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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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gar keine. Ohne diese Schellen – lest meine Nägel, falls Ihr eine Antwort wollt.«
    »Ihr könntet meine lesen, mon Sieur, und würdet nichts über meine Fähigkeiten oder meine Macht erfahren.«
    »Aber …«
    Du Malphias lachte. »Klug, aber weltfremd. Was wisst Ihr wirklich von der Magie?«
    »Nur wenige können sie wirken, noch weniger sie meistern. Der Einsatz von Magie wird mit Blut bezahlt. Sie ist ein Geschenk Gottes, einzusetzen in SEINEM Auftrag.«
    Du Malphias hob makellose Hände. »Genug. Ihr versteht von Magie, was ein Hund vom Donner versteht. Gerade genug, Euch unter dem Bett zu verkriechen. Ihr seid ein Kind, weil Eure Herren nicht wollen, dass Ihr aufwachst.«
    »Und Ihr wisst es besser?«
    »Oh, das tue ich. Ihr habt gelernt, dass im Remischen Weltreich die Magie verboten war. Deshalb haben sie Norisles Druiden ausgerottet. Wusstet Ihr, dass die Remer Euren Heiland für einen Zauberer hielten? Ruft Euch die Geschichten von seinen Wundern in Erinnerung. Sind das nicht Berichte von der mächtigsten Magie, die diese Welt je gesehen? Und wurden seine
Jünger, die ähnliche Gaben zeigten, nicht ebenfalls zu Märtyrern? «
    »Ja, doch …«
    Der Laureat wackelte mit dem Finger. »Keine Einwände. Ihr wollt protestieren, dass es eine Beleidigung sei, Euren Herrn einen Magier zu nennen, doch bedenkt zweierlei. Erstens, wer war es, der Euch durch die Jahrhunderte immer wieder eingeschärft hat, dass es böse ist, ein Magier zu sein, nur um eine komplette Kehrtwende zu vollziehen, als sie erkannten, dass sie Magier benötigten, um ihre Heere zu füllen und ihre Kanonen und Musketen abzufeuern? Und wie kam es, dass die Remischen Kaesaren, die ohne Hemmungen und mit beachtlichem Geschick Macht anhäuften und ausübten, alle Magier vernichteten, obwohl die Geschichte beweist, dass sie mehr als bereit waren, eroberte Völker aufzusaugen und in ihre Legionen einzugliedern?«
    »Ihr wollt andeuten, die Könige und die Kirche selbst hätten die Magie unterdrückt und sie gleichzeitig insgeheim gehortet?«
    »Ich deute überhaupt nichts an, mon Sieur.« Du Malphias schüttelte den Kopf. »Erscheint es Euch gar nicht seltsam, dass mit dem Auftauchen der Feuerwaffen und Kanonen all diese edlen Häuser in nur einer Generation plötzlich die Fähigkeit demonstrierten, Magie zu wirken? Lasst uns annehmen, Ihr seid eine Fünf. Damit wärt Ihr ein mächtiger Mann. Die meisten Soldaten in den Rängen sind Zweien, vielleicht Dreien. Zwei Salven, dann heißt es ›Bajonett aufstecken‹, oui? Aber diese Edelleute, sie sind eine Sechs oder Sieben? Vielleicht mehr?«
    Owen schüttelte den Kopf. »Das würde eine Verschwörung des Stillschweigens erfordern, die über Jahrhunderte Bestand hätte. Jemand hätte es sicherlich offenbart.«
    »Ja, doch Ihr dürft nicht vergessen, dass die Kirche es sehr bequem fand, ihre Priester aus den Reihen der Edelleute zu rekrutieren.
Eine Religion der Magier, die das einfache Volk beherrschen. Sie dirigieren Hexenverfolgungen, um mächtige Störenfriede zu vernichten. Ein aufsässiger Edelmann wird zum Ketzer oder Teufelsanbeter erklärt. Niemand glaubt mehr, was er sagt. Er wird verstoßen, verfolgt und getötet. Sie besitzen ein perfektes System, ihre Herrschaft mittels Hass und Furcht durchzusetzen. Nur zweierlei hat dafür gesorgt, dass sie jemals ein Ende fand.«
    Der Laureat verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Der Bedarf an Soldaten zwang sie, ihre Lehre von der Sündigkeit der Magie einzuschränken. Das gestattete den Menschen, einen Stolz auf ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Deshalb hatten wir die Unterstützung der Massen, als wir bei unserer Revolution König und Kirche stürzten. Die Wissenschaft hatte triumphiert, wo ein wahnsinniger König versagt hatte. Wir haben aus der Magie eine Wissenschaft gemacht. Keine Schande mehr, nur noch die Wahrheit. Und falls Ihr anzweifelt, was ich sage, lasst mich Euch versichern, in den Archiven von Feris existieren viele Dokumente – Briefe, Geständnisse und mehr –, welche die Existenz der Verschwörung bestätigen. Hätte König Anselm nicht völlig den Verstand verloren und mit der Kirche gebrochen, hätte ihre gemeinsame Front die Verschwörung auch weiterhin geheim gehalten. Tatsächlich gibt es Laureaten, die der Ansicht sind, wir müssen sie aufrechterhalten, die erklären, die Völker der Welt sind noch nicht reif für die Wahrheit.«
    »Daher Euer Exil?«
    »Ein Grund unter vielen, und allesamt ohne Bedeutung.« Du Malphias

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