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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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leise, als hätte er nur halb zugehört. Er drehte sich zum Fenster und starrte nach draußen, offensichtlich war er in Gedanken woanders.
    »Es muss jemand sein, den sie gut kennt«, sagte Feeney. »Gemma schien keine Probleme zu haben, ihre Gefühle vor ihm auszubreiten.«
    Donovan schüttelte den Kopf. »Da bin ich mir nicht so sicher. Was rüberkommt, ist nur, dass sie glaubt, er versteht sie besser als alle anderen. Damit kann man jedes junge Mädchen kriegen, und der Kerl weiß das ganz genau. Aber wenn sie ihn kennen würde, wenn er aus dem engeren Familien- oder Freundeskreis stammen würde, oder wenn sie ihn aus der Schule oder aus der Nachbarschaft kannte, gäbe es in den Mails sicherlich Anspielungen darauf. Aber die gibt es nicht. Er redet zwar von ihrer Familie, aber nur ganz allgemein. Ich kann aus seinen Worten nicht herauslesen, dass er sie wirklich kennt.«
    »Vielleicht kannte sie ihn und wusste es gar nicht«, sagte Wightman. »Seine E-Mail-Identität könnte eine Deckung sein.«
    »Und warum hat sie dann seine Stimme nicht erkannt?«, fragte Feeney. »Wenn sie ihn gekannt hätte, wäre sie ihm irgendwann auf die Schliche gekommen.«
    Donovan wollte gerade zustimmen, als sich Tartaglia plötzlich umdrehte.
    »Karen«, sagte er und schnippte mit den Fingern. In seiner Stimme lag eine plötzliche Dringlichkeit. »Können Sie mir das Beweismittelbuch holen? Er redet doch von dieser falschen Zeremonie und vom Ringetauschen. Gehen Sie die Liste von Gemmas persönlichen Sachen durch, ich will wissen, ob an ihrer Leiche ein Ring gefunden wurde.« Als Feeney aufstand und aus dem Zimmer ging, wandte er sich an Minderedes. »Nick, ich möchte, dass Sie und Dave die Aufzeichnungen der Londoner Coroner aus den letzten Jahren durchgehen und nach Selbstmorden junger Frauen suchen.«
    Minderedes starrte ihn fassungslos an. »Aber Sir …« Er stockte, als er Tartaglias Gesichtsausdruck sah.
    Wightman lief rot an und zog die hellen Augenbrauen hoch. »Alle Selbstmorde, Sir?«
    »Alle Selbstmorde«, sagte Tartaglia mit Nachdruck.
    Unisono gaben Minderedes und Wightman einen halb unterdrückten Seufzer von sich. Donovan hatte Mitleid mit ihnen. Es gab kein zentrales Selbstmordregister, alle Fälle wurden in den jeweiligen Stadtbezirken vom zuständigen Coroner bearbeitet und archiviert. Man musste jeden einzelnen aufsuchen und die Register von Hand durchgehen. Noch dazu bestand die Aufgabe des Coroners lediglich darin, die Identität des Toten, Zeit und Ort des Todes und die Todesursache festzustellen, weshalb die Aufzeichnungen alles andere als umfassend waren. Eine Herkulesarbeit, und sie hatte keine Ahnung, wozu das gut sein sollte. Es gab bislang keinen Grund zu der Annahme, dass Gemmas Tod etwas anderes als ein Einzelfall war.
    »Hören Sie«, sagte Tartaglia, den Blick fest auf Minderedes gerichtet, »ich weiß, das ist eine Menge Arbeit, und ich werde jetzt gleich mit Superintendent Cornish sprechen und ihn fragen, ob wir Hilfe bekommen können. Aber es ist wichtig, dass wir alles gründlich überprüfen.«
    »Aber warum, Sir?«, fragte Minderedes mit skeptischer Miene. »Sie glauben doch nicht, dass er das schon einmal gemacht hat?«
    Bevor Tartaglia antworten konnte, kam Feeney mit der Akte zurück.
    »Unter ihren persönlichen Sachen ist ein Goldring aufgelistet«, sagte sie. »Sie trug ihn am dritten Finger der linken Hand.«
    »Der soll sofort auf Fingerabdrücke untersucht werden«, sagte Tartaglia. »Und wir brauchen den Stempel und den Hersteller. In den Mails heißt es, dass sie die Ringe tauschen wollten. Der andere Ring ist wohl nicht am Tatort gefunden worden, oder?«
    Feeney überflog die Liste der Beweismittel und schüttelte den Kopf. »Das ist hier nicht aufgeführt.«
    »Dann müssen wir davon ausgehen, dass Tom ihn hat.« Er hielt inne und sah Donovan in die Augen. »Genau wie die Haarsträhne, die er Gemma abgeschnitten hat. Sam, du weißt doch noch, was Dr. Blake gesagt hat?«
    Verdutzt sah sie ihn an. »Gott, du hast Recht«, sagte sie. Sie war so sehr mit den Schwingungen zwischen Tartaglia und Blake beschäftigt gewesen, dass sie Blakes Bemerkung vergessen hatte.
    Tartaglia wandte sich an Minderedes. »Überlegen Sie doch, Nick: Anscheinend hat Tom von Gemma einen Ring bekommen. Und die Rechtsmedizinerin hat uns erzählt, dass ihr am Hinterkopf eine Haarsträhne abgeschnitten wurde, wo es am wenigsten auffällt. Solange Ihnen nichts Besseres einfällt, klingt das für mich nach einer

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