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Knochenjagd (German Edition)

Knochenjagd (German Edition)

Titel: Knochenjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Art Naturreservat zu gründen.«
    »Liefert die Site auch Kontaktinformationen?«
    »Hier steht eine Adresse, an die man Spenden schicken kann.«
    »Hier in Yellowknife?«
    »In einem Kaff namens Behchoko.«
    Während Ryan mit Google eine Wegbeschreibung suchte, hielt hinter uns ein Streifenwagen der RCMP . Rainwater saß am Steuer. Er winkte kurz.
    Ryan winkte zurück und setzte sich dann die Brille wieder auf die Nase.
    Und schon waren wir unterwegs.
    Behchoko ist eine Dené-Gemeinde mit etwa zweitausend Einwohnern, die bis 2005 noch Rae-Edzo hieß. Ich bin mir nicht sicher, warum der Name geändert wurde. Keine Ahnung, was es mit Rae auf sich hatte. Aber laut einer Karte der Leihwagenfirma, die ich im Handschuhfach fand, war Edzo irgendwann einmal Häuptling gewesen.
    Wir brauchten das GPS nicht, um den Weg zu finden. Der Yellowknife Highway war die einzige Möglichkeit.
    Wir stritten darüber, wer fahren würde. Ryan gewann. Sein Leihwagen, deshalb würde er das Schiff steuern. Wieder einmal konnte ich einfach nur dasitzen. Wenigstens feuerte Ollie keine Bonmots vom Rücksitz. Er verhörte immer noch Unka und Castain.
    Unser Ziel lag etwa fünfzig Meilen nordwestlich von Yellowknife. Außerdem erfuhr ich aus der Karte, dass die Teerstraße hinter Behchoko den Dehk’è, auch Frank Channel, überquerte, dann noch etwa vierzig Meilen weiterführte und schließlich in das Netz der saisonalen Eisstraßen überging, die für den kommerziellen Transport von Bergbaubedarf benutzt wurden. Ich nahm an, das hatte mit Gold zu tun.
    Ich erzählte Ryan das alles. Normalerweise hätte er »Livin’ on the Edge« angestimmt. Heute jedoch kein Areosmith.
    Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde. Wir sahen keine anderen Autos, nur viele, viele Bäume.
    Behchoko bestand aus einer Ansammlung von Gebäuden an einem zerklüfteten, von Felsen übersäten Uferstreifen, der der Karte nach die Nordspitze des Great Slave Lake bildete.
    Während Ryan über die Hauptstraße des Orts fuhr, fiel mir eine Schule mit einem hölzernen Schaukelgerüst im Garten auf. Eine fensterlose Außentoilette mit einem ATM -Schild. Holzhäuser in unterschiedlichen Stadien der Verwitterung, in Braun, Grau und Blau. Dutzende von Strommasten, die windschief zwischen den Häusern standen.
    Die Vegetation bestand aus Grasflecken und vereinzelten Baumgruppen. Es gab keine einzige geteerte Straße.
    Ryan parkte vor einer kleinen Blockhütte mit einem RCMP -Schild auf Französisch und Englisch. Wir stiegen beide aus.
    Das Revier enthielt einen Schreibtisch mit Stuhl, ein paar Aktenschränke und sonst kaum noch etwas. Hinter dem Tisch saß ein Corporal, dessen Namensschild ihn als Schultz auswies.
    Schultz hob den Kopf, als wir eintraten, sagte aber nichts. Er war Ende zwanzig, kurz und stämmig, mit Pausbacken, die ihn weich aussehen ließen.
    Da Schultz ganz auf Ryan konzentriert war und mich ignorierte, ließ ich den Kapitän das Steuer übernehmen.
    »Guten Nachmittag, Corporal.« Ryan nahm die Sonnenbrille ab.
    »Guten Nachmittag.« Falls Schultz von unserem Auftritt überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Wir suchen nach den Freunden der Tundra.«
    Schultz senkte den Kopf und kratzte sich im Nacken.
    »Horace Tyne?«
    »Ach ja. Stand nur kurz auf der Leitung.« Schultz deutete mit vier Fingern zur Tür hinter uns. »Fahren Sie bis zum Ende der Hauptstraße. Biegen Sie bei dem blauen Haus mit dem grünen Schuppen rechts ab. Vier Häuser weiter ist ein rotes mit einer weißen Tür und einem Zaun. Das ist es.«
    »Kennen Sie Tyne?«
    »Ich sehe ihn öfter.«
    Wir warteten, aber Schultz ließ nichts weiter verlauten. Wir wandten uns zum Gehen.
    »Kommen Sie aus Yellowknife?«
    »Ja.«
    »Familie?« Ich erkannte den beiläufigen Polizistenton.
    »Nein.«
    »Sind Sie von Greenpeace?«
    »Wissen Sie irgendwas über Tynes Organisation?«
    »Nicht wirklich. Schätze, sie gibt ihm einfach was zu tun.«
    »Soll heißen?«
    »Der Kerl ist arbeitslos, seit die Goldminen geschlossen haben.«
    »Wann war das?«
    »Anfang der Neunziger. Vor meiner Zeit.«
    »Wirkt er seriös?«
    Schultz hob eine Schulter. »Betrinkt sich nicht und fängt keine Raufereien an.«
    »Was kann man mehr verlangen?« Ryan setzte die Sonnenbrille wieder auf. »Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Die Wegbeschreibung des Corporal war gut. Das Haus fanden wir problemlos. Es war klein, mit dunkelroter Verkleidung und zwei Metallrohren, die aus dem Dach herausragten. Der Zaun bestand aus

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