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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hindurch!«, presste Angua zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Die Spur ist… schwach!«
    Karotte zog mit der einen Hand sein Schwert und hob mit der anderen die Dienstmarke.
    »Stadtwache!«, donnerte er. »Bitte lasst die Waffen sinken! Danke!«
    Die Zwerge wurden langsamer, was in dieser Situation wie üblich bedeutete, dass die weiter hinten Laufenden gegen die vorn Zögernden stießen.
    »Hier ist ein Verbrechen geschehen!«, verkündete Karotte. »Ich bin noch immer der Schmelzer! Herr Feurig, bist du da? Stehen Wächter auf der anderen Seite dieser Tür?«
    Feurig schob sich durch das Gedränge nach vorn. »Nein, ich glaube nicht«, sagte er. »Ist der Troll noch dahinter?«
    Karotte sah zu Sally, die kurz mit den Schultern zuckte. Vampire hatten nie die Fähigkeit entwickelt, das Schlagen von Trollherzen zu hören. »Bitte schließ die Tür auf. Vielleicht können wir noch eine Spur finden.«
    »Hauptmann Karotte, du weißt, dass die Sicherheit der Mine immer an erster Stelle steht!«, erwiderte Feurig. »Natürlich musst du die Verfolgung aufnehmen. Aber zuerst öffnen wir die Tür und vergewissern uns, dass auf der anderen Seite keine Gefahr droht. Das musst du uns zugestehen.«
    »Lass sie«, flüsterte Angua. »Dann ist der Geruch klarer. Kein Problem für mich.«
    Karotte nickte und antwortete ebenso leise: »Bravo!«
    Angua hätte am liebsten mit dem Schwanz gewedelt und Karottes Gesicht geleckt. Der Hundeteil von ihr erledigte das Denken. Du bist ein guter Hund. Es war wichtig, ein guter Hund zu sein.
    Karotte zog sie beiseite, als sich zwei Zwerge entschlossen der Tür näherten.
    »Aber der Troll ist längst fort«, murmelte sie, als den ersten beiden Zwergen zwei weitere folgten. »Die Fährte ist mindestens zwölf Stunden alt…«
    »Was haben sie vor?«, fragte sich Karotte selbst. Die beiden anderen Zwerge trugen von Kopf bis Fuß Leder, wie Feurig, aber darüber noch ein Kettenhemd. Die Helme waren nicht verziert, bedeckten den ganzen Kopf und auch das Gesicht, ließen nur einen Schlitz für die Augen. Jeder Zwerg hatte einen großen schwarzen Kasten auf dem Rücken und hielt eine Lanze in der Hand.
    »O nein«, sagte Karotte. »Doch nicht hier unten…«
    Auf einen knappen Befehl hin wurde die Tür geöffnet, und dahinter erstreckte sich nur Dunkelheit.
    Die Lanzen spuckten Flammen, lang und gelb, und die schwarzen Zwerge gingen langsam hinter ihnen her. Dichter, schmieriger Rauch füllte die Luft.
    Angua verlor das Bewusstsein.
     

     
    D unkelheit.
    Sam Mumm mühte sich den Hügel hinauf, müde bis in die Knochen.
    Es war warm, wärmer, als er erwartet hatte. Schweiß brannte in seinen Augen. Wasser platschte unter seinen Füßen, und die Stiefel rutschten immer wieder. Und weiter oben am Hang schrie ein Kind.
    Er wusste, dass es schrie. Mumm hörte sich keuchen und fühlte, wie sich seine Lippen bewegten, aber er verstand nicht die Worte, die er immer wieder sprach.
    Die Dunkelheit fühlte sich wie kalte Tinte an. Ranken von ihr zerrten an seinem Geist und seinem Körper. Sie ließen ihn langsamer werden, zogen ihn zurück…
    Und jetzt näherten sie sich mit Flammen…
    Mumm blinzelte und stellte fest, dass er in den Kamin starrte. Die Flammen züngelten friedlich.
    Kleidung raschelte, als Sybil ins Zimmer zurückkehrte, Platz nahm und nach ihren Stopfsachen griff.
    Er beobachtete sie benommen. Sie stopfte seine Socken. Es gab Bedienstete, aber
sie
stopfte
seine
Socken. Nicht dass es ihnen an Geld mangelte und er sich nicht jeden Tag ein neues Paar Socken leisten konnte. Aber Sybil sah darin eine ihrer ehelichen Pflichten, und deshalb stopfte sie die Socken. Es war tröstlich, auf eine sonderbare Art und Weise. Schade nur, dass sie sich nicht sonderlich gut aufs Sockenstopfen verstand – Mumm bekam Sockenfersen, die aus einer dicken Ansammlung von kreuz und quer verlaufenden Wollfäden bestanden. Er trug sie trotzdem und kam nie darauf zu sprechen.
    »Eine Waffe, die Flammen abfeuert«, sagte er langsam.
    »Ja, Herr«, bestätigte Karotte.
    »Zwerge haben Waffen, die Flammen schleudern.«
    »Die Tiefener benutzen sie, um Ansammlungen von Grubengas zu verbrennen«, erklärte Karotte. »Hier habe ich sie nicht erwartet!«
    »Es ist eine Waffe, wenn irgendein Mistkerl sie auf mich richtet!«, sagte Mumm. »Mit wie viel Methan haben sie in Ankh-Morpork gerechnet?«
    »Herr? Manchmal, in einem heißen Sommer, fängt sogar der
Fluss
Feuer!«
    »Na schön, zugegeben«, räumte Mumm

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