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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Lippen. »Ja, Herr. Ich verstehe. Es war ein großer Schock, das will ich nicht leugnen... aber ich bin froh, dass Ihr Euch mir anvertraut habt.«
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    »Wirklich?« Der Prinz schüttelte den Kopf. »Wollen wir hoffen, dass sich das nicht ändert.«
    »Das wird es nicht«, versprach er. »Herr, dies alles ist in der Tat eine Tragödie, aber es ist nichts zu gewinnen, und es ändert sich nichts, wenn Ihr darüber krank werdet. Bitte. Wollt Ihr nicht essen?«
    Gar seufzte. »Ich werde es versuchen. Aber ich gebe keine Garantien, Darran. Ich muss eine Rede schreiben, und bei dem Gedanken daran würgt es mich in der Kehle. Lasst mich jetzt allein, und ich werde mein Bestes mit Eurem verdammten Huhn tun.«
    »Ja, Herr«, sagte Darran und verließ den Raum. Sein Herz war in Stücke geschnitten.
    Die Große Versammlungshalle des Palastes war erfüllt vom Summen etlicher verschiedener Gespräche, als Morg einige Minuten vor zwei Uhr mit dem Krüppel im Schlepptau eintrat. Sobald er die offenen Doppeltüren der Halle durchschritten hatte, hielt er inne und nahm die Szene um sich herum in sich auf.
    In den Bänken auf der linken Seite saßen doranische Edelleute von unterschiedlichem Talent und Einfluss, die sich einbildeten, ein Sitz im Großrat bedeute, sie hätten irgendeine Art von Macht. Er unterdrückte ein Lächeln; Unwissenheit konnte ein solcher Trost sein. In der Bank, die dem Stuhl des Sprechers am nächsten war, drängten sich wie gewöhnlich Nole Daltrie, Gord Hafar und Tobe Boqur: Jarralts irregeleitete Freunde. Wie enttäuscht sie sein würden, wenn sie erfuhren, dass sie keinen Platz im nächsten Kronrat des Königreichs haben würden.
    Gord sah ihn und hob diskret eine Hand zum Gruß. Nole und Tobe, die die Geste beobachteten, folgten seinem Beispiel. Er nickte zurück und lächelte flüchtig.
    Die Bänke auf der rechten Seite der Halle waren wie immer besetzt von olkischen Gildemeistern und ‐meisterinnen. Jarralts geraubten Erinnerungen zufolge waren sie normalerweise eine lärmende Schar, aber an diesem Nachmittag saßen sie schweigend da oder unterhielten sich mit leisen, beklommenen Stimmen. Ihre Viehgesichter waren angespannt von Sorge, ihre Augen überschat 286
    tet, und ihre Blicke wanderten immer wieder beunruhigt durch die Halle zu den Doranen. Sie waren magielos, aber nicht vollkommen dumm. Die Nachricht von der Verhaftung des flegelhaften Asher hatte sich offenkundig bereits verbreitet.
    Hatte ihren Absichten einen Schlag versetzt und ungezählte Befürchtungen heraufbeschworen.
    Und sie hatten Recht, Angst zu haben.
    Direkt gegenüber dem Eingang der Halle befanden sich der Stuhl des Sprechers und dahinter, auf einem erhöhten Podest, die eigens reservierten Plätze für den König und seinen Kronrat. Wie kahl das Podest jetzt aussah, da nur ein einziger weiterer Stuhl besetzt war. Kein Borne. Kein Durm. Nur Holze, der früher eingetroffen war und jetzt schweigend dasaß, den kahlen Kopf zum Gebet oder im Schlaf gesenkt.
    Eine solche Verringerung von Macht. Eine Ausdünnung der Reihen. Aber sie würden nicht fetter werden. König Morg würde keinen Kronrat haben, keinen Chor von Narren. Seine Herrschaft würde absolut sein. Keine abweichenden Meinungen, keine plärrenden Neinsager. Jetzt... und sobald die Mauer gefallen war. Ein einziger König, eine einzige Stimme. Dies war die einzige sichere Methode zu herrschen. Sechshundert Jahre absoluter Macht hatten ihm das bewiesen.
    Jarralts anderer lieber Freund, Payne Sorvold, der gegenwärtige Ratssprecher, bemerkte ihr Erscheinen und kam ihnen auf halbem Weg entgegen. »Eure Majestät. Conroyd. Willkommen.«
    Der Krüppel nickte. »Lord Sorvold.«
    »Vergebt mir, Herr, aber wir hatten Euch nicht erwartet. Es war Lord Jarralt, der um diese außerordentliche Zusammenkunft gebeten hat und...«
    »Ich weiß. Ich wünsche, ein kurzes Wort an den Rat zu richten«, sagte der Krüppel. »Bevor Ihr Euch um... andere Angelegenheiten kümmert.«
    »Gewiss, Eure Majestät. Conroyd, wenn ich Euch bitten dürfte, mir einen kleinen Wink zu geben, welche Angelegenheit Ihr zu besprechen wünscht, dann...«
    »Sobald Seine Majestät gesprochen hat«, erwiderte Morg mit 287
    einem sanften Lächeln, »denke ich, werdet Ihr feststellen, dass die andere Angelegenheit sich von selbst erklärt.«
    Sorvolds blassgrüne Augen wurden schmal, und er schürzte die dünnen Lippen.
    »In der Tat? Bei allem Respekt, aber als Sprecher sollte ich...«
    »Die Fähigkeit des

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