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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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kleinere Mann wirbelte herum, und plötzlich tauchte ein Dolch in seiner Hand auf. Die Spitze zog einen einzelnen Blutstropfen aus Rufus’ Hals.
    »Meister Wald, wenn Ihr mir die Ehre erweisen würdet, uns bekannt zu machen. Ich weiß gerne die Namen derer, die ich töte.«
    Nathaniel grinste. »Graf Joachim von Metternin, der dort ist Rufus Astwerk.«
    »Und die beiden anderen?«
    »Deren Namen braucht Ihr nicht zu wissen. Bei denen übernehme ich das Töten.«
    »Ich glaube, die egalitären Gebräuche Mystrias haben das Potenzial, mir ans Herz zu wachsen.« Der Graf lächelte Rahel über die Schulter zu. »Und Ihr dürftet Madame Wildbau sein, die Besitzerin dieses Geschäftes?«
    Rahel knickste. »Wie kann ich Euch behilflich sein?«
    Von Metternin packte Rufus’ Hemd und zog ihn herum, so dass er Rahel anschauen konnte, ohne den Dolch zu bewegen. »Meine Gebieterin, die Prinzessin Gisella, hat von einem Brauch gehört, den man ›Picknick‹ nennt. Sie wünscht ein solches abzuhalten. Daher benötigt sie ein Essgeschirr für zwölf Personen, einen Tisch, Stühle, alles Erforderliche. Und falls Ihr eine Küche wüsstet, die in der Lage ist, die entsprechenden Gerichte herzustellen, wäre ich Euch dankbar.«
    Er schaute Rufus an. »Zu Euch, mein feiner Freund. Soll ich Euch töten oder eine Verwendung für Eure Muskeln finden? Jemand muss diese Waren zum Ort des Picknicks und nach dessen Abschluss wieder zurücktragen. Eine Krone pro Kopf für einen Tag Arbeit.«

    Rufus nickte vorsichtig, während seine Brüder sich die Hände rieben.
    »Gut, das Geschäft gilt, sofern Ihr mir bis zur festgelegten Uhrzeit des betreffenden Tages nicht mehr unter die Augen kommt. Ansonsten werde ich Euch töten müssen. Das habt Ihr verstanden?«
    »Ja, Sire.« Rufus schleuderte Nathaniel einen giftigen Blick zu, dann verschwanden er und seine Brüder.
    »Schätze, ich schulde Euch ein Dankeschön, Graf Joachim.«
    Der Kesse zuckte die Achseln und schob den Dolch zurück in die an seinem Unterarm befestigte Scheide. »Ich habe auch eine Bitte an Euch. Und an Euch ebenfalls, Madame Wildbau.«
    »Ja, Graf Joachim?«
    »Heute Abend werdet Ihr beide meiner Gebieterin und mir beim Diner Gesellschaft leisten. Die guten Sitten verlangen, dass unsere Mahlzeiten in Gesellschaft stattfinden, und ich habe – der Wahrheit die Ehre – meine Fähigkeit, Langweiler zu ertragen, erschöpft. Heute Abend hätte uns Bischof Binsen mit seiner Familie die Ehre erwiesen, doch seine Gicht verhindert es. Falls Ihr so freundlich wäret.«
    »Es wird uns ein Vergnügen sein, Sire.« Rahel lächelte.
    »Ich werde eine Kutsche für Euch schicken. Bitte keine Kostümierung. Meine Gebieterin möchte die Menschen Mystrias so kennenlernen, wie sie sind, nicht wie sie vorgeben zu sein.« Er klatschte in die Hände. »Das ist ganz wunderbar. Sie wird entzückt sein. Und morgen dann, Meister Wald, werdet Ihr sie ihrem künftigen Gemahl vorstellen, und alles wird gut.«

SIEBENUNDDREISSIGSTES KAPITEL
    25. August 1763
Des Prinzen Zuflucht
Mäßigungsbucht, Mystria
     
     
     
    P rinz Vladimir winkte, als Nathaniel sich dem Gut näherte. Er und Kamiskwa hatten gerade Magwamps Fütterung überwacht. Der Altashie war unten am Fluss geblieben und kitzelte Fische heraus, während der Prinz sich für die Ankunft der Prinzessin umgezogen hatte. Er trug jetzt ein blaues Samtjackett mit goldenen Litzen über einem sauberen weißen Hemd und zur Jacke passender Kniehose, weiße Strümpfe und schwarze Schuhe mit goldenen Schnallen.
    »Wie weit hinter Euch sind sie?«
    »Schätze, so ’ne Stunde. Könnte auch mehr sein. Bin losgeritten, bevor sie sich so recht in Bewegung gesetzt hatten.« Nathaniel Wald stieg ab, schlug die Klappe einer der Satteltaschen auf und reichte dem Prinzen eine von Graf von Metternin versiegelte Botschaft. »Hat gesagt, das hier erklärt alles, und Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen.«
    Der Prinz nahm den Brief. »Erzählt Ihr mir von ihr?«
    Nathaniel grinste. »Hab schwören müssen, das nicht zu tun, und ich halt’ mein Wort, wenn es um Sachen geht, die vertraulich sind.«
    »Womit Ihr sagen wollt?«
    »Womit ich sagen will, schätze, wir müssen uns mal unterhalten. « Nathaniel reichtet das Pferd einem Stallburschen, nachdem er vorher sein in der Wildlederhülle verpacktes Gewehr aus der Sattelhalterung geholt hatte. »Prinzessin hat gesagt, Ihr
möchtet im Labor auf sie warten. Sie respektiert, was der Graf ihr von Euch erzählt hat,

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