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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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gegriffen hatte. Jener Veränderung, die er nicht einmal ansatzweise erklären konnte, weder Dathne noch sich selbst. Ein einzelner Misston im Chor von Lurs Magie, dünn und scharf und sauer. Gift für einen Mann mit seiner Gabe, die Welt zu fühlen.
    Dieser Ton war verstummt. Nachdem er wochenlang seine bösartige Stimme gehört hatte, hatte er sich beinahe daran gewöhnt; ihr plötzliches Fehlen jetzt klang lauter als ein Schrei.
    Aber warum? Warum war die Stimme verschwunden, ebenso abrupt, wie sie erschienen war? Zutiefst verwirrt, dehnte er seine Sinne bis an ihre Grenzen, um die Antwort zu finden.
    Eine gereizte und doch erheiterte Stimme erklang: »Du siehst aus wie ein Mann, der an Milch schnuppert, um festzustellen, ob sie verdorben ist.«
    Matt seufzte und schlug die Augen auf. »Dathne.«
    Die zierliche Frau stand aufrecht in der Stalltür, den Kopf und die Schultern bedeckt mit einem grünen Wollschal. »Dein Ruf durch den Kristall klang schrill.
    Was ist passiert?«, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Der Hengst trat von einem Huf auf den anderen, beunruhigt von ihren Stimmen.
    Matt murmelte ihm einige leise Worte zu und schob sich dann vorsichtig aus der Stallbox. In dem von Lampen beschienenen Hof waren nur die normalen Geräusche von Pferden in ihren Boxen zu hören und die Rufe von Eulen in den umstehenden Bäumen. Seine Burschen waren oben in ihrem Quartier und schliefen oder spielten Karten. Sie konnten gefahrlos reden.
    Trotzdem sprach er mit gesenkter Stimme. »Borne ist tot. Die Königin ebenfalls.
    Und Prinzessin Fane auch. Durms Leben hängt am seidenen Faden, und er wird die Nacht vielleicht nicht überstehen.«
    Erschrockenes Schweigen. In ihrem Gesicht malte sich maßlose Überraschung ab, was bedeutete, dass sie dies nicht gesehen hatte. Seltsamerweise tröstete ihn das.
    Wenn sie Bescheid gewusst und es vor ihm verborgen gehalten hätte...
    »Jervale verteidige uns«, sagte sie schließlich, und ihre Stimme war nur ein heiseres Flüstern. »Wie?«
    »Ein Unfall.«
    »Und was ist mit Gar?«
    »Er wurde ebenfalls verletzt. Aber er ist nicht in Gefahr.«
    Sie schien außerstande, die Ungeheuerlichkeit des Geschehenen zu erfassen. Er hatte selbst Mühe damit. Immer noch benommen, fragte sie: »Sie sind tot? Du bist dir sicher?«
    Er zuckte die Achseln. »Asher ist sich sicher. Er hat sie mit eigenen Augen gesehen und es mir erzählt.«
    »Asher hat gesehen...?« Ihr mageres Gesicht erbleichte. »Er war dort?War er in den Unfall verwickelt? Ist er verletzt? Ist er...«
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie zu beruhigen. »Es geht ihm gut.«
    Sie schüttelte den Kopf und zog ihren Schal fester um sich. »Erzähl mir alles.«
    Als er fertig war, trat sie näher heran; eine wütende Röte stieg ihr in die Wangen, und sie stieß ihn grob von sich. »Du Narr! Was hast du dir dabei gedacht, ihn etwas so Unüberlegtes, so Gefährliches tun zu lassen? In Salberts Horst zu klettern? Das ist Wahnsinn! Was ist, wenn er gestürzt wäre? Was, wenn er jetzt wie die anderen tot dort unten läge? Was dann?«
    Als sie Anstalten machte, ihn ein zweites Mal zu stoßen, hielt er ihre Hände fest.
    »Ich habe versucht, ihn daran zu hindern. Aber er war fest entschlossen, und ich hatte keinen guten Grund, weiter mit ihm zu streiten. Keinen Grund, den ich ihm hätte mitteilen können. Du hast mich gebeten, Stillschweigen zu bewahren, erinnerst du dich?«
    Sie riss sich los. »Es ist also meine Schuld? Warum bist du nicht selbst hinuntergeklettert?«
    »Ich habe es angeboten, aber er wollte nicht auf mich hören. Dathne, warum streiten wir uns? Er ist nicht tot.«
    »Nein, aber er könnte es sein! Du hattest kein Recht, ihn in Gefahr zu bringen!«
    »Und du hast ihn nicht in Gefahr gebracht?«, gab er zurück. »Indem du ihm vorenthältst, was er wissen sollte? Und diese Geschichte mit dem Feuerwerk und Ballodair an dem Tag, an dem wir ihm das erste Mal begegnet sind, du glaubst, damit hättest du ihn nicht in Gefahr gebracht?«
    »Das war etwas anderes, und du weißt es. Ich musste dafür sorgen, dass er dem Prinzen begegnete, ich musste ihn in das Haus des Usurpators bringen!«
    »Und ich musste ihm gestatten festzustellen, ob von der königlichen Familie irgendjemand überlebt hatte«, sagte er. »Andernfalls wäre ich das Risiko eingegangen, seinen Argwohn zu wecken. Asher war außer sich, Dathne. Vollauf bereit, mich einfach zu überrennen. Was hättest du getan, wenn du an meiner Stelle

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