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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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kennzeichnete.
    Der Graf trat einen Schritt ins Labor und verneigte sich tief. »Prinz Vladimir, es ist mir die größte aller Freuden, Euch zu begegnen, und im Namen der Prinzessin Gisella …«
    Vladimir hob beide lehmverschmierten Hände. »Graf von Metternin, bitte, haltet ein. Zweierlei erbitte ich mir von Euch. Zum ersten mögt Ihr Euch bewusst werden, dass hier in Mystria Förmlichkeit geschätzt, doch Ehrlichkeit der Beachtung der Formen vorgezogen wird. Dies ist ein Land, das wunderschön, doch gleichermaßen rau sein kann. Wir akzeptieren es und seine Menschen, wie sie sich uns darstellen.«
    Der Graf richtete sich auf und nickte. »Wie Ihr wünscht, Hoheit.«
    »Und zum zweiten, sprecht nicht von der Prinzessin zu mir, solange ich Euch nicht darum bitte.« Er breitete die Arme aus und schaute sich um. »Ich habe Euch hierher gebeten, auf dass Ihr mich seht, wie ich bin, und keinen Illusionen erliegt. Ihr sollt mich sehen, wie es meine Tante und ihre Minister nie getan. Habt Ihr mich so kennengelernt, werdet Ihr besser in der Lage sein, mir von der Prinzessin zu erzählen. Erscheint Euch dieser Vorschlag von Wert?«
    »Das tut er, Hoheit. Ich danke Euch.« Der Mann zog den Hut und legte ihn auf den Rabenkäfig. »Um der Wahrheit die ganze Ehre zu erweisen, Hoheit, so war die Pflicht, meine Cousine zu begleiten und Ihrem künftigen Gatten vorzustellen, die schwerste, die mir jemals auferlegt. Das hat nichts mit dem Mädchen zu
tun, sollt Ihr wissen, doch sind Bürokratie und höfisches Auftreten keineswegs meine Stärken.«
    »So haben wir schon etwas gemeinsam. Darf ich Euch Prinz Kamiskwa von den Altashie und Meister Nathaniel Wald vorstellen. Sie haben viele der Exponate beschafft, die Ihr hier seht.«
    »Meister Wald, eine Freude, Euch wiederzusehen. Prinz Kamiskwa, es ist mir eine Ehre.«
    Kamiskwa verneigte sich nach Art der Zwielichtvölker, und Nathaniel deutete einen freundlichen Salut an, der seine Stirn mit grauem Lehm verzierte.
    Der Graf trat näher an das Modell. »Faszinierend. Plant Ihr einen Bau?«
    »Nein, dies wird derzeit von den Tharyngen nordwestlich von hier errichtet, kurz vor dem Oberlauf des Flusses Tillie.«
    Der Kesse ging um das Modell herum, betrachtete es an mehreren Punkten aus der Nähe, ging an anderen in die Hocke, um es aus verschiedenen Blickwinkeln zu beurteilen. »Bewundernswert. Der Bauherr braucht keinen Angriff von der Seeseite zu fürchten. Auf dem Landweg wäre der einzige gangbare Anmarschweg von Norden. Einmal im Innern der Festung, würde jede Angreiferstreitmacht niedergemetzelt – vorausgesetzt, der Kommandeur der Festung ist kein Idiot.«
    Vladimir nickte. »Der Bauherr ist Guy du Malphias.«
    Von Metternin schüttelte sich. »Ein bösartiger Mann. Ich bin ihm einmal kurz begegnet. Er bot mir eine Stelle in seinem Stab an, was ich ablehnte. Daraufhin versuchte er, mich umzubringen, zusammen mit einem Bataillon des Fluorregiments bei Planchain. Sein Platinregiment sollte unsere Flanke decken, doch er zog seine Truppen in der Nacht ab. Ich kam nur knapp mit dem Leben davon.«

    »Auf brillante Weise, falls man Rivendells Darstellung glauben kann.«
    Der Graf schmunzelte. »Es gibt nur wenige Punkte in diesem Buch, die man glauben kann. Doch wenn man einen Mann daran messen kann, wie sehr ihn andere verachten, bin ich recht erfreut über seinen Hass.«
    Vladimir lächelte. »Wir sind soeben mit unserem Modell fertig geworden. Wir werden zusätzliche Kundschafter aussenden, um festzustellen, welche weiteren Veränderungen der Bau erfährt. «
    Der Graf kniff die blauen Augen zusammen. »Falls es Eure Absicht ist, diesem Bauwerk oder seinem Herren Schaden zuzufügen, wäre es mir eine beachtliche Freude, Euch dabei auf jede erdenkliche Weise zur Hand zu gehen.«
    »Ich bin sicher«, erwiderte der Prinz, während er die Schürze auszog, »wir können Euch in dieser Hinsicht ebenso gerne entgegenkommen. «
     
    Der Graf wartete geduldig auf dem Rasen, während die drei anderen sich vollständig auszogen und im Fluss badeten. Sie plauderten über Belanglosigkeiten, während sie sich von der Sonne trocknen ließen, dann zogen sie sich wieder an und kehrten auf das Gras zurück. Dort hatten die Lakaien eine Decke ausgebreitet und eine Mahlzeit aus Brot, Käse, Tomaten und Maishappen serviert. Dazu tranken sie einen Rotwein, den der Graf als »erfrischend« bezeichnete – eine höfliche Art, zum Ausdruck zu bringen, dass er viel zu jung war, um abgefüllt zu werden,

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