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Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Titel: Kommissar Morry - Dunkle Maechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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haben sie sich bestimmt so einiges zu erzählen.“ Bei diesen Worten zwinkerte er mit den Augen.
    „Was geht mich Peters Verlobung an“, maulte der junge Mann, „meine Christine erwartet mich heute Abend und ich komme nun zu spät zu meiner Verabredung, das hat man von seiner Gutmütigkeit.“
    „Nanu“, lachte Richard Withman auf, „ich habe ja gar nicht gewußt, daß du so ein Temperament hast, Sam. Doch nun beruhige dich, alter Junge, Peter wird bestimmt gleich kommen. Inzwischen bist du mein Gast, alles, was du trinkst, geht auf meine Rechnung.“
    „Das ist ein Angebot“, lachte der junge Mann herzhaft auf, „nun werde ich mich aber schadlos halten.“
    Nach einer Weile wurde schließlich auch der alte Withman unruhig.
    „Das begreife ich auch nicht“, flüsterte er, „daß die beiden noch immer nicht zurück sind. Wenn Patricia allein wäre, würde ich mir bestimmt Sorgen machen.“
    „Mit einem Polizeibeamten an der Seite“, rief schon ein wenig angeheitert Sam aus, „kann ihr nichts passieren.“
    Als er keine Antwort erhielt, blickte er verwundert zu dem Wirt hinüber, der wie erstarrt dastand und ungläubig auf einen jungen Mann sah, der mit einem verzerrten Lächeln eintrat.
    „Mit meinem Besuch hast du wohl nicht gerechnet, was, Vater?“ sagte John Withman und trat langsam näher.
    „Nein, wirklich nicht“, gab Richard Withman ehrlich zurück, „mit dir haben wir bestimmt nicht gerechnet.“
    „Ich werde doch am Ehrentag meiner Schwester nicht fehlen“, lachte John Withman auf und reichte über die Theke hinweg seinem Vater die Hand. Prüfend blickte der alte Wirt auf seinen Sohn. „Wie siehst du denn aus?“ sagte er nun kopfschüttelnd, „du hast ja eine frische Schramme auf der Stirn, wo hast du denn diese bekommen?“
    „Du wirst lachen“, entgegnete der junge Mann nachlässig, „ich bin vorhin gestolpert und dabei ist es geschehen.“
    Richard Withman warf einen Blick zur Uhr, dann sagte er verhalten:
    „Eigentlich ist es recht spät.“
    Wegwerfend erwiderte der junge Mann: „Ich bin eine Station früher ausgestiegen und zu Fuß weitergegangen. Ich wollte mir ein wenig die Beine vertreten.“
    „Bist du äm Grundstück Tante Ellas vorbeigekommen?“ fiel ihm der alte Withman ins Wort.
    „Natürlich“, kam es knapp zurück, „aber da kein Licht brannte, bin ich weitergegangen. Außerdem hat ja deine liebe Schwester nicht allzuviel für mich übrig.“
    „Und das mit Recht“, knurrte Richard Withman, er beherrschte sich aber, als er den verwunderten Blick Sams auffing.
    „Nett, daß du dich auch einmal sehen läßt“, stieß da auch schon der angeheiterte junge Mann hervor, „du bist ja ein mächtig feiner Herr geworden in London, willst mich wohl überhaupt nicht begrüßen, was? Na ja, ein zukünftiger Arzt und ein kleiner Angestellter passen wohl nicht mehr zusammen?“
    „Was redest du für dummes Zeug“, unterbrach ihn fast heftig John Withman, „ich habe dich wirklich nicht gesehen, Sam, entschuldige bitte. Also guten Abend, mein Lieber, wie geht es dir?“
    „Solange dein Vater mich freihält, kann ich nicht klagen. Meinetwegen brauchen Peter und Patricia nicht so schnell zurückzukommen.“
    Jetzt erst kam der alte Withman hinter seinem Schanktisch hervor. Als er seinem Sohn gegenüberstand, kratzte er sich am Hinterkopf und berichtete diesem von seiner Besorgnis.
    „Fast zwei Stunden sind die beiden schon fort“, endete er, „nun wird es mir langsam unheimlich.“ „Wenn man verliebt ist“, entgegnete John Withman anzüglich, „dann vergißt man die Zeit. Aber verlaß dich darauf, Vater, vor Mitternacht werden die beiden bestimmt zurückkommen. Um diese Zeit pflegst du ja die Türen abzuriegeln. Vieh leicht wäre das den beiden nicht einmal unangenehm“, fuhr er gemein grinsend fort, „denn in der Scheune läßt es sich auch gut ruhen.“
    „Schweig“, schrie gereizt Richard Withman ihn an, und es sah aus, als wolle er ihn ohrfeigen. „Erfreulicherweise gibt es noch Ehrenmänner und zu diesen rechne ich Peter Egan.“
    Ein peinliches Schweigen breitete sich aus, in diese Stille hinein fielen zehn dumpfe Schläge der großen Wanduhr.
    „Zehn Uhr“, stellte der alte Withman fest und wischte sich über die Stirn.
    John Withman hatte sich inzwischen gelangweilt ein Glas mit Bier vollaufen lassen und leerte es in durstigen Zügen.
    „Es schmeckt immer noch gut bei dir, Vater“, erklärte er anerkennend und füllte es wieder aufs

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