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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Kein Feigling kommt mehr als zwei Tage weit in die Wildnis. Schätze aber, was ich getan hab, sieht schon danach aus. Gefällt mir selber nicht. Sache ist, der Prinz is’ ein schlauer Bursche. Er findet, jeder, der jetzt hoch in die Gegend um den Amboss-See zieht, ist ein Dummkopf, dem es ganz recht geschieht, wenn er dabei umkommt. Und wenn er versucht, Kapteyn Radband zu befreien, dann wird er ihn dabei mit umbringen.« Und keiner von uns will da tot sein. »Ich sag’ Euch aber was: Kapteyn Radband ist ein robuster Kerl. Stärker als Ihr denkt. Ich weiß, er ist stärker, als ich erwartet habe. Der Herr ist mein Zeuge, er wird irgendwann durch Euer Tor spazieren, und es wird gar nicht lange dauern, bis Ihr alle über die ganze Sache lacht. Bis dahin und als Vorbereitung für den Krieg, der uns ins Haus steht, werden Kamiskwa und ich zurückgehen, um herauszufinden, was wir herausfinden können. Ich schwöre Euch, wir kommen wieder, um Euch alles zu erzählen, was wir wissen.«
    Nathaniel setzte ein beruhigendes Lächeln auf. »Denke, Ihr solltet alle wissen, dass er eine ganze Menge von Euch hält. Hat nie anders als freundlich von Euch gesprochen. Und häufig dazu. Der Prinz wird das Journal für Euch abschreiben lassen. Owen hat sich darauf gefreut, dass Ihr es lest.«
    Leise drang das Geräusch des schweren Klopfers von der Eingangstüre auf den Hof. Eines der kleineren Kinder kam aus dem Haus und sprach mit Madame Frost. Sie drehte auf dem Absatz um und verschwand im Innern.

    Bethany blickte mit feuchten Augen auf. »Was hat er gesagt, Nathaniel, als er Euch fortsandte?«
    »Er sagte, es sei meine Aufgabe, für Euer aller Sicherheit zu sorgen.« Er nickte. »Das war ihm wichtig. War ihm die ganze Gefahr und die Schmerzen wert.«
    Ihr Blick verlor sich in der Weite, dann holte Bethany ein Taschentuch hervor und tupfte sich die Augen. Ihr Vater legte den Arm um sie.
    Nathaniel stand auf. »Bitte richtet der Gattin meinen Dank aus für den Tee. Hab nie besseren getrunken.«
    »Wartet, Meister Wald.«
    Hettie Frost war zurück, und hinter ihr erschien ein sehr prächtig herausgeputzter Mann, komplett mit gepuderter Perücke, weißen Strümpfen, weißen Handschuhen und einem mächtigen Schnauzbart. Hettie drehte sich zu ihm um. »Das ist Meister Wald.«
    »Hocherfreut, Euch kennenzulernen, Meister Wald.« Das Norillisch des Neuankömmlings war abgehackt und präzise, mit einem Akzent, den Nathaniel nicht recht zuordnen konnte. »Ich bin erfreut, mich vorzustellen als Graf Joachim von Metternin. «
    »Schätze, das seid Ihr.«
    »Wir sind soeben erst eingetroffen und haben uns nach einem Pferdegespann für unsere Kutsche erkundigt. An den Mietstallungen habe ich Euer Ross bewundert und erfahren, dass es Prinz Vladimir gehört. Man sagte, Ihr wäret in die Stadt gekommen, um der Familie Frost eine Nachricht zu überbringen.«
    Nathaniel nickte. »Hab ich gemacht.«
    »Dann würde ich Euch bitten, mir eine Gefälligkeit zu erweisen. « Aus einer Innentasche seiner weiß-goldenen Brokatjacke zog der Mann einen Umschlag. »Wäret ihr so freundlich,
ihm dies zu überbringen, wären wir Euch sehr zu Dank verpflichtet. «
    Nathaniel nahm die versiegelten Papiere entgegen. »Werd’ sie dem Prinzen gleich in die Hand geben.«
    »Sehr schön, ich danke Euch.« Von Metternin lächelte. »Und teilt ihm bitte mit, dass meine Gebieterin seine Antwort erwartet und höchst erfreut ist, seine Gemahlin zu sein.«

VIERUNDDREISSIGSTES KAPITEL
    16. August 1763
Des Prinzen Zuflucht
Mäßigungsbucht, Mystria
     
     
     
    S ie ist was ?! « Der Prinz starrte auf das Briefbündel in Nathaniels Hand. Sein Mund war ausgetrocknet, und er wollte es nicht annehmen. »Augenblick, einen Augenblick.«
    Als Nathaniel zu dem Prinzen und Kamiskwa in Vladimirs Labor gestoßen war, hatten die beiden an einem Modell der Festung du Malphias’ gearbeitet. Kamiskwa schnitt und schnitzte Stöckchen auf die korrekte Länge für die Palisadenwand, während der Prinz aus Lehm das Gelände nachformte. Graubraune Erde färbte seine Hände und die Schürze.
    Der Prinz schaute sich nach einer Möglichkeit um, sich die Hände abzuwischen, und entschied sich schließlich, den Saum der Schürze dafür zu verwenden. »Ihr wisst offensichtlich mehr, als Ihr herausrückt.«

    Nathaniel konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. »Tja, schätze, das Postschiff Mauersegler hat sich oben in Sommerland in ’nen Hafen von Nordportland geschleppt. Hat wohl den Hauptmast im

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