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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Schwadronieren eines Wahnsinnigen anhören wird.«
    Vorsicht! Orrick befeuchtete sich die trockenen Lippen, blickte noch einmal zu dem alten Mann hinüber, der ihn hierhergebracht hatte und der jetzt in der Ecke stand, und konzentrierte sich dann wieder auf den Prinzen. »Und womit haben wir es zu tun, Eure Hoheit?«
    »Wenn ich mich nicht täusche ‐ mit der Zerstörung unseres Königreichs.«
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    Hm, ja, das klang tatsächlich wie das Schwadronieren eines Wahnsinnigen. Und er war so verdammt müde. »Herr, Ihr werdet Euch deutlicher ausdrücken müssen. Ihr glaubt, dass wir in Gefahr sind? Von wem droht uns die Gefahr? Von was? Und wo ist Euer Beweis?«
    »So spricht der Hauptmann der Stadt.« Der Prinz schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr es als Beweis bezeichnen würdet, Pellen.«
    Wieder sah Orrick zu Darran hinüber. Der alte Mann ließ den Prinzen nicht aus den Augen. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen glaubte zumindest er, was Gar sagte. Oder wollte er es nur glauben? Schwer zu sagen.
    Er wandte sich wieder zu dem Prinzen um, dachte einen Moment nach und wählte seine Worte dann mit großer Sorgfalt. »Eure Hoheit, habt Ihr dem König von Eurer Sorge berichtet?«
    Die Frage entlockte dem Prinzen ein raues, bellendes Lachen. »Pellen, lieber Pellen. Conroyd ist meine Sorge!«
    »Ihr redet von Hochverrat. Ich kann mir das nicht anhören«, blaffte Orrick und warf Darran einen sengenden Blick zu. »Ihr hättet mich nicht hierherbringen sollen, alter Mann. Wenn Ihr Euren Prinzen liebt, bringt ihn fort. Jetzt. Und ich werde mein Bestes tun zu vergessen, dass wir drei jemals miteinander gesprochen haben.«
    Er fuhr auf dem Absatz herum, aufgewühlt von Bedauern, Kummer und Zorn, und ging auf die Tür zu.
    Der Prinz sagte rau: »Ich habe gelogen, was Asher betrifft.«
    Er blieb stehen. Lauschte auf sein hämmerndes Herz. »Gelogen, Herr?«
    Hinter ihm erklangen Schritte. Eine sanfte Hand berührte ihn an der Schulter und veranlasste ihn, sich umzudrehen. Das Gesicht des Prinzen war starr. Keine königliche Maske, keine polierte Darbietung für die Öffentlichkeit. Nur rohes Gefühl, ohne Vorbehalte. Er zuckte zusammen.
    »Was er Euch erzählt hat, war die Wahrheit. Alles«, sagte der Prinz so leise, als seien sie in einer Kapelle. »Ich habe ihn gebeten, Magie zu wirken.«
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    Seine Antwort kam automatisch. »Olken haben keine Magie.«
    Der Prinz lächelte traurig. »Asher hat sie. Hatte sie. Ich kann es nicht erklären, aber es ist wahr. Und er hat sie benutzt, um dieses Königreich zu schützen. Als meine eigenen Kräfte versagten, habe ich ihm selbst und aus freien Stücken die Wettermagie übergeben. Er hatte nie die Absicht, meine Krone zu stehlen. Er war der treu‐este Untertan, den ein König jemals haben konnte. Der treueste Freund.
    In jeder Hinsicht, die eine Rolle spielt, war Asher unschuldig.«
    All sein Leben als Wachmann. Er hatte gelernt ‐ hatte geglaubt, gelernt zu haben
    ‐, die Wahrheit zu erkennen, wenn sie gesprochen wurde. »Aber Ihr habt Euch von ihm losgesagt!«, erwiderte er ungläubig. »Ihr habt selbst den Hinrichtungsbefehl unterzeichnet!«
    Der Prinz nickte. »Ich musste es tun. Obwohl ich geschworen hatte, ihn zu schützen, musste ich sein Todesurteil unterzeichnen. Wenn ich mich geweigert hätte, hätte Conroyd, wie er sagt, Euer Volk niedergemetzelt, bis keiner mehr übrig geblieben wäre. Ich habe ihm geglaubt.«
    Konnte sich ein lebender Mensch in Stein verwandeln? Es fühlte sich so an. Er schluckte und kämpfte gegen den Schmerz in seiner Kehle, seiner Brust. »Er war unschuldig? Aber ich habe ihn getötet!«
    »Nein, Pellen«, erwiderte der Prinz. »Das Gesetz hat ihn getötet.«
    »Das ist das Gleiche!«
    Jetzt sah der Prinz Darran an. Als suche er Rat oder Vergebung. Der alte Mann zuckte die Achseln. »Ich denke, Ihr müsst es tun, Herr. Wir sind zu weit gegangen, um es nicht zu tun.«
    Der Prinz seufzte. »Ihr seid kein Mörder, Pellen. Asher ist nicht tot. Der Mann, der gestern Nacht sein Leben verloren hat, war ein Fremder für mich. Asher lebt, irgendwo, und wenn wir unser Königreich vor der Zerstörung retten wollen, müsst Ihr mir helfen, ihn zu finden.«
    Orrick spürte, dass seine Beine unter ihm nachgaben. Er taumelte und wehrte die Hände ab, die sich ihm entgegenstreckten,
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    um ihm zu helfen. An eine kalte Steinmauer gelehnt, presste er sich eine Hand aufs Gesicht und rang mühsam um Atem.
    »Dies ist Wahnsinn«, murmelte er.

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