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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Behandlung ansprechen. Ein Bein mit Vivalius behandelt, das andere mit der einheimischen Lösung.«
    Er zielte am Lauf der Waffe entlang. »Im Namen Tharyngias danke ich Euch für Euren Beitrag zum Fortschritt der Wissenschaft, Kapteyn Radband.«
    Das kalte Lächeln auf seinem Gesicht verschwand hinter einer Wolke von Pulverqualm.

EINUNDDREISSIGSTES KAPITEL
    14. Juli 1763
Des Prinzen Zuflucht
Mäßigungsbucht, Mystria
     
     
     
    P rinz Vladimir saß in seinem Labor. Er hatte den Tisch teilweise freigeräumt und alle drei Briefe Owens zusammen mit den Tagebüchern und seiner besten Karte der angrenzenden Kolonien darauf ausgebreitet. Dazu hatte er mehrere Stapel Bücher in verschiedenen Sprachen gelegt und zahlreiche Textpassagen darin mit schmalen Papierstreifen markiert.
    Der dritte Brief, überbracht von Jean Deleon, war erst an diesem Morgen aus Port Maßvoll eingetroffen. Der Begleitbrief stammte von Dr. Frost und deutete an, dass Deleon behauptete,
über weitere Informationen zu verfügen, die er gerne bereit war zu verkaufen, sofern sie einen guten Preis brachten. Deleon war überzeugt, dass seine Informationen sehr wertvoll waren.
    Die Deleon-Nachricht bestätigte, was in den beiden vorherigen schon als Vermutung enthalten war, und elaborierte es. Du Malphias war es tatsächlich auf irgendeine Weise gelungen, einen Toten zurück ins Leben zu holen. Ilsavont war zwar abwesend gewesen, aber jederzeit in der Lage zu handeln und der Prinz war bereit, die zunehmend schlechter werdende Qualität der Tagebucheinträge damit zu erklären, dass ihr Verfasser, wenn er nicht bereits tot war, im Sterben gelegen hatte, und das möglicherweise nicht zum ersten Mal.
    Nach Erhalt der zweiten Nachricht hatte der Prinz begonnen, sich ernsthaft mit der Nekromantie auseinanderzusetzen. In seiner Bibliothek, immerhin einer der größten auf diesem Kontinent, hatte er überraschend wenig über dieses Thema gefunden. Die wenigen Stellen, die einen Bezug zur Todeszauberei hatten, fielen generell in drei Kategorien. Die erste behandelte entsprechende Gerüchte als Volksmärchen. Die zweite verurteilte die damit Beschäftigten als Teufelsanbeter und versprach ihnen eine Ewigkeit in siedendem Schwefel. Diese, allesamt von gelehrten Kirchenvätern verfassten Bücher, bestanden außerdem darauf, dass die Nekromanten, Lügner durch die Bank, ihre Erfolge maßlos übertrieben.
    Die dritte Kategorie schließlich umfasste die Bücher, die jetzt auf seinem Schreibtisch lagen. Der Prinz beschränkte seine Studien zwar größtenteils auf die Naturwissenschaften, aber trotzdem erwähnten viele Nachschlagewerke das Thema gelegentlich. Ein Anthropologe benutzte zum Sortieren verschiedener in einem Abfallhaufen gefundener Vogelknochen ein magisches Gespür dafür, welche Knochen zu welcher Gruppierung gehörten,
als Hilfe bei dieser Aufgabe, und seine spätere Rekonstruktion der Vogelskelette erwies sich als korrekt. Dies betrachtete er als Bestätigung des magischen Gesetzes der Übertragbarkeit, und basierend auf Eindrücken, die er von den Knochen erhalten hatte, wagte der Anthropologe daraufhin Spekulationen über das Leben ausgestorbener Vogelarten. Er ging sogar so weit, anzudeuten, eines Tages könnte die Magie ermöglichen, ein Skelett wiederzubeleben und seine Theorie über die Fortbewegungsart des betreffenden Vogels zu bestätigen.
    Die meisten Erwähnungen waren von dieser Art. Niemand behauptete, selbst Tote wiederbelebt zu haben, aber die Autoren hielten es durchaus für möglich. In anderen Fällen hatten bestimmte Zauber und magisch hergestellte Utensilien sich als wirksames Mittel erwiesen, Geister und Gespenster aus bestimmten Lokalitäten zu verbannen. Falls das stimmte, deuteten diese Berichte auf eine Möglichkeit hin, mit Hilfe der Magie Kontakt mit Verstorbenen aufzunehmen.
    Hat du Malphias gewagt, worüber andere nur spekulieren?
    Vladimir legte die Fingerspitzen aneinander. Die Antwort auf diese Frage zu finden, würde der Endpunkt einer Untersuchung von entschieden bescheideneren Anfängen werden. Falls es überhaupt möglich war, die Toten wiederzubeleben, musste es ein enormes Wissen voraussetzen, hohe Intelligenz und gewaltige Macht. Es bestand kein Zweifel, dass du Malphias über die beiden ersten Qualitäten verfügte, doch gewaltige Macht? Nach allem, was der Prinz über die Magie gelernt hatte, war eine derartige Machtfülle schlichtweg unerreicht.
    In der Alten Welt.
    Die Shedashie waren bessere Magier als

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