Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
Vom Netzwerk:
Hund‹, Port Maßvoll
Mäßigungsbucht, Mystria
     
     
     
    G anz ehrlich, Caleb, Ihr verbringt mehr Zeit hier, als ratsam wäre.« Nathaniel Wald zog einen freien Stuhl unter Calebs Tisch vor und schnupperte am Eintopf, der vor dem jungen Mann stand. »Kann nicht wegen des guten Essens hier sein.«
    »Das Sommerbier wird langsam sauer, und das Erdbeerweizen ist noch nicht so weit.« Caleb klappte ein Buch zu. Da er nicht lesen konnte, hatte Nathaniel keine Ahnung, worum es sich handelte, aber es hatte große Ähnlichkeit mit dem Buch, das er in Owens Gepäck gesehen hatte. »Ich würde heimgehen, doch meine Mutter ist noch immer außer sich wegen Eures Besuchs.«
    »Nun, schätze, ich könnte mich entschuldigen, doch ich glaub’ nicht, dass das viel helfen würde.«
    Caleb schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht wütend auf Euch, auch wenn sie Euch nicht verziehen hat und es wohl auch nie tun wird. Es ist Beth. Die Nachricht von Kapteyn Radband hat sie schwer getroffen.«
    Nathaniel erinnerte sich an die Tränen und das Zittern in ihrer Stimme. »Eure Schwester ist eine kluge Frau. Und zäh. Hat Stahl in den Knochen, so wie Eure Mutter. Owen hat viel auf sie gehalten.«
    »Ich weiß.« Caleb schöpfte einen Löffel Eintopf aus der Schale, betrachtete ihn und ließ ihn zurück in die langsam steif werdende Masse sinken. »Wisst Ihr, ich war recht kurz angebunden zu Kapteyn Radband. Meine Mutter und Schwester fürchten, er könnte glauben, sie würden meine Haltung teilen. Das macht es unangenehm.«
    »Schätze, Ihr würdet herausfinden, dass Owen Euch durchaus gemocht hat. Er war nicht die Sorte Mensch, der leicht ’nen Hass auf jemand bekommt.«
    »Ich weiß. Trotzdem.« Caleb seufzte. »Wenn Ihr und Kamiskwa auf Suche nach ihm geht, will ich Euch begleiten.«
    Der Waldläufer lehnte sich zurück. »Solltet Euch das vielleicht noch mal überlegen.«
    »Ich habe lange darüber nachgedacht. Ich bin ein guter
Schütze mit einer eigenen Muskete. Ich kenne die Wälder, und ich bin kräftig.«
    Nathaniel nickte. »Seid wohl noch ’n bissen jung.«
    »Älter, als Ihr es wart bei Eurem ersten Streifzug.«
    Nathaniel hob die Hände. »Streit’ ich gar nicht ab. Und ich sag’ auch nicht, dass Ihr es nicht könntet. Sag bloß, Ihr wisst nicht, worauf Ihr Euch einlasst.«
    Caleb runzelte die Stirn. »Das habt Ihr ziemlich deutlich gemacht. «
    »Nee.« Wald stand auf und winkte Caleb zur Tür. Der junge Mann folgte ihm. Draußen deutete Nathaniel zum Himmel. »Was seht Ihr da?«
    Caleb rollte die Augen. »Gänse auf dem Weg aus Neu-Tharyngia nach Süden. Ich kann auch Elche, Tanner, Bären, Geopahre und Kaninchen entdecken. Und wenn ich auf sie schieße, treffe ich sie auch.«
    Nathaniel seufzte. »Und welchen Tag haben wir?«
    »Es ist Sankt Bartholomäus, der vierundzwanzigste August.«
    »Und was sagt Euch das?«
    Caleb starrte ihn verwirrt an. »Was meint Ihr?«
    »Der Winter kommt. Früh und hart.« Nathaniel deutete nach Westen. »Mehr Spuren von Bären und Geopahren. Sie kommen früher als sonst aus den Bergen. Schaut Euch die Hunde auf den Straßen an. Ihr Winterfell wächst. Ein schlauer junger Bursche wie Ihr sollte sich ein paar Freunde suchen und einen Vorrat Feuerholz anlegen. Schätze, in sechs Wochen ist das ’ne Menge Geld wert.«
    »Ich kann mich warm anziehen.«
    »Is’ nicht, dass ich es Euch nicht zutrauen würde, Caleb Frost. Hätte Euch wirklich gerne dabei. Kamiskwa sieht das genauso. Ist aber wohl so, dass der Prinz da auch mitzureden hat.«

    »Ihr werdet mich erwähnen ihm gegenüber?«
    »Das werd’ ich.« Nathaniel klopfte ihm auf die Schulter. »Aber eigentlich wollt’ ich Euch um ’nen Gefallen bitten …«
    »Haltet Euch fern von ihm, Caleb, er ist ein Verräter.«
    Nathaniel drehte sich langsam zum Ursprung dieser Worte um. »Seht ’n Hauch dünner aus, würde ich sagen, als das letzte Mal, da ich Euch gesehen.«
    Kattun Quitte spuckte ihm vor die Füße. »Ihr habt mich verraten. «
    »Tatsache?« Der Waldläufer sah, wie der schlanke Mann die Fäuste ballte. »Schätze, Ihr habt keine Ahnung, was Ihr da labert.«
    Caleb trat zwischen die beiden. »Ich würde meinen, Sires, dass die Straße nicht der geeignete Ort für diese Debatte ist.«
    »Gibt überhaupt kein’ Grund für irgendeine Debatte.« Nathaniel nickte kurz in Quittens Richtung, dann senkte er die Stimme. »Knabe hier war in Hutmacherburg und hat zu den Worten in dem Buch, was Euer Vater Kapteyn Radband mitgab, seinen

Weitere Kostenlose Bücher