frau und deinen kleinen Jungen, der so aufwächst prächtig. Manchmal ich verzweifle bei den jungen Trollen von heute. Sie zeigen keinen Respekt. Sie haben keinen Stil. Es ihnen mangelt an Finesse. Wenn du möchtest einen neuen Steingarten, du brauchst es nur zu sagen.«
    »Was? Sorg nur dafür, dass er mir nicht noch einmal unter die Augen tritt«, sagte Mumm knapp.
    »Das kein Problem sein wird«, erwiderte der Troll. Er deutete auf einen kleinen Kasten neben der Kiste, der einen Durchmesser von nicht mehr als zwanzig Zentimetern hatte. Er war viel zu klein, um einen
ganzen
Troll zu enthalten.
    Mumm bemühte sich, dem Kasten keine Beachtung zu schenken, aber es fiel ihm schwer. »Wolltest du nur deshalb mit mir sprechen?«, fragte er und versuchte, seine Fantasie daran zu hindern, Horrorbilder zu malen.
    »Du rauchen möchtest, Herr Mumm?«, fragte

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